Zu schnell zu sicher gefühlt?
Bezirksliga Schwaben Nord: Der kleine Lauf des VfR Neuburg endet mit der 1:3-Niederlage in Wertingen recht abrupt

16.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:31 Uhr

Nach zwei erfolgreichen Auftritten am Osterwochenende gelang es dem VfR Neuburg (im weißen Trikot) jetzt nicht, diesen Lauf fortzusetzen. Foto: Bartenschlager

Zu viel Selbstvertrauen könne schnell mal in Überheblichkeit umschlagen: Das hatte Alexander Egen seiner Mannschaft vor dem Auswärtsspiel beim TSV Wertingen zu vermitteln versucht. Dass sein Team, das dort am Ende mit 1:3 unterlegen war, überheblich aufgetreten sei, möchte er zwar nicht unterstellen. Trotzdem liegt die Vermutung nahe, dass sich der eine oder andere VfR-Akteur nach den jüngsten Erfolgen vielleicht zu schnell wieder zu sicher gefühlt hatte.

TSV Wertingen - VfR Neuburg 3:1 (2:0)
Anders kann sich Egen die gestrige Leistung jedenfalls schwer erklären. Nach zwei wichtigen Siegen (in Bubesheim und zu Hause gegen Günzburg), welche die Mannschaft in einer schwierigen Phase noch mehr zusammengeschweißt hatten, dann so aufzutreten wie nun in Wertingen... „So gewinnst du in der Bezirksliga kein Spiel“, ärgert sich der Trainer, der damit wieder bei seiner grundsätzlichen Erklärung landet: Sieben, acht Spieler mit Normalform brauche man, um eine Siegchance zu haben. Stattdessen gab es in derselben Anzahl „Totalausfälle“, vor allem in der ersten Halbzeit. „Deshalb ist die Niederlage auch verdient“, kritisiert Egen.

Schnell waren die entscheidenden Meter verloren



Ob die Neuburger Mannschaft also nur funktioniert, wenn der Druck besonders hoch ist, während sie ansonsten gerne mal die Zügel schleifen lässt? Pauschal möchte der Trainer das nicht bestätigen. „Aber in Wertingen war es gefühlt ein bisschen so“, sagt er. „Da dachte mancher vielleicht doch, dass es sowieso läuft, und man mal einen Schritt weniger machen kann.“ Bis sich die Gäste allerdings versahen, waren die entscheidenden Meter verloren und der TSV Wertingen mit 2:0 in Führung. Nach einer Freistoßhereingabe köpfte Manuel Rueß zum 1:0 ein (33.), Marco Gerold legte per Direktabnahme noch vor der Pause das 2:0 nach (38.). Die gute VfR-Stimmung der vergangenen Tage – so schnell war sie wieder dahin.

Habermeyer verwandelt Foulelfmeter



Dann stellten die Neuburger ein wenig um, was nach Egens Urteil auch ganz gut funktionierte. „Wenn wir in der Phase nach der Pause das 1:2 machen, wird es wohl noch einmal eng“, mutmaßt der 34-Jährige. Und der Neuburger Anschluss, er fiel schließlich auch, per verwandeltem Foulelfmeter von Co-Spielertrainer Sebastian Habermeyer (73.). Allerdings hatten die Gastgeber, erneut durch Marco Gerold, zuvor bereits auf 3:0 erhöht (65.).

„Unnötig“ nennt Egen die Niederlage, da der Gegner keinesfalls übermächtig gewesen sei. Und da der VfR jetzt fast wieder da ist, wo er vor dem erfolgreichen Osterwochenende war. Doch wenn es tatsächlich so läuft, dass die Mannschaft bei größerem Druck auch bessere Ergebnisse erzielt, ist die Aussicht auch das Heimspiel gegen den SV Wörnitzstein-Berg am nächsten Samstag (14 Uhr) zumindest ja gar keine so schlechte. Nach der Niederlage in Wertingen ist der VfR nämlich wieder gefährlich nahe, bis auf zwei Punkte, an den Abstiegsrelegationsplatz herangerutscht.

DK


Aufstellung VfR: Robin Stamenkov, Maximilian Christl, Marcel Mehl, Sebastian Rutkowski, Sebastian Stegmeir, Attila Demir (67. Johannes Mamo), Sebastian Habermeyer, Nikolai Krzyzanowski, Real Morina, Matthias Riedelsheimer, Benedikt Vollnhals
Tore: 1:0 Manuel Rueß (33.), 2:0 Marco Gerold (37.), 3:0 Marco Gerold (65.), 3:1 Sebastian Habermeyer (73., Elfmeter)
Schiedsrichter: Tobias Feucht mit seinen Assistenten Klaus Hoffmann und Benjamin Lechner