Blue Devils siegen in Rosenheim
Zwei Tore in Unterzahl: Weiden verdirbt den Starbulls vor über 5000 Fans die Party

23.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:11 Uhr

Einen intensiven Fight lieferten sich Rosenheim und Weiden. −Foto: Butzhammer

Die Starbulls Rosenheim haben am Sonntag das zweite Duell gegen die Blue Devils Weiden im Eishockey-Playoff-Finale um die Oberliga-Meisterschaft verloren. Die Truppe von Trainer Jari Pasanen zog nach dem 3:2-Freitagserfolg in der Oberpfalz im heimischen Rofa-Stadion vor über 5000 Zuschauern mit 1:3 den Kürzeren. Die Gäste warteten dabei mit zwei Unterzahltreffern auf und machten kurz vor Schluss per Empty-Net-Goal den Deckel drauf.

Rosenheim ging von Beginn an hohes Tempo, doch der Gast hielt dagegen, gab ebenfalls Gas, so dass sich wie am Freitag ein enorm intensives Match entwickelte. Bitter für die Starbulls: Ausgerechnet in Überzahl kassierten sie das 0:1. Einen 2-gegen-1-Konter schloss Edgars Homjakovs auf Pass von Fabian Voit cool ab (9.). Doch Rosenheim zeigte sich nicht geschockt. Im Gegenteil: Nur zwei Minuten später traf Topscorer Norman Hauner zum Ausgleich, nachdem Weiden die Scheibe nicht entscheidend klären konnte.

1:1 – alles wieder offen. Doch kurz vor Drittelende düpierte der Gast die Starbulls erneut mit einem Unterzahltreffer. Robert Hechtl lief alleine auf Keeper Tomas Pöpperle zu und versenkte zum 2:1 (18.).

Im zweiten Drittel blieb die Partie umkämpft, die eindeutig besseren Chancen allerdings erspielt sich der Gast, der immer stärker wurde und dominierte. Und fast hätte Weiden wieder mit einem Mann weniger auf dem Eis zugeschlagen, doch Fabian Voit vergab frei vor Pöpperle die hundertprozentige Chance zum 3:1. Auch Kapitän Dennis Thielsch und Luca Gläser ließen dicke Möglichkeiten liegen. Doppelt bitter für die Starbulls: Ganz kurz vor Drittelende attackierte Tyler McNeely den Weidener Nardo Nagtzaam (Check gegen Kopf und Nacken) und kassierte dafür eine Fünfminuten- plus Matchstrafe.

Die lange Unterzahl überstand Rosenheim im dritten Drittel unbeschadet, weil Goalie Pöpperle immer wieder stark hielt. Wieder komplett, gab Rosenheim Gas, wollte den Ausgleich erzwingen. Doch Weiden verteidigte stark, ließ wenig zu. Knapp zwei Minuten vor Schluss ging Rosenheim all in, nahm den Keeper vom Eis. Doch der Treffer fiel auf der anderen Seiten. Weiden-Kapitän Dennis Thielsch traf 86 Sekunden vor Schluss ins verwaiste Tor. Das dritte Final-Match steigt am Dienstag (20 Uhr) in der Weidener Hans-Schröpf-Arena.

Tore: 0:1 (9.) Homjakovs (Voit), 1:1 (12.) Hauner (McNeely, Oleksuk), 1:2 (18.) Hechtl (Davis), 1:3 (59.) Thielsch.

Schiedsrichter: Gossmann und Polaczek

Zuschauer: 5022 (ausverkauft)

Strafminuten: Rosenheim 6 + 5 + Matchstrafe für McNeely, Weiden 10

So lief das Freitags-Spiel

Spielentscheidend in Duell Nummer eins war ein Gurkentor von Travis Oleksuk in der 55. Minute. Sekunden vor Schluss wurde es noch einmal brenzlig, doch Goalie Tomas Pöpperle und seine Vorderleute retteten den knappen Sieg. „Es war das erwartet harte Spiel und ein harter Kampf. Weiden war echt gut und es war teilweise hochklassiges Hockey. Da haben zwei Top-Mannschaften gegeneinander gespielt. Vielleicht hatten wir ein bisschen mehr Glück“, betont der Finne.

Beide Teams gaben Vollgas und Rosenheim überraschte Weiden mit einem offensiven Auftakt. Die Starbulls schlugen sofort im ersten Überzahlspiel zu: Norman Hauner zog trocken ab und ließ Jaroslav Hübl keine Abwehrchance (6.). Die Grün-Weißen hatten sogar die Riesenmöglichkeit zum 2:0: Marc Schmidpeter zog auf den fast leeren Kasten ab, doch doch Hüb kaml mit den Schonern noch an die Scheibe. Auf der anderen Seite stellte auch Tomas Pöpperle seine Klasse unter Beweis und entschärfte den einen oder anderen Versuch der Gastgeber, die kurz vor der ersten Sirene auf den Ausgleich drängten – Tim Lucca Krüger saß zu dieser Zeit in der Kühlbox. Rosenheim verteidigte die knappe Führung in Unterzahl mit Herz und Leidenschaft, und was auf den Kasten kam, parierte Pöpperle.

Auch im zweiten Drittel erwischte Rosenheim den besseren Start. Torschütze Hauner legte quer auf Maximilian Vollmayer, der in aussichtsreicher Position an Hübl scheiterte. Auf der anderen Seite zog Dennis Thielsch aus zentraler Position ab, Pöpperle war mit dem Schoner zur Stelle, doch den Abpraller schob Edgars Homjakovs in die kurze Ecke – 1:1 ( 23.). Rosenheim schüttelte sich kurz und ging wieder in Führung. Nach einem Weidener Scheibenverlust schalteten die Starbulls blitzschnell um. Den Querpass von Mc Neely verwandelte der mitgelaufene Manuel Strodel zum 2:1 (28.). Die Oberpfälzer waren zwar danach optisch überlegen, doch die Gäste von der Mangfall standen in der Abwehr sicher und machten die Räume eng.

Im letzten Drittel fiel wie bereits im zweiten Abschnitt der schnelle Ausgleich für Weiden. Förderlizenzspieler Roman Kechter zog ab, Pöpperle war die Sicht verdeckt und die Scheibe schlug unten im kurzen Eck ein (42.). Nun war’s ein Kampf auf Biegen und Brechen, wobei die Begegnung immer fair blieb. Beide Teams hatten ihre Gelegenheiten. Beim nächsten Überzahlspiel der Starbulls schien der erneute Führungstreffer fällig. Rosenheim hatte beste Chancen, doch Hübl war immer wieder zur Stelle – so auch bei einer Direktabnahme von Stefan Reiter. Fünfeinhalb Minuten vor Schluss fiel dann doch der Rosenheimer Führungstreffer, und dabei hatten die Starbulls Dusel. Oleksuk zog ab, ein Weidener Schläger war dazwischen und der Puck flog in hohem Bogen ins Gehäuse.

Zwei Minuten vor dem Ende nahm Hausherrentrainer Sebastian Buchwieser seinen Goalie vom Eis, um den Ausgleich zu erzwingen, Rosenheim verteidigte jedoch stark. Trotzdem hatten die Gastgeber noch das 3:3 auf dem Schläger, doch Pöpperle und seine Vorderleute hielten den Sieg fest.