Verstärkung für die Isar Rats
Sofortige Vertragsauflösung: Sergej Janzen verlässt die Passau Black Hawks − und wechselt nach Dingolfing

13.12.2023 | Stand 13.12.2023, 11:06 Uhr

Sergej Janzen. − Foto: Mike Sigl

Routinier Sergej Janzen wird die Passau Black Hawks verlassen. Der 36-jährige kam auf die Verantwortlichen des Eishockey-Oberligisten zu und bat um Auflösung des gültigen Arbeitspapieres. Ein neues ist bereits unterzeichnet. Ab sofort geht der Angreifer für den Bayernligisten EV Dingolfing aufs Eis, wo bereits sein Bruder Alex aktiv ist.

Grund für den Abschied aus Passau: Die Belastungen in der Eishockey-Oberliga seien nicht mehr mit den beruflichen Anforderungen zu vereinbaren, erklärt der Spieler. „Sergej kam ganz offen auf uns zu und hat uns seine Gründe erläutert. Vollzeitjob mit Schichtarbeit und dann noch Oberligaeishockey, das ist fast nicht zu schaffen. Wir können das natürlich absolut nachvollziehen und möchten Sergej keine Steine in den Weg legen“, erklärt Hawks-Vorstand Christian Eder. Auf der Facebookseite der Passauer verabschiedete sich der Angreifer und bedankte sich bei den Fans für die großartige Unterstützung.

Hier lesen Sie: Gespräche mit Mannschaft und Fans: Black Hawks sehen sich auf dem richtigen Weg – Cizek droht Saisonende

Sergej Janzen war zweieinhalb Spielzeiten für die Passau Black Hawks aktiv. In den vergangenen beiden Jahren führte er die Mannschaft als Kapitän an. 105 Spiele hat Janzen für die Habichte in der Oberliga Süd absolviert. Dabei konnte er 48 Scorerpunkte sammeln. Zuletzt lief es in Passau sportlich aber nicht mehr rund. Nun entschied sich der Routinier für eine neue Herausforderung – und soll mit seiner Erfahrung dem Bayernligisten aus Dingolfing helfen, der zuletzt sieben Niederlagen in Serie einstecken musste. Der sportliche Leiter der Isar Rats, Manuel Ruhstorfer, erhofft sich durch die Verpflichtung nicht nur mehr Tiefe im Kader. „Sergej hat höherklassig gespielt und im Eishockey schon alles gesehen“, sagt Ruhstorfer. Von seinem Erfahrungsschatz erwarte man sich deshalb sehr viel beim EVD.

Mehr als 400 Spiele in der DEL2

Janzen begann seine Karriere in Köln und kam dabei auf mehr als 30 Spiele in der Juniorennationalmannschaft. Mit der U18 nahm er sogar an der Weltmeisterschaft teil. Mit im Team waren unter anderem Ex-NHL-Spieler Korbinian Holzer oder Sando Schönberger. Danach ging es weiter nach Hannover in der DEL, wo er auf 67 Spiele und sechs Scorerpunkte kam. In der zweiten Liga absolvierte er mehr als 400 Spiele in seiner Karriere und schaffte es dabei auf mehr als 140 Punkte in Bremerhaven, Deggendorf oder Heilbronn.

Seit drei Jahren gehörte Janzen nun zum Stammpersonal beim Oberligisten aus Passau. Die aktuelle Saison verlief jedoch nicht nach dem Geschmack aller Beteiligten. Dass der EV Dingolfing sofort zugriff, als Janzen um die Freigabe bat, lag nahe, denn sein großer Bruder Alex spielt bereits seit zwei Jahren bei den Isar Rats. „Man braucht jetzt keine Wunderdinge von Sergej erwarten, aber er wird unseren Kader definitiv in der Breite erheblich verstärken“, erklärt Ruhstorfer, der überzeugt ist, einen Weg aus der aktuellen Krise zu finden. „Wir werden uns aus dieser schwierigen Ausgangslage rausmanövrieren. Es kamen leider viele Faktoren zusammen, die uns viele wichtige Punkte gekostet haben.“ Primär sei hier das große Verletzungspech zu nennen. Nicht zuletzt deshalb habe man sich für einen Transfer von Janzen entschieden.

Passau sondiert den Transfermarkt



Durch die Verpflichtung des Routiniers soll zudem deutlich gemacht werden, dass die Verantwortlichen der Isar Rats das Rennen um den zehnten Platz noch lange nicht aufgegeben haben. Janzen soll bereits am Freitag mit der Rückennummer 87 sein Debüt im Heimspiel gegen Landsberg feiern. Vielleicht wird der mutige Tapetenwechsel im hohen Eishockeyalter zum Volltreffer für alle Seiten.

Die Passauer sondieren nach dem Abschied von Janzen derweil bereits den Transfermarkt, um die frei gewordene Stelle schnellstmöglich zu besetzen. „Wir wissen, dass der Spielermarkt leer ist, sind aber trotzdem aktiv, um den Kader wieder zu verstärken“, teilt der Verein mit.

− af/czo