Zuversichtlich trotz weiterer Niederlagen
Gespräche mit Mannschaft und Fans: Black Hawks sehen sich auf dem richtigen Weg – Cizek droht Saisonende

12.12.2023 | Stand 12.12.2023, 12:18 Uhr

Endlich wieder richtig feiern wollen die Hawks-Fans mit ihrem Team – einen kleinen Lichtblick in dieser Richtung gab es am Sonntag gegen Höchstadt, trotz der sechsten Niederlage am Stück. − F.: Helmut Müller

Zwei Spiele, zwei Niederlagen, null Punkte – so lautet die Wochenend-Bilanz der Passau Black Hawks in der Eishockey-Oberliga Süd. Das 3:5 am Sonntag im Heimspiel gegen Höchstadt war bereits die sechste Pleite in Folge für die Mannschaft von Trainer Thomas Vogl. Dennoch überwogen hinterher die positiven Stimmen bei den Verantwortlichen.

„Das war unser bestes Spiel in den letzten Wochen. Wir hatten viele gute Chancen, haben uns aber leider nicht belohnt“, analysierte Coach Vogl, der schon nach dem 2:6 am Freitag gegen das Topteam aus Weiden mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden war. „Weiden hat einfach eine unglaubliche Qualität und einen sehr starken Kader.“

Eder: Eines der besten Spiele der Saison

Ganz ähnlich ordnete am Montag Christian Eder die Situation ein. Vor allem das Heimmatch gegen Höchstadt macht dem Vorsitzenden Mut. „Es war eines der besten Spiele in dieser Saison überhaupt. Die Niederlage war total unverdient“, urteilte Eder. Nach einem Überzahl-Treffer von Marc Zajic sowie einem Doppelpack von Santeri Ovaska führten die Passauer schon mit 3:0 – und gaben die Partie doch aus der Hand. „In solchen Situationen zahlt sich die Routine unserer Gegner aus. Bei uns dagegen hat nach dem 2:3 wieder alles angefangen zu zittern“, befand Eder und fügte mit Blick auf einen individuellen Fehler kurz vor Schluss, auf den das 3:4 folgte, hinzu: „Dass wir so ein Spiel verlieren, ist symptomatisch für unsere Situation.“

Vor der Begegnung hatten sich die Hawks-Verantwortlichen Fragen der Fans gestellt. „In einem lockeren Rahmen“, habe man sich ausgetauscht, sagte Eder. Hauptkritikpunkt der Anhänger: Der leblose Auftritt vor einer Woche in Lindau, wo die Passauer nach einer unterirdischen Leistung mit 0:6 unter die Räder kamen. Viele haben sich gefragt, warum das Team so unmotiviert auftrat, warum nicht mehr Leidenschaft auf dem Eis zu sehen war. Das Thema Einstellung beschäftigte auch die Verantwortlichen. „Wir waren in der Kabine und haben intensiv gewisse Dinge angesprochen“, sagt Eder. „Wir haben den Jungs aber auch gesagt, dass wir ihnen vertrauen und an unserem Plan im Verein festhalten.“

Andere Körpersprache

Bereits an diesem Wochenende sei die Mannschaft mit einer ganz anderen Körpersprache auf dem Eis gestanden, urteilt Eder. Auch die Ansprache untereinander sei sehr positiv gewesen. „Die Auftritte können uns Mut machen. Vor allem das Spiel am Sonntag. Leider konnten wir nicht gewinnen, ein Sieg wäre in der aktuellen Lage so wichtig gewesen für die Moral“, sagt Eder, der aber überzeugt ist: „Wir sind auf dem richtigen Weg − wenn wir so weitermachen, werden sich auch die Ergebnisse einstellen. Ganz sicher.“

Eine Frage der Fans kam auch zur Personalie Christian Zessack, der während der Woche von seinem Posten als Sportlicher Leiter abberufen wurde. Warum in so einer Situation nicht der Trainer gehen müsse, wollte ein Anhänger wissen. „Es hat überhaupt niemand gehen müssen“, sagt Eder. Zessack, der sich nach einer Herzerkrankung auf Reha befindet, sei weiterhin für den Bereich Marketing und Sponsoring verantwortlich. Man habe lediglich für eine klare Definition der Sportlichen Verantwortlichkeit sorgen wollen, die nun einzig und allein im Bereich des Trainerteams liege. „Für ein Rudel ist es einfach besser, wenn es einen klaren Anführer hat. Bei zwei oder drei Anführern wird es oft schwierig“, sagt Eder.

Verzichten müssen die Passauer demnächst auf Jakub Cizek. Dem 22-jährige Angreifer, der schon seit Wochen angeschlagen gespielt hat, droht eine Operation an der Schulter. Aber auch ohne OP wird Cizek lange pausieren müssen, womöglich ist sogar die ganze Saison gelaufen.

− la