Landesliga-Abstiegsrunde
Erst Wiederer-Schock, dann Sieg, dann Niederlage: Turbulentes Wochenende für Vilshofener Wölfe

16.01.2023 | Stand 16.01.2023, 16:08 Uhr

Den 4:2-Heimsieg gegen die SG Schliersee widmeten die Vilshofener Wölfe ihrem verletzten Teamkollegen Marius Wiederer mit der Nummer 70, dem sie symbolisch Genesungswünsche übermittelten. −Foto: Mike Sigl

Die Freude über den 4:2 (1:2, 1:0, 2:0)-Sieg im ersten Heimspiel in der Landesliga-Abstiegsrunde gegen die SG Schliersee wurde beim ESC Vilshofen arg gedämpft. Marius Wiederer gingen schon im ersten Drittel beim Stand von 1:1 nach einem Check im wahrsten Sinne „die Lichter aus“. Der Verteidiger musste nach längerer Behandlungspause mit einer Trage vom Eis und ins Krankenhaus gebracht werden.

„Zum Glück durfte Marius schon am Freitagabend das Klinikum wieder verlassen. Er hatte ein leicht lädiertes Gesicht und einen sauberen Brummschädel. Nach Spielende war er zur Freude seiner Teamkollegen nochmal im Stadion. Auch am Sonntag hat er das Heimspiel besucht. Er ist zuversichtlich, dass er diese Woche wieder ins Training einsteigen kann“, teilte ein erleichterter Pressesprecher Robert Moser mit.

In jedem Fall hat der Vorfall eine wahre „Schockstarre“ bei den Wölfen verursacht, sie kassierten nach der Fortsetzung der Partie noch vor dem ersten Pausentee das 1:2. Auch im 2.Drittel sprang der Motor des ESC lange nicht an. In Überzahl war es schließlich Arthur Grinwald, der den 2:2-Ausgleich erzielte (38.). Das brachte das Leben zurück ins Wölfe-Rudel, das ab diesem Zeitpunkt hinten überlegt und nach vorne zielstrebig agierte. In der 43.Minute brachte Neu-Kapitän Jan-Ferdinand Stern mit einem strammen Schuss den ESC mit 3:2 in Führung. Im Endspurt nahm der Gast den Torhüter vom Eis, vier Sekunden vor dem Ende markierte Grinwald per Empty Net-Goal den vielumjubelten 4:2-Endstand.

Vilshofen – SG Schliersee/ Miesbach 1b 4:2 (1:2, 1:0, 2:0) – Tore: 0:1 Dreier (4:32/ PP1), 1:1 Zillinger (4:53/Müller), 1:2 Schorer (19:22), 2:2 Grinwald (37:29/ Hackl), 3:2 Jan-Ferdinand Stern (42:25/ Brunner, Wolfgramm), 4:2 Grinwald (59:26/ Simon Stern, Artmann/ EN) – Strafminuten: Vilshofen 4, Schliersee/Miesbach 8 – 65 Zuschauer.

Am Sonntag gegen Schlusslicht SC Forst wurde den knapp 70 Zuschauern nur eishockeytechnische Schonkost geboten. Bis zur Mitte des Spiels blieb die Partie torlos sowie über weite Strecken farblos. Erst in der 32. Minute gab es den ersten Aufreger als Angreifer Johannes Brunner überhart in die Bande gerammt wurde und behandelt werden musste. Die rustikale Art gefiel Kapitän Jan-Ferdinand Stern überhaupt nicht, er lud zu einer kurzen, handfesten Diskussionsrunde ein. Als Ergebnis mussten sowohl er als auch sein Gegenüber für zwei Minuten in die Kühlbox.

In der 36. Minute netzten die Nature Boyz mit einem exakten Schuss von der blauen Linie zum 0:1 ein. Zwei Minuten später nutzten die Wölfe eine Überzahlsituation nach sehenswerter Kombination zum Ausgleich durch Maximilian Artmann. Obwohl Vilshofen im letzten Abschnitt zweimal mit einem Spieler mehr auf dem Eis war, wollte kein Treffer gelingen. In der Verlängerung waren die Gäste cleverer und erzielten nach vier Minuten das Siegtor. Aus ESC-Sicht kann man aufgrund der dürftigen Vorstellung um den einen Zähler froh sein, auch wenn ursprünglich derer drei fest eingeplant waren. Vorstand Matthias Rimböck war jedenfalls nach dem Ende Spiels reichlich bedient.

Vilshofen – Forst 1:2 n.V. (0:0, 1:1, 0:0, 0:1)/Tore: 0:1 Deibler (35:47), 1:1 Artmann (37:27/Simon Stern, Grinwald/ PP1), 1:2 Grundner (64:04) – Strafminuten: Vilshofen 4, Forst 12 – 68 Zuschauer.

− rmo