Mit etwas erhöhtem Budget, einem hauptamtlichen Manager und einem neuen Trainer wollen die Passau Black Hawks heuer im vierten Anlauf erstmals die Playoffs der Eishockey-Oberliga erreichen. Die ersten Trainingseinheiten waren „vielversprechend“, berichtet Coach Thomas Vogl.
Der 46-jährige Landshuter weiß natürlich, dass die Voraussetzungen in der Dreiflüssestadt bescheidener sind als andernorts. Der Etat wurde erhöht, aber die Topklubs wie die Blue Devils Weiden dürften „das drei- oder vierfache Budget“ haben. „In der Oberliga gibt es diese große Schere bei den finanziellen Mitteln, daher werden diese Vereine auch immer die Favoriten sein, das heißt aber nicht, dass wir sie nicht schlagen können“, merkt Thomas Vogl, Bruder des langjährigen Straubinger DEL-Torhüters Sebastian Vogl (jetzt EV Landshut), an. Im vergangenen Jahr haben die Black Hawks beispielsweise den späteren DEL2-Aufsteiger Starbulls Rosenheim mal bezwungen.
Vogl, der zuletzt die U20 des Passauer Kooperationspartners EV Landshut trainierte, hat eine Vorstellung, wie sein Team spielen soll, spätestens im ersten Saisonspiel in Lindau (Freitag, 29. September): „Wir wollen läuferisch stark sein, schnell nach vorne spielen und die Scheibe haben“, beschreibt er. Mit dem dafür vorhandenen Kader sei er „sehr zufrieden“, sagt Vogl. Er arbeitet übrigens „als vermutlich einziger Trainer der Oberliga“ nicht hauptamtlich, ist in der Personalbranche beschäftigt und pendelt nun wöchentlich (wie viele Spieler) nach Passau.
Seit Freitag trainieren die Cracks auf Eis
Seit vergangenem Freitag trainieren die Black Hawks unter ihm und können sofort damit beginnen, die Spielphilosophie einzustudieren, „weil alle Spieler fit nach Passau gekommen sind“. Einen ersten Blick auf die neue Mannschaft werfen können die Fans am Freitag, wenn die EHF Passau in ihrer Eis-Arena den DEL2-Absteiger Heilbronner Falken empfangen (Beginn 20 Uhr). Die Gäste durften allerdings schon weiter sein, denn wie die meisten Teams der Liga stehen sie deutlich früher auf dem Eis als die Passauer.
Christian Zessack, der in diesem Jahr erstmals als hauptamtlicher Manager die Saison der Black Hawks plant und moderiert, ist zuversichtlich, dass sein Klub im Frühjahr 2024 erstmals seit sieben Jahren Playoffs spielen darf. „Ich finde, wir haben uns sowohl defensiv wie auch offensiv etwas verbessert im Vergleich zur letzten Saison“, meint der 55-Jährige.
Blackburn is back
Die Fans fiebern in erster Linie der Rückkehr von Liam Blackburn (27) entgegen. Der Stürmer begeisterte vor zwei Jahren, als er in 27 Spielen 48 Scorerpunkte sammelte. Nun soll er mit Jakub Cizek (letzte Saison 83 Scorerpunkte) ein Sturm-Duo bilden, das den finanzstärkeren Gegnern das Fürchten lehrt. Angst vor dem Abstieg müssen die Black Hawks übrigens nicht haben, denn der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) setzt den Abstieg aus der Oberliga erneut aus, weil es ohnehin immer schwieriger wird, den Spielbetrieb in Deutschlands dritthöchster Liga zu finanzieren und daher will der DEB kleineren Vereinen Zeit geben, die „notwendigen Strukturen aufzubauen“.
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