Marcel Pfänder im Angriff
DSC-Coach Ehrenberger mit Aufstellungs-Trick: Der „Langsame“ stürmt plötzlich – wie das?

09.01.2024 | Stand 10.01.2024, 6:45 Uhr
Roland Rappel

Deggendorfer Jubel nach dem Treffer zum 3:0 – und Marcel Pfänder (hi.r.) durfte sich nebenbei über die eigene Leistung als „Aushilfsstürmer“ freuen. − Foto: Roland Rappel

Der Spielemarathon in den Eishockey-Ligen ist beendet. Zehn Runden zwischen dem 15. Dezember und dem 7. Januar mussten absolviert werden, sofern man nicht – wie der Deggendorfer SC – zwischendrin einen Tag Pause hatte. Die Deggendorfer konnten den Marathon mit einem 4:1-Sieg gegen die Höchstadt Alligators beenden, damit stehen in der Bilanz fünf Siege und vier Niederlagen, darunter einmal nach Verlängerung.

Die rund 1600 Zuschauer in der Deggendorfer Festung an der Trat dürften sich die Augen gerieben haben: Marcel Pfänder musste notgedrungen im Sturm aushelfen. Die Personalsituation machte dies möglich. Denn während in der Abwehr alle acht Spieler einsatzbereit waren, fehlten im Sturm mit Petr Stloukal (Saisonende), Lukas Miculka (Ausfalldauer noch ungewiss), Niklas Pill (fehlt noch rund sechs Wochen), Antonin Dusek (soll diese Woche wieder ins Training einsteigen) und Thomas Pielmeier (Ausfalldauer ebenfalls noch ungewiss) immerhin fünf Leistungsträger. Im Tor erhielt Timo Pielmeier eine Pause, eine Rückkehr kommendes Wochenende scheint aber auch hier möglich zu sein.

Für Pfänder ist die Aufgabe im Sturm prinzipiell nichts Neues. Wie der 27 Jahre alte Verteidiger im DSC-Podcast „Pass, Schuss, Tor!“ berichtete, ist er gelernter Stürmer. Irgendwann sagte sein Nachwuchstrainer: „Marcel, du bist zu langsam für den Sturm, wir probieren da etwas.“ Seitdem findet sich der gebürtige Nürnberger in der Verteidigung ein, mit seinem unverkennbaren Drang für die Offensive. Pfänder stürmte zusammen mit Thomas Greilinger und Curtis Leinweber. Gerade im ersten Drittel zeigte das Trio eine Harmonie, als würde es schon länger zusammenspielen. Beide Tore der Formation waren schön herausgespielt und zählten sicherlich zu den Highlights des Abends.

Das Tor hütete Justin Köpf. Der durfte einen eher ruhigen Abend verbringen, musste nur selten in äußerster Bedrängnis eingreifen, meisterte seine Aufgabe allerdings mit Bravour. Sein verdienter Shutout wurde dem jungen Torhüter rund 30 Sekunden vor dem Ende genommen, als die Schiedsrichter zwei DSC-Spieler auf die Strafbank schickten und Höchstadt mit sechs Mann unbedingt noch den Ehrentreffer erzielen wollte.

Die Deggendorfer können nun etwas durchschnaufen, wobei Coach Jiri Ehrenberger nichts von einer Atempause wissen will: „Jetzt wo der Rhythmus vorbei ist, haben wir zumindest wieder die Gelegenheit, wieder öfter zu trainieren.“ Das Training sei aufgrund der vielen Spiele, aber auch der intensiven Hallenbelegung in den Ferien etwas zu kurz gekommen. Für den DSC steht am Freitag eine schwere Aufgabe an: Erstmals in dieser Saison muss man bei den Bayreuth Tigers antreten.