Overtime-Niederlage
Böses Erwachen für Deggendorfs „Golden Boys“: Eisbären Hamm gewinnen erstes Achtelfinalspiel

03.03.2024 | Stand 04.03.2024, 15:25 Uhr

Viel Betrieb vor dem Tor von Deggendorfs Goalie Timo Pielmeier, dem bei vier Schüssen der Gäste entscheidend die Sicht versperrt war. − Foto: Roland Rappel

Entscheidung in der ersten Verlängerung: Der Deggendorfer SC hat am Sonntagabend sein erstes Playoff-Achtelfinale gegen die Eisbären Hamm mit 3:4 (3:2, 0:0, 0:1, 0:1) verloren. Das Siegtor vor 2526 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Eisstadion an der Trat erzielte Joey Luknowsky nach 71 Minuten.

Danach bestätigte ein enttäuschter DSC-Trainer Jiri Ehrenberger, den Eindruck der Fans: „Wir haben sehr stark begonnen im ersten Drittel, aber leider nach dem Anschlusstreffer etwas den Faden verloren“, kommentierte der 68-Jährige auf der Pressekonferenz nach der Niederlage. Das erste Drittel dominierten die in den goldenen Playoffs-Trikots spielenden Deggendorfer vom ersten Bully an und trotzdem lagen sie nur knapp in Führung (3:2). Torwart Timo Pielmeier war bei Schüssen aus zentraler Position von Marius-Lucas Demmler (17.) und Samuel Dotter (20.) machtlos, weil die Mitspieler den Puck erst nicht klären konnten und ihrem Goalie dann die Sicht verstellten. Die meiste Zeit spielte sich das Geschehen aber vor dem Tor des gebürtigen Deggendorfers im Trikot der Eisbären Hamm, Daniel Filimonow, ab. Der 27-Jährige konnte im ersten Powerplay des Abends einen Nachschuss von Thomas Greilinger (4.) nicht parieren und verspekulierte sich, als Carter Popoff die Scheibe ins kurz Eck verwandelte. Den dritten Deggendorfer Treffer erzielte Curtis Leinweber postwendend nach dem 2:1. Der 36-Jährige, der nach eineinhalbmonatiger Verletzungspause sein Comeback feierte, drückte präzise ab – nach dem bis dahin schönsten Angriff, bei dem Deggendorf die Scheibe über viele Stationen zirkulieren ließ.

DSC übersteht drei Minuten in doppeltei Unterzahl



Im Mittelabschnitt fielen keine Tore und das war aus DSC-Sicht die beste Nachricht. Denn mit zunehmender Spieldauer waren die Eisbären spielbestimmend und Pielmeier musste mehrfach sein ganzes Können aufbieten. In den letzten drei Minuten des zweiten Drittels verteidigten die Gastgeber sogar in doppelter Unterzahl, nachdem sich Niklas Pill, Alex Grossrubatscher und Antonin Dusek Zeitstrafen einhandelten.

Das längst fällige Ausgleichstor holten die Gäste nach Wiederbeginn schnell nach: Wieder sah Pielmeier eine abgefälschte Scheibe nicht und Dotter schnürte den Doppelpack (43.). Danach waren die Hammer Eisbären weiter am Drücker, aber auch der DSC hatte durch Antonin Dusek und René Röthke bei Kontern Riesenchancen auf den Siegtreffer. Doch die Entscheidung sollte erst in der Verlängerung fallen. Etwas mehr als zehn Minuten waren da gespielt, als Joey Luknowsky einen Schuss zum 3:4 abfälschte (71.). Die 100 mitgereisten Fans aus Hamm feierten danach frenetisch.

Am Dienstag müssen die Deggendorfer erstmals die mehr als 600 Kilometer lange Busfahrt nach Nordrhein-Westfalen auf sich nehmen, wo am Abend (Bully 20 Uhr) das zweite Achtelfinale in Hamm stattfindet. Das zweite Heimspiel der Serie best of 5 findet dann am Freitagabend an der Trat statt.