Die Personaldecke in der Abwehr der Trostberg Chiefs war ohnehin schon sehr dünn in der so erfolgreichen Eishockey-Landesliga-Saison 2023/ 24. Nach dem letzten Playoff-Viertelfinal-Fight beim EHC Waldkraiburg verkündete auch noch Florian Schwabl seinen Abschied. Doch der TSV hat reagiert und ist zuversichtlich, die Lücke mit einem Neuzugang schließen zu können: Vom Bezirksliga-Nachbarverein DEC Inzell kommt Sebastian Schwabl.
Die Verteidigerposition bleibt also in der Verwandtschaft, denn Sebastian Schwabl ist der Großcousin von Flo Schwabl. Letzterer war – offensivstark und körperlich robust – seit seinem Wechsel aus Inzell zur Saison 2014/15 eine Stütze der Chiefs. In den vergangenen drei Wintern kam er stets auf mehr als 20 Scorerpunkte. Doch aus familiären Gründen und wegen einiger Verletzungen wird der 33-Jährige nun keine weitere Landesliga-Saison für Trostberg bestreiten.
Sebastian Schwabl hatte schon vor einem Jahr mit einem Wechsel eine Klasse höher zu den Chiefs spekuliert, „der Kontakt besteht schon länger“, sagt TSV-Abteilungsleiter Johannes Käsmaier. „Jetzt sind wir natürlich sehr froh, dass so ein erfahrener und starker Spieler zu uns kommt.“ – „Er war in Inzell Kapitän und immer absoluter Leistungsträger und Führungsspieler“, freut sich Trainer Willy Bauer auf die Verstärkung.
Der 31-Jährige hat seit seiner Schüler- und Jugendzeit für den DEC Inzell gespielt und galt immer als Kopf der Mannschaft. Einsatz bis zum Anschlag und harte Schüsse von der blauen Linie sind Markenzeichen des torgefährlichen und groß gewachsenen Abwehrspielers. Sebastian Schwabl, der vergangene Saison in 20 Bezirksliga-Spielen sechs Tore und 17 Assists verbuchte, betont, dass sein Wechsel zu den Chiefs ausschließlich sportliche Gründe hat. Nach ersten Gesprächen habe er sich vor der vergangenen Saison noch einmal für seinen Heimatverein entschieden, schließlich war der Aufsteig in die Landesliga das große Ziel. Nach starker Vorrunde reichte es in den Playoffs aber nicht ganz. Nun sucht Schwabl beim TSV Trostberg die Herausforderung in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse – so wie auch sein langjähriger Inzeller Weggefährte Thomas Plenk, der sich schon vor einem Jahr den Chiefs anschloss. „Es wird vielleicht in ein paar Jahren den Weg zurück nach Inzell geben“, sagt Sebi Schwabl. „Da kann ich dann möglicherweise mit meiner Erfahrung aus der Landesliga etwas bewegen.“
Weil sein Vater Thomas Schwabl als Trainer aufgehört hat, gibt es in Inzell auch einen Wechsel auf dem Trainerposten. Urgestein Pino Dufter übernimmt. Der 61-Jährige hat die erste Mannschaft schon des Öfteren trainiert, aktuell ist er auch Vorstand des DEC Inzell.
− tt/shu
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