Trostberg wird „hergespielt“
Neun-Minuten-Trauma der Chiefs im zweiten Drittel gegen Pegnitz

01.01.2024 | Stand 01.01.2024, 16:48 Uhr

Thomas Plenk (rechts) bereitete den einzigen Trostberger Treffer beim 1:9-Debakel gegen Pegnitz vor. − Foto: mb.presse

Ein Trauma erlebten die Trostberg Chiefs am Freitagabend in der Eishockey-Landesliga Gruppe B gegen den EV Pegnitz: Am Ende gingen die Schützlinge von Willy Bauer mit 1:9 (0:0, 0:7, 1:2) unter. Ausschlaggebend war ein fatales Mitteldrittel, in dem die Chiefs in den ersten neun Minuten sieben Gegentreffer kassierten. An diesem Tag hatten die Gastgeber gegen die „Mannschaft der Stunde“ keine Chance – Pegnitz feierte mit dem klaren Erfolg den neunten Sieg in Folge. 400 Fans zollten zwar den Chiefs Applaus, waren aber dennoch enttäuscht. Ausgelassen feiern konnten dagegen die mitgereisten IceDog-Fans.

„Es waren brutal katastrophale neun Minuten“, so das Resümee von Bauer. „Die Pegnitzer haben uns teilweise hergespielt. Es ist ganz schwer, Worte zu finden.“ Dabei war der Bayernliga-Absteiger mit sieben Niederlagen in die Saison gestartet, wegen des fehlenden Eises im Freiluftstadion konnte allerdings nur auswärts gespielt werden. Nun haben die IceDogs nach starken Heimauftritten auch ihren ersten Auswärtssieg gefeiert, der besonders bitter für die Chiefs ist. Denn nun haben die Oberfranken Tabellenplatz drei eingenommen und die Alzstädter auf Position vier verdrängt. Bei nun drei aufeinander folgenden Auswärtsspielen (Waldkirchen, Pegnitz und Bad Aibling) wird es jetzt schwer, den Platz fürs Heimrecht im Achtelfinale der Playoff-Runde zu verteidigen. Dazu ist der vierte Rang nötig. Aller Voraussicht nach werden sich darum die Chiefs und Bad Aibling streiten.

Zwei Verteidiger kehrten ins Team zurück

Gegen Pegnitz waren die Hausherren von Beginn an unter Druck. Zwar kehrten mit Florian Schwabl und „Metty“ Wolfgruber zwei Verteidiger zurück, doch auf Fabian Kimpel (gesperrt) musste Trainer Bauer verzichten. Zudem steckte den Trostbergern das Weihnachtsderby in Waldkraiburg (3:7) noch in den Knochen. Im ersten Drittel hielt Keeper Max Kruck seine Mannschaft im Spiel – und den Kasten sauber. Die größten Taten vollbrachte er gegen Roman Navarra, der allein vor ihm aufgetaucht war (15./17.). Trostberg seinerseits versprühte nur wenig Torgefahr.

Im Mittelabschnitt brach das Unheil über die Hausherren herein. Schon nach 40 Sekunden sorgte der Neuzugang der Pegnitzer, Ales Furch, für das 0:1. Im folgenden Powerplay drängten die Chiefs auf den Ausgleich, doch EVP-Goalie Maxi Schmidt erwischte einen Sahnetag. Was allerdings dann geschah, hat man – nicht nur in Trostberg – selten gesehen: Innerhalb von 4:15 Minuten gelangen den IceDogs sechs Treffer. Es entwickelte sich ein munteres Scheibenschießen mit tollen Kombinationen der Gäste, die fast mit jedem Schuss Erfolg hatten. Kruck hatte nach dem sechsten Gegentreffer genug und wurde durch Marcel Käsmaier ersetzt. Der wurde auch gleich nach einer Minute durch Furch bezwungen, im weiteren Verlauf war er ein sicherer Rückhalt. „Eine solche Situation habe ich erst einmal erlebt, damals waren es jedoch nur sechs Gegentore – und wir haben noch 8:7 gewonnen“, so Bauer.

Dominik Moser sorgt für den Ehrentreffer

Im Schlussdrittel gelang den Chiefs nach Vorarbeit von Thomas Plenk durch Dominik Moser der Ehrentreffer (44.), danach war man auf Schadensbegrenzung aus, zweimal wurde Käsmaier allerdings noch bezwungen. – Die Statistik:

TSV Trostberg – EV Pegnitz 1:9 (0:0, 0:7, 1:2). Tore: 0:1 (21.) Furch, 0:2 (25.) Schreyer, 0:3 (26.) Navarra, 0:4 (26.) Breyer, 0:5 (27.) Diel, 0:6 (28.) Seibel, 0:7 (29.) Furch, 1:7 (44.) Moser (Plenk, Wehle), 1:8 (52.) Voigt, 1:9 (55.) Navarra. Strafminuten: Trostberg 8 – Pegnitz 16; Zuschauer: 400.

− td