Packender Playoff-Fight
Chiefs mit großer Disziplin und aufopferungsvollem Kampfgeist zum 5:1 gegen ruppige Pfrontener

19.02.2024 | Stand 19.02.2024, 13:01 Uhr

Immer torgefährlich, immer stabil: Trostbergs tschechischer Goalgetter Jakub Poricky glänzte beim 5:1 gegen Pfronten mit körperlicher Robustheit und einem Doppelpack in Unterzahl. − Foto: mb.presse

Verbissener Kampf um jeden Quadratzentimeter Eis, krachende Bodychecks am laufenden Band – es ist Playoff-Zeit in der Eishockey-Landesliga. Und so bekamen die 350 Zuschauer im ersten „Best-of-3“-Achtelfinale das härteste und körperlichste Spiel der Saison zu sehen. In dieser Höhe etwas zu deutlich behielten dabei die Trostberg Chiefs mit 5:1 (4:0, 1:0, 0:1) gegen die Pfronten Falcons die Oberhand.

Die Gäste aus dem Allgäu wurden ihrem Ruf gerecht, jeden Zweikampf mit höchster Intensität zu führen und wirklich jeden Check robust zu Ende zu fahren. Der packende Playoff-Fight wurde zum Belastungstest für die Bande des Rainer-Roßmanith-Stadions und die Knochen der Kufencracks. Der TSV Trostberg hielt voll dagegen – und erwies sich vor allem als das diszipliniertere Team.

Kruck wieder überragend, Poricky mit Doppelpack in Unterzahl

Und: Die Chiefs entschieden das Torhüter-Duell klar für sich. Max Kruck bestätigte seine Superform und brachte Pfrontens Offensive um den tschechischen Goalgetter Jakub Bernad vor allem im ersten Drittel zur Verzweiflung. „Ehrlicherweise hätte es auch 2:2 stehen können“, sah es Chiefs-Trainer Willy Bauer. Dass seine Mannen jedoch mit einem 4:0-Vorsprung in die Kabine gingen, lag an Krucks Glanzparaden und dem nötigen Abschlussglück.

Petr Dvorak staubte zum 1:0 ab, Thomas Plenks eher harmloser Weitschuss überraschte EVP-Keeper Pascal Lorenz beim 2:0. Und dann kam der große Auftritt von Trostbergs tschechischem Sturmtandem: In zweiminütiger Unterzahl schlug Jakub Poricky gleich zwei Mal zu – jeweils nach perfekt vorgetragenen Kontern und famoser Vorarbeit von Petr Dvorak.

Die drei stark besetzten Sturmreihen des EV Pfronten kamen auch im zweiten Abschnitt nicht zur Entfaltung, was vor allem an den nicht weniger als sieben Zweiminutenstrafen lag, die sich die Gäste einhandelten – einige davon durch unnötige Revanchefouls nach fairen Checks der Chiefs. Besonders schnell entnerven ließ sich das tschechische Verteidiger-Brüderpaar Ladislav und Lukas Hruska, das kurz hintereinander auf die Strafbank wanderte.

„Es war richtig kernig und hart, da muss man einstecken können und sich im Griff haben“, lobte Willy Bauer die Disziplin seiner Truppe. Von den vielen Powerplay-Möglichkeiten konnten die Gastgeber allerdings nur eine nutzen – Flo Schwabl setzte sich vor dem EVP-Kasten durch und stocherte einen Abpraller ins Netz. Willy Bauer zeigte sich trotzdem zufrieden, immerhin steckte seinem Team noch das anstrengende Derby vom Freitag gegen Waldkraiburg in den Knochen, während Pfronten eine ganze Woche Erholungspause hatte.

Auch im Schlussdrittel ließ Trostberg nichts mehr anbrennen. Pfronten machte ruppig und nicklig weiter, was der souveräne Hauptschiedsrichter Ulpi Sicorschi konsequent ahndete – unter anderem mit einer Spieldauerstrafe für Tizian Linz nach heftigem Bandencheck gegen Denis Ladigan. Den oft auch wegen Reklamierens permanent dezimierten Falcons gelang nur noch der 1:5-Ehrentreffer.

Auf Trostberger Seite handelte sich Sepp Mayer noch eine ungewöhnliche Zehnminutenstrafe wegen Unsportlichkeit ein, als er nach der Schlusssirenen den Puck ins EVP-Tor beförderte.

„Das sind einfach Gänsehautspiele“, brachte es TSV-Coach Bauer auf den Punkt. „Die zu gewinnen, ist etwas Besonderes. Jeder hat sich voll reingehängt, die taktischen Aufgaben erfüllt und sich nicht provozieren lassen.“ Mit derselben Marschroute gehen die Chiefs am Freitag, 23. Februar, ins zweite Duell in Pfronten – der erste Matchball. Wird dieser nicht genutzt, kommt es am Sonntag, 25. Februar, um 17.30 Uhr in Trostberg zum Showdown um den Einzug ins Viertelfinale.