Zwei Gesichter hat die Mannschaft des ESV Waldkirchen am Wochenende gezeigt. Am Freitag kamen die „Crocodiles“ beim 2:9 in Trostberg unter die Räder. Aber nur 48 Stunden später präsentierte sich das Doucet-Team deutlich besser, besiegte und stürzte Tabellenführer EHC Bad Aibling im Penaltyschießen (6:5). Dennoch: Mit acht Punkten aus acht Spielen tritt der ESV auf der Stelle. Für das Ziel Playoffs muss der Punkteschnitt höher werden.
Vorstand Matthias Worlitschek hält sich aber mit Kritik an den Spielern zurück, weil er immer wieder gute Teamleistungen sieht, berichtet der Vereinschef. Die Schützlinge von Trainer Benoit Doucet würden sich halt zu viele individuelle Fehler erlauben und versinken gelegentlich in Schönspielerei. „Da noch ein Querpass und da ein Fehlpass“, hadert Worlitschek, der Coach und Spielern jedoch insgesamt bescheinigt: „Wir spielen gutes Eishockey.“
Selbst nach der Klatsche in Trostberg am Freitagabend ernteten die „Crocodiles“ Lob vom Gegner, der technisch und läuferisch beschlagene Gäste sah. Trotzdem wurden die Waldkirchner förmlich überrollt und mussten sich bei den Torhütern Konstantin Mayer und Matthias Huber bedanken, dass sie keine zweistellige Niederlage kassierten. Das 2:9 spricht jedoch Bände. „Da war vielleicht der ein oder andere mit den Gedanken woanders“, meint Worlitschek. Nach einem ausgeglichenen ersten Drittel und Ausgleichstor von Jan Bojer (8. Minute) brach der ESV im zweiten Abschnitt ein (1:4) und konnte den Torrausch der Trostberg Chiefs im letzten Drittel nicht mehr stoppen (0:4). Für den zweiten Ehrentreffer der „Crocodiles“ sorgte Nico Tolle zum zwischenzeitlichen 2:5 (48.). Nie in Griff bekamen die Gäste den Ex-Passauer Wayne Grapentine, der an insgesamt fünf Treffern des TSV beteiligt war (zwei Tore, drei Assists).
Matchwinner Andreas Resch im Penaltyschießen
Am Sonntagabend knüpften die „Crocodiles“ vor 140 Zuschauern in der Karoli-Eishalle zunächst an, nach 5:27 Minuten lagen sie gegen Bad Aibling mit 0:2 zurück (1., 6.). „Danach hat sich das Team aber aufgerappelt und wirklich eine gute Leistung gezeigt“, stellte Vorstand Worlitschek fest. Nico Tolle (7., 58.), Bojer (14.) sowie Roman Sulcik mit zwei Powerplay-Treffern (32., 34.) erzwangen nach 60 Spielminuten auf Augenhöhe mit den Gästen (Drittelergebnisse 2:2, 2:1, 1:2) die Verlängerung und nach weiteren fünf torlosen Minuten das Penaltyschießen.
In diesem avancierte Andreas Resch zum Matchwinner, er parierte zwei Versuche der Gäste, während Roman Sulcik und sein Bruder Petr den Gästetorwart düpierten und den Zusatzpunkt für den ESV absicherten.
Am kommenden Wochenende geht es für die „Crocodiles“ erneut gegen den Tabellenführer, den neuen Spitzenreiter und früheren Oberligisten EHC Waldkraiburg. Am Freitag reist der ESV nach Oberbayern (Bully 20 Uhr), am Sonntag kommen „Die Löwen“ zum Rückspiel in die Karoli Eishalle (17.30 Uhr).
Fotos vom Heimspiel hat Michael Hoffmann gemacht.
− mid
