Brisante Partie in der Eishockey-Landesliga
Partyschiff, Polizei und Pyrotechnik: Bayreuth kommt mit 100 Fans – aber am Ende jubeln die Vilshofener Wölfe

12.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:39 Uhr |

Pyrotechnik im Bayreuther Fanblock – nicht grundsätzlich verboten, wenn niemand gefährdet ist oder zu Schaden kommt. In Vilshofen war dies offensichtlich nicht der Fall. −Fotos: Mike Sigl

Einen derartigen Menschenauflauf im Freilufteisstadion des ESC Vilshofen gibt oder besser gab es eigentlich nur bei den (längst vergangenen) Eishockey-Derbys mit Nachbar Passau Black Hawks – am Samstag durfte sich der Landesligist wieder einmal über eine „volle Hütte“ freuen; 207 Zuschauer stimulierten die Gastgeber zu großer Leistung beim 4:0 (0:0, 3:0, 1:0)-Sieg gegen den EHC Bayreuth.

Hier sehen Sie die Bilder vom Spiel: Vilshofener Wölfe schicken Bayreuth heim

Es wimmelte nur so vor Menschen im Eis-Oval an der Vils. Außer den Aktiven und einer eher üblichen Anzahl von Zuschauern fanden sich über 100 Fans der Oberfranken ein. Wegen dieser waren schon seit einigen Wochen die jeweiligen Ordnungsämter und Polizeidienststellen in regem Austausch, mit der Folge, dass letztendlich über 40 Beamte und an die 30 Ordner und Sicherheitsbedienstete den Rahmen abrundeten. Besondere Vorfälle gab es unterdessen nicht, wie Polizeikommissar Tobias Ratz von der Vilshofener Dienststelle informiert. Über 100 Bayreuther Anhänger seien von Passau aus per Schiff nach Vilshofen gekommen und dann von einem erweiterten Polizeiaufgebot Richtung Eisstadion geleitet worden. Mit Ausnahme von verbalen Auseinandersetzungen zwischen beiden Fan-Lagern bzw. Abbrennen von Pyrotechnik im abgetrennten Gäste-Bereich kam es dank der erhöhten Polizeipräsenz nicht zu gröberen Zwischenfällen.

Der Sport geriet derweil nicht in den Hintergrund, und obwohl der ESC keine 24 Stunden vorher in Selb anzutreten hatte, präsentierte sich das Team von Trainer Kim Collins in prächtiger Verfassung. Im 1. Drittel waren die Wölfe klar tonangebend, erarbeiteten sich haufenweise Tormöglichkeiten, scheiterten aber meistens am Schlussmann der Gäste oder am Gestänge.

ESC-Goalie Maximilian Meschik stand ihm jedoch in nichts nach und legte nur 14 Sekunden nach Beginn des zweiten Spielabschnitts einen nahezu unglaublichen Save hin. Eineinhalb Minuten später hatte Lukas Matys eine Riesenchance, welche zunächst verhindert wurde, er jedoch den Rebound zum 1:0 verwertete. Kurz vor Mitte der Partie machte Jan-Ferdinand Stern das 2:0 (29.) und noch vor dem Ende des Mitteldrittels erhöhte Maximilian Artmann auf 3:0 (39.).

Im letzten Abschnitt mühten sich die Gäste, fanden aber an diesem Abend kein Vorbeikommen an Meschik, der die gegnerischen Stürmer reihenweise mit Glanzparaden nahezu entnervte. 67 Sekunden vor der Schlusssirene setzte Arthur Grinwald mit dem 4:0 den Schlusspunkt unter den sportlichen Teil.

ESC Vilshofen – EHC Bayreuth 4:0 (0:0, 3:0, 1:0) / Tore: 1:0 Matys (21:42/ Geiger); 2:0 Jan-Ferdinand Stern (28:55/ Müller, Tejko); 3:0 Artmann (38:31/ JF Stern, Doubrawa); 4:0 Grinwald (58:53). – Strafminuten: 10 / 10. – Zuschauer 207.

In Selb zeigten sich am Freitag die Wölfe verbessert. Sie erspielten sich immer wieder Tormöglichkeiten, scheiterten aber in der Regel an Goalie Niklas Deske. Obwohl erst 28 Jahre alt, kann der Schlussmann des VER auf eine langjährige Laufbahn in der Oberliga, welche vor über zehn Jahren bei den Adler Mannheim und Hamburg Freezers in der DEL begann, zurückblicken. „Das ist ein Torhüter, der nichts in der Landesliga verloren hat“, hörte man lobend aus dem Vilshofener Umfeld.

Dennoch schaffte es der ESC, ihn zweimal zu überwinden. Die 1:0- Führung der Hausherren nach torlosem Eingangsdrittel glich Nico Wolfgramm aus. Nach zwei weiteren Treffern der Gastgeber erzielte Jan-Ferdinand Stern sechs Minuten vor Ende den 2:3-Anschluss. Das 4:2 markierte Selb in der 58.Minute als Lukas Zellner als auch Maximilian Artmann auf der Strafbank je eine 2-Minuten Strafe abbrummten. Eine Minute vor dem Ende zog Coach Collins den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers ab, was aber an dem Resultat nichts mehr änderte.

VER Selb – Vilshofen 4:2 (0:0, 2:1, 2:1) / Tore: 1:0 Schneider (24:17); 1:1 Wolfgramm (31:00/ Geiger, Brunner), 2:1 Bauer (33:42); 3:1 Bauer (45:03); 3:2 JF Stern (53:25/ Matys); 4:2 Geisberger (57:25/ 5:3 ÜZ). – Strafminuten: 14 / 16. – Zuschauer: 22.

Zu den Kommentaren