Derby-Generalproben gehen schief
„Ohne Worte“: Viel Frust nach Gegentor-Flut bei den Vilshofener Wölfen – und auch Waldkirchen hadert

05.12.2023 | Stand 05.12.2023, 13:16 Uhr

„Man of the Match“ trotz einer 0:6-Pleite in Pegnitz war Vilshofens Goalie Alexander Wunderlich. − Foto: Mike Sigl

Das letzte Wochenende stand für die Vilshofener Wölfe in der Eishockey-Landesliga ganz im Zeichen von Auswärtsfahrten nach Franken. Unter dem Strich standen null Punkte, null erzielte Tore, dafür zehn Gegentreffer und eine ganze Portion Frust.

Am Freitag präsentierten sich die ESC-Cracks beim Tabellenletzten in Pegnitz ohne Leidenschaft, ohne Einsatz, ohne Zähne. Mit der gezeigten Einstellung kam es zu keiner wirklich zwingenden Torchance. Einzig Schlussmann Alexander Wunderlich zeigte sich in Normalverfassung, bewahrte sein Team vor einer höheren Niederlage und wurde am Ende auf Vilshofener Seite als „Man of the Match“ ausgezeichnet. Dennoch kommentierte Vorstand Matthias Rimböck die Vorstellung der Wölfe mit der knappen Aussage „ohne Worte“.

Zwei Tage später in Bayreuth fehlten mit dem beruflich verhinderten Hackl und dem verletzten Wiederer zwei gestandene Abwehrleute. Daher musste Kapitän Jan-Ferdinand Stern seine angestammte Rolle im Sturm mit der Verteidigung tauschen. Das zeigt aber das Dilemma, in dem die Wölfe aktuell stecken, denn vorne fehlte es einfach an Durchschlagskraft. Im Vergleich zum Freitag spielte man klar besser, kam vorne aber nicht zu entscheidenden Tormöglichkeiten und so führten Fehler in der Hintermannschaft am Ende zu einem klaren Sieg der Wagnerstädter. Am kommenden Samstag mus das Horak-Team wieder ein anderes Gesicht zeigen, um im Heim-Derby gegen Waldkirchen (17.15 Uhr) bestehen zu können.

Waldkirchen: Chancen wie Schneeflocken

Der kommende Gegner konnte am Wochenende auch keine Punkte einfahren. Dreimal geführt, und doch standen die Karoli Crocodiles am Ende leer da – mit 5:7 unterlagen die Waldler am Freitagabend dem favorisierten Tabellenzweiten der Eishockey-Landesliga B, ESC Haßfurt.

Waldkirchen hatte den Gast, der unter der Woche wie berichtet durch den Rücktritt von Trainer Dennis Maschke für Irritationen gesorgt hatte, durchaus auf der Schaufel. „Wir haben super gespielt, geführt und teilweise das Spiel bestimmt. Es war schönes Eishockey, auch für die Zuschauer“, berichtet ESV-Vorstand Matthias Worlitschek über ansprechende Phasen. Aber auch darüber: Hinten rum sei man nachlässig geworden, „und Haßfurt nutzt das natürlich gnadenlos aus“. Dennoch sei man nach einem 1:3-Rückstand zurück gekommen, „wir hatten so viele Chancen wie Schneeflocken gefallen sind“, formuliert der Vereinschef. Tatsächlich gelang über den Ausgleich die abermalige Führung zum 4:3 und nachher noch zum 5:4.

Die Franken legten wieder nach, glichen aus. „Und wenn du meinst, du bist dran... Waldkirchen nahm Goalie Andreas Resch vom Eis, kassierte in Minute 53 einen Empty net-Treffer zum 5:6 und schaffte dann die „Rückkehr“ ins Match nicht mehr. Worlitscheks Erkenntnis: „Hinten zumachen.“ Die diesbezügliche Forderung von Trainer Ben Doucet nach personellen Ergänzungen sei kaum umzusetzen, denn freiwillig, so der Klubchef, komme kein Spieler.