Egal wie, Hauptsache drin
Stürmer Daniel Schmölz soll die Offensive des ERC Ingolstadt wieder in Schwung bringen

23.04.2024 | Stand 24.04.2024, 12:20 Uhr

Dorthin gehen, wo es wehtut: Daniel Schmölz (links) lauert meist vor dem gegnerischen Tor auf Treffer. Foto: Imago Images

Er arbeitet hart vor dem Tor und ist ein konstanter Scorer – damit soll Daniel Schmölz dazu beitragen, die Chancenverwertung des ERC Ingolstadt in der neuen Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wieder auf Normalniveau zu bringen. Darauf bereitet sich der neue Panther-Stürmer schon jetzt fleißig in seiner Heimat vor.



Das Wetter passt zum Thema während des Telefonats nach Füssen. „Wir schauen auf Schnee“, sagt Schmölz. Und der Stürmer hat tatsächlich bereits den nächsten Winter im Blick, denn in seiner Heimat trainiert er zusammen mit Füssener Eishockey-Spielern und einem Fitnesstrainer für die kommende Saison.

In der neuen DEL-Spielzeit soll Schmölz mithelfen, die Torausbeute des ERC wieder zu steigern. In der vergangenen Hauptrunde enttäuschten die Panther mit der drittschwächsten Offensive der Liga, die mangelnde Effizienz haftete den Ingolstädtern während der gesamten Saison wie eine lästige Klette am Fuß. ERC-Sportdirektor Tim Regan bemühte sich deshalb schon früh um die Verpflichtung von Schmölz. Der Stürmer spiele mit „enorm viel Biss“ und arbeite insbesondere vor dem Tor sehr hart, sagte Regan über seinen ersten Neuzugang. Vor dem Tor „agiert er sehr geschickt, kann sich behaupten und regelmäßig für Torgefahr sorgen“.

Spezialist für „dreckige Tore“



Schmölz bezeichnet sich als Spezialist für „dreckige Tore“. Der 32-Jährige ist ein Kämpfer, der dorthin geht, wo es wehtut. Ein verlässlicher Arbeiter mit exzellentem Instinkt – direkt vor dem gegnerischen Tor lauernd, den Checks der Abwehrrecken trotzend, den Schläger reinhaltend, den Puck über die Linie stochernd. Egal wie, Hauptsache drin. „Reinschmölzen“ nannten sie das in Nürnberg. Und das passierte in den vergangenen Jahren ziemlich häufig. In seinen vier Spielzeiten bei den Ice Tigers avancierte Schmölz dreimal zum Topscorer des Teams. In seinem Bewerbungsschreiben für den Zweijahresvertrag in Ingolstadt notierte er 39 Punkte (17 Tore/22 Vorlagen) aus der vergangenen Hauptrunde mit den Franken. Daran möchte der Linksschütze als Panther anknüpfen. „Ich will natürlich so viele Tore wie möglich schießen. Körperlich kann ich auch einiges beitragen. Ich versuche einfach so gut wie möglich zu helfen, dass der ERC wieder erfolgreich wird“, sagt Schmölz.

Vor seiner Zeit in Nürnberg feierte der 32-Jährige bei den Augsburger Panthern seinen endgültigen Durchbruch in der DEL. Der ERC ist für Schmölz damit der dritte bayerische Verein in Folge. Ein „super Bonus“ ist für den Vater zweier eishockeyverrückter Söhne die Nähe zu Füssen. „Es ist leichter, Besuch zu bekommen oder mal in die Heimat zu fahren. Oma und Opa können mal auf die Kinder schauen. Das macht es natürlich einfacher, aber das war nicht der ausschlaggebende Punkt“, sagt Schmölz. „Ich habe mich nicht für Ingolstadt entschieden, weil es in Bayern ist, ich habe mich für den Klub entschieden.“

Schmölz glaubt an erfolgreiche Saison



Mit dem will Schmölz wieder oben mitspielen. 2014 erlebte er die Meisterschaft der Panther als junger Spieler der Kölner Haie, auch wenn er in den Play-offs nicht zum Einsatz kam. Schmölz glaubt fest daran, dass der ERC dies erneut schaffen kann. „Die Arbeit der letzten Jahre zeigt ja, dass Ingolstadt im Aufwärtstrend ist“, sagt der Allgäuer. „Natürlich kann es nach einer so erfolgreichen Saison mit der Vizemeisterschaft schon mal sein, dass das Jahr darauf schwer ist. Aber Ingolstadt hatte immer gute Mannschaften – und das stimmt mich positiv, dass die Organisation und das Trainerteam nächstes Jahr eine super Mannschaft hinstellen, dass wir erfolgreich Eishockey spielen können.“ Mit einigen seiner „dreckigen“ Tore könnte Schmölz einen wesentlichen Anteil dazu beitragen.

DK