Souveränes 4:0 in Krakau
Historischer Abend für die Straubing Tigers: Zum Europapokal-Debüt gibt’s einen Statement-Sieg

02.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:05 Uhr

Perfekter erster Europapokal-Abend: Die Straubing Tigers um Mark Zengerle (l.) und JC Lipon feiern einen deutlichen 4:0-Sieg in Krakau. Schon am Sonntag geht es in Schweden weiter. −Foto: Stefan Ritzinger

Von Alexander Augustin

Es war ein Abend zum Einrahmen für den Eishockey-Standort Straubing: Mit einer großen Fanschar waren die Tigers zum ersten Champions-Hockey-League-Spiel der Vereinsgeschichte nach Krakau (Polen) gereist – und bestanden die Feuerprobe auf internationaler Bühne gleich mit Bravour. Mit 4:0 (0:0, 3:0, 1:0) fegte die Mannschaft von Trainer Tom Pokel am Freitagabend den teils überforderten Gastgeber vom Eis. Dabei war der Sieg gegen den 17-maligen polnischen Meister Comarch Cracovia nicht nur verdient, sondern sogar noch zwei bis drei Tore zu niedrig ausgefallen.

Die Tigers starten ohne Berührungsängste mit dem internationalen Parkett in die Partie. Angepeitscht vom lautstarken niederbayerischen Anhang im Südosten Polens erarbeiten sich die Straubinger in der Frühphase des Spiels bereits beste Chancen. Doch in der Verwertung agieren Jason Akeson und Co. zu ungenau. Nach gut 14 Minuten sind es bereits 10:0 Torschüsse, doch auf der Anzeigetafel steht weiter ein 0:0. Das rächt sich fast, als Krakau plötzlich die Offensive sucht und seinerseits zu ersten guten Chancen kommt.

Doch die Tigers überstehen die Druckphase der Polen und zu Beginn des zweiten Drittels auch eine lange doppelte Unterzahl. Marcel Brandt ist es dann, der seine Tigers in der 24. Minute erlöst: Er zieht von der blauen Linie ab, im Slot verdeckt JC Lipon dem bis dahin starken Hausherren-Keeper Rok Stojanovic die Sicht und der Puck schlägt im kurzen Eck ein.

Die Tigers drücken auf das zweite Tor – und belohnen sich mit freundlicher Mithilfe von Stojanovic. Taylor Leier tankt sich durchs Zentrum in Richtung Tor, kommt aber nicht richtig zum Abschluss. Der Puck gleitet langsam in Richtung des Krakauer Kastens, wo der Keeper ihn zur Seite wischen will – und ihn sich dabei durch die Beine ins eigene Tor schiebt (38.).

Es ist nun teilweise fast ein Klassenunterschied sichtbar. Weil Straubing abgezockt agiert – und Krakau zu viele Strafen und Fehler produziert. So auch in der letzten Minute des zweiten Drittels. Jason Akeson erobert sich den Puck an der linken Bande, bringt ihn zur Mitte, wo Krakaus Kayle Doetzel ihn mit dem Schlittschuh unglücklich über die Linie bugsiert – 3:0 (40.).

Die Polen geben sich nicht auf, haben an diesem Abend aber keine Chance gegen dominante Niederbayern. Das letzte Aufbäumen der Hausherren unterbindet Taylor Leier mit seinem zweiten Treffer des Abends: Er versenkt eine Hereingabe von Travis St. Denis beinahe unbedrängt (49.).

Straubing verwaltet nun die komfortable Führung und schont bereits Kräfte für das zweite Gruppenspiel in CHL. Dafür reisen Tom Pokel und seine Mannschaft am Samstag ins schwedische Karlstad, wo es dann am Sonntag (15.05 Uhr) gegen Färjestad BK geht – eine ungleich höhere Hürde.