Kein Glück in der Hauptstadt
ERC Ingolstadt verliert gegen Meister Eisbären Berlin mit 1:5

26.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:03 Uhr

Das wäre zu verhindern gewesen: ERC-Torhüter Kevin Reich rutschte der Puck zum 1:0 für die Berliner durch. Foto: Imago Images

Der ERC Ingolstadt hat das viertletzte Hauptrundenspiel am Sonntagabend gegen Meister Eisbären Berlin mit 1:5 (0:2, 1:1, 0:2) verloren. Den zweiten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) konnten die Panther dennoch verteidigen.



Während die Berliner die Partie mit zwei glücklichen Toren im ersten Drittel für sich entschieden und ihren Traum von einem Play-off-Platz am Leben erhielten, fanden die Ingolstädter vor 12992 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena gegen eine sichere Berliner Defensive um den starken Torhüter Tobias Ancicka kein Mittel, um gegen den Tabellen-13. zurückzuschlagen.

Dadurch verpassten sie es, den Abstand auf Verfolger Straubing Tigers, die mit 4:3 nach Verlängerung gegen die Kölner Haie gewannen, in der Tabelle auszubauen. „Noch haben wir ein paar Punkte Puffer, aber jetzt geht es darum, dass wir Play-off-Eishockey spielen – über 60 Minuten und mehrere Spiele in Folge, und nicht mal hui und dann wieder so lala. Wir müssen Konstanz in unser Spiel bringen“, meinte Stürmer Marko Friedrich bei Magenta Sport.

ERC Ingolstadt startet gut in die Partie



Dabei waren die Ingolstädter, die neben den verletzten Stefan Matteau und Ben Marshall aus privaten Gründen auch auf Frederik Storm und Mat Bodie verzichten mussten, zu Beginn der Partie die bessere Mannschaft und hatten auch mehr Chancen. Doch mangelnde Effizienz gepaart mit zwei individuellen Fehlern ließen die Spielkontrolle zusehends auf die Gastgeber übergleiten. Justin Feser im Konter mit Jerome Flaake (17.) und Emil Quaas mit einem Schuss von der Blauen Linie an den Pfosten (18.) vergaben die besten Möglichkeiten für die Panther.

Der erste Lapsus passierte dann ERC-Torhüter Kevin Reich, der bei einem haltbaren Schuss von Leo Pföderl aus ganz spitzem Winkel eigentlich auf dem Posten war, den Puck aber dennoch zum 1:0 durchrutschen ließ (12.). Der zweite unterlief Daniel Pietta, der an der Blauen Linie die Scheibe an Giovanni Fiore verlor. Der Berliner eilte daraufhin auf das ERC-Tor zu und konnte von Maury Edwards nur noch regelwidrig am Torschuss gehindert werden. Den folgenden Penalty verwandelte Berlins Topscorer Marcel Noebels zum 2:0 (18.).

Friedrich trifft für die Panther



Trotz des ärgerlichen Rückstands blieben die Panther fair: Als Pföderl fälschlicherweise wegen Beinstellens gegen Fabio Wagner auf die Strafbank geschickt werden sollte, intervenierte der ERC-Kapitän bei den Schiedsrichtern, woraufhin die Strafe zurückgenommen wurde (18.).

Auch in das zweite Drittel starteten die Ingolstädter gut, Feser schoss die Scheibe nur knapp am linken Pfosten vorbei (22.). Die Gäste überstanden das folgende Unterzahlspiel gegen das zweitbeste Powerplay der Liga problemlos und verkürzten direkt im Anschluss auf 2:1. Pietta bediente mit einem tollen langen Pass den von der Strafbank kommenden Friedrich, der Eisbären-Torhüter Ancicka überwand (25.).

Doch keine eineinhalb Minuten später trafen die Berliner erneut: Manuel Wiederer fälschte einen Pass von Marco Nowak unhaltbar zum 3:1 ab (27.). „Die ersten drei Tore waren Geschenke“, meinte Mirko Höfflin. Auf der anderen Seite verschenkte seine Mannschaft aber auch weiter beste Möglichkeiten: Quaas schoss den Puck völlig frei vor Ancicka knapp am Tor vorbei (32.), in den anschließenden fast vier Minuten Überzahl agierten die Ingolstädter viel zu ungefährlich – die besten Chancen hatten dabei sogar die Berliner durch Zach Boychuk (35.) und Jonas Müller (36.).

ERC-Trainer Mark French geht volles Risiko



Es blieb auch im letzten Drittel dabei: Die Panther gingen motiviert zur Sache und hatten diesmal durch Wojciech Stachowiak die erste gute Möglichkeit (42.). Doch die Eisbären waren die abgeklärtere Mannschaft, blockierten die Möglichkeiten der Gäste konsequent – und erzielten die Treffer. Beim 4:1 traf Boychuk auf Zuspiel von Yannick Veilleux ins lange Eck (44.).

ERC-Trainer Mark French ging volles Risiko und nahm bereits sechseinhalb Minuten vor dem Ende Reich aus dem Tor, doch auch dieser Move ging zugunsten der Berliner aus: Mit einem Schuss aus der eigenen Zone ins leere Tor erhöhte Veilleux auf 5:1 (56.). Und auch der Schlusspunkt war bezeichnend: Mit einem abgefälschten Schuss traf Flaake schließlich nur die Latte (60.). „Wir sind heute irgendwie nicht ins Spiel gekommen“, meinte Friedrich konsterniert.

DK


Eisbären Berlin: Ancicka – Ellis, Mik; Nowak, Melchiori; Müller, Hördler; Bettahar – Pföderl, Grenier, Noebels; Fiore, Boychuk, White; Clark, Wiederer, Veilleux; Mauer, Regin, Roßmy.
ERC Ingolstadt: Reich – Hüttl, Wagner; Edwards, Jobke; Hübner, Quaas – Krauß, Pietta, McGinn; Friedrich, Stachowiak, Henriquez; Simpson, Höfflin, Bertrand; Ronning, Feser, Flaake; Brune.
Schiedsrichter: Iwert/Frano. – Zuschauer: 12992. – Tore: 1:0 Pföderl (12.), 2:0 Noebels (18./Penalty), 2:1 Friedrich (25.), 3:1 Wiederer (27.), 4:1 Boychuk (44.), 5:1 Veilleux (56./EN). – Strafminuten: 8/6.