In trockenen Tüchern
ERC Ingolstadt sichert sich mit 6:3-Sieg gegen Pinguins Bremerhaven Teilnahme an Play-off-Viertelfinale

24.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:09 Uhr

Sechsmal jubeln durften die Spieler des ERC Ingolstadt um Marko Friedrich gegen Bremerhaven. Foto: Traub

Der ERC Ingolstadt hat am Freitagabend die Pinguins Bremerhaven in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit 6:3 (3:0, 1:1, 2:2) geschlagen und sich damit im fünftletzten Spiel der Hauptrunde die direkte Qualifikation für das Play-off-Viertelfinale gesichert.

Durch die 2:5-Niederlage der Adler Mannheim gegen die Eisbären Berlin bauten die Ingolstädter zudem ihren Vorsprung auf den Tabellendritten aus. An diesem Sonntag (19 Uhr/Magenta Sport) treten die Panther selbst in Berlin an. Die Gäste mussten dagegen im Kampf um die direkten Play-off-Plätze einen Rückschlag verkraften.

Allerdings gab der ERC eine komfortable Führung fast noch aus der Hand. „Es verrückt, wie schnell das Momentum in unserem Sport kippen kann. Wir haben das Spiel komplett unter Kontrolle, und auf einmal fangen wir an zu schwimmen“, meinte Marko Friedrich. „Wir haben die Intensität rausgenommen, was ein Fehler war. Wir sind immer nervöser geworden, das Spiel hat sich komplett gedreht und war am Ende tatsächlich auf Messers Schneide. Wir müssen uns bei unserem Torwart bedanken, der uns wirklich den Arsch gerettet hat.“

Wayne Simpson zurück im ERC-Team



Die erste gute Nachricht gab es für die Ingolstädter bereits vor Spielbeginn, denn Stürmer Wayne Simpson feierte nach mehr als sieben Wochen Verletzungspause sein Comeback, und auch Verteidiger Leon Hüttl kehrte zurück in den Kader. Damit fehlten den Ingolstädtern „nur“ noch Ben Marshall und Stefan Matteau.

Die Pinguins mussten dagegen mit dem erkrankten Maximilian Franzreb auf ihren starken Torhüter verzichten, und dessen Stellvertreter Stefan Svedberg erlebte keinen einfachen Abend. Denn die Panther kamen nach zwei Derby-Niederlagen mit ordentlich Power auf das Eis. Nach nur 1:15 Minuten bekam der viel zu freie Maury Edwards von Frederik Storm den Puck perfekt vor das Tor serviert und traf zum 1:0 (2.).

Während die Panther wie ein Schnellzug über das Eis spurteten, pustete die Bremerhavener Bimmelbahn hinterher. Justin Feser traf den Pfosten (14.), den nächsten Treffer leitete Edwards mit einem langen Pass aus dem eigenen Drittel ein, Ty Ronning spielte den Puck quer auf Daniel Pietta, der Svedberg zum 2:0 überwand (14.). Mit fast einer Kopie dieses Treffers erhöhte Friedrich zweieinhalb Minuten später aus spitzem Winkel zum 3:0, die Vorlagen hatten diesmal Hüttl und Storm geliefert (17.).

ERC Ingolstadt eilt den Pinguins Bremerhaven davon



Die Panther waren läuferisch und gedanklich wesentlich schneller, Pinguins-Trainer Thomas Popiesch sprach gar von einem Klassenunterschied. Sein Team machte sich mit unnötigen Strafen das Leben zusätzlich schwer, so durfte der ERC in Überzahl weiterpowern und Mirko Höfflin ohne Gegenwehr durch die Defensive spazieren, bis Svedberg die Chance stoppte (20.). Das nächste Powerplay war bereits nach sieben Sekunden beendet, als Charles Bertrand auf Zuspiel von Simpson auf 4:0 erhöhte (25.).

Fortan nahmen die Gastgeber allerdings deutlich Tempo raus und ließen die Gäste dadurch immer besser in die Partie kommen. Topscorer Alexander Friesen scheiterte noch knapp, doch Sekunden später fing Skyler McKenzie einen Pass der Panther ab und überwand ERC-Torhüter Michael Garteig zum 4:1 (28.). Die Partie, die kurz zuvor so gut wie entschieden schien, bekam nun ein ganz anderes Gesicht. McKenzie verpasste nur äußerst knapp einen Abpraller (31.), Philip Samuelsson (35.), Nino Kinder (36.) oder Markus Vikingstad (38.) machten weiter Druck auf die Panther-Abwehr und Goalie Garteig.

Henriquez und Storm sichern die drei Punkte für die Panther



Der musste kurz nach Beginn des Schlussabschnitts das 4:2 auf seine Kappe nehmen, als er hinter seinem Tor den Puck nicht unter Kontrolle bekam und Antti Tyrväinen den nächsten Treffer für die Norddeutschen ermöglichte (42.). Die Pinguins gaben den Ton an, der ERC kam nur noch selten zu Chancen: Feser traf erneut den Pfosten (45.).

Der einzige verbliebene Vorteil der Panther war nur noch ihr Tore-Vorsprung, und auch der schrumpfte weiter: Miha Verlic verkürzte zum 4:3 und machte die Partie weiter spannend (55.). Erst 1:16 Minuten vor dem Ende durften die ERC-Fans aufhören zu zittern, als Enrico Henriquez mit dem Treffer ins leere Tore die drei Punkte endgültig sicherte (59.), ehe Storm 0,4 Sekunden vor Schluss noch das 6:3 drauflegte (60.). „Es ist eine Lehre, dass man nicht aufhören darf zu spielen“, meinte ERC-Trainer Mark French.

DK


ERC Ingolstadt: Garteig – Hüttl, Bodie; Wagner, Quaas; Edwards, Jobke – Ronning, Pietta, McGinn; Simpson, Höfflin, Bertrand; Flaake, Stachowiak, Krauß; Storm, Feser, Friedrich; Henriquez.
Pinguins Bremerhaven: Svedberg – Alber, Samuelsson; Eminger, Wirth; Bruggisser, Kreutzer; Lutz – Urbas, Jeglic, Verlic; Virtanen, Friesen, Uher; McKenzie, Vikingstad, Tyrväinen; Saakyan, Wejse, Kinder.
Schiedsrichter: Rohatsch/Ansons. – Zuschauer: 3378. – Tore: 1:0 Edwards (2.), 2:0 Pietta (14.), 3:0 Friedrich (17.), 4:0 Bertrand (25./PP1), 4:1 McKenzie (28.), 4:2 Tyrväinen (42.), 4:2 Verlic (55.), 5:3 Henriquez (59./EN), 6:3 Storm (60./EN). – Strafminuten: 2/6.