Zwei Pre-Play-off-Gegner möglich
ERC Ingolstadt droht nach 3:5-Pleite gegen Kölner Haie Sturz auf Rang zehn

03.03.2024 | Stand 04.03.2024, 13:28 Uhr

Philipp Krauß scheitert in dieser Szene mit seinem Abschluss an der Kölner Defensive. Foto: Traub

Der ERC Ingolstadt hat kurz vor dem Play-off-Start ein Heim-Wochenende zum Vergessen erlebt. Zwei Tage nach dem 1:4 gegen Frankfurt unterlagen die Panther am Sonntag auch den enorm effizienten Kölner Haien mit 3:5 (1:2, 1:2, 1:1).



Zum Hauptrundenabschluss am Freitag (19.30 Uhr) muss Ingolstadt befürchten, im direkten Duell mit den formstarken Nürnberg Ice Tigers noch auf Platz zehn verdrängt zu werden. Als Gegner in den Pre-Play-offs kommen die Haie und die Adler Mannheim in Frage.

Manko: Schnelle Gegentore nach eigenen Treffern

„Der Grat zwischen Gewinnen und Verlieren ist schmal“, dozierte Mark French nach der 28. Saisonniederlage. „Erfolgreiche Teams managen die kritischen Phasen im Spiel besser und behalten das Momentum.“ Was der ERC-Trainer meinte: Die Ausgleichstreffer zum 1:1 und 2:2 brachten den Panthern keinen Aufwind – im Gegenteil: Es dauerte nur neun (!) bzw. 84 Sekunden, ehe erneut die Kölner jubelten. Schon am Freitag hatte Frankfurt den 1:2-Anschlusstreffer der Panther direkt mit dem dritten Tor beantwortet. Diese Rückschläge brachen dem ERC in beiden Partien das Genick. „Es kann sein, dass man nach einem Tor zu viele Glücksgefühle hat und sich nicht so aufs Verteidigen konzentriert. Da müssen wir disziplinierter spielen, wenn wir in den Play-offs gewinnen wollen“, mahnte Wojciech Stachowiak.

Verkehrte Welt im ersten Drittel

Zu Beginn hatte der ERC – ohne den erkrankten Patrik Virta, dafür wieder mit David Farrance und Noah Dunham – klar mehr vom Spiel: Charles Bertrand tanzte bei seinem Solo die gesamte Kölner Defensive aus, scheiterte aber an Torhüter Tobias Ancicka (11.). Dessen Gegenüber Michael Garteig wurde bis zur 15. Minute überhaupt nicht geprüft, musste den Puck dann allerdings aus dem Netz holen: Stanislav Dietz hatte mit einem Fernschuss genau in den Winkel getroffen (15.).

Im Powerplay glich Ingolstadt wenig später verdientermaßen aus: Daniel Pietta gewann sein Laufduell gegen Moritz Müller und legte ab auf Stachowiak, der nur noch einschieben musste (18.). Neun Sekunden später war das 1:1 jedoch wieder passé: Louis-Marc Aubry tippte die Scheibe zur erneuten Kölner Führung über die Linie (18.). „Das Drittel hat eigentlich uns gehört“, haderte Stachowiak.

Köln macht drei Treffer aus acht Torschüssen

Wiederum brauchten die Panther nicht lange für eine Antwort: Diesmal schlüpfte Stachowiak in die Rolle des Vorbereiters, und Jan Nijenhuis vollendete aus kurzer Distanz zum 2:2 (23.). Die Haie schlugen erneut zurück: Nick Bailens Knaller landete zum 2:3 im Ingolstädter Kasten (25.). Damit hatten die Kölner nicht nur die ERC-Treffer schnell gekontert, sondern auch aus acht Torschüssen drei Treffer gemacht – effizienter geht es kaum. „Nach einem Tor hat man das Momentum auf seiner Seite, und das bricht natürlich bei einem Gegentreffer. Es ist schon die ganze Saison unser Manko, dass wir unsere Überlegenheit nicht in Chancen und Tore ummünzen können“, klagte Nijenhuis.

Panther zunehmend fahrig

Von diesem neuerlichen Tiefschlag erholten sich die Panther nicht mehr: Garteig verhinderte nach Katastrophenpass Leon Hüttls einen höheren Rückstand gegen Alexandre Grenier (29.), Aubry ließ den orientierungslosen Maury Edwards stehen und traf den Pfosten (30.). Selbst in Überzahl fand der nun ungenau-nachlässig agierende ERC nicht zu seinem Spiel zurück – stattdessen erhöhte DEL-Top-Torjäger Justin Schütz mit Ablauf der zwei Minuten Powerplay auf 2:4 (34.). 13 Minuten vor der Schlusssirene gelang Jason Bast der fünfte Kölner Treffer. Dunham verkürzte per Sonntagsschuss zwar noch mal (54.), mehr war nicht mehr drin.

In den Pre-Play-offs könnte es ab kommenden Sonntag zum Wiedersehen beider Teams kommen: Es wäre bereits die siebte Play-off-Serie, die Panther und Haie gegeneinander ausspielen, die Bilanz ist mit je drei Triumphen ausgeglichen. Mit Mannheim duellierte sich der ERC in der K.-o.-Runde bislang viermal – dreimal mit besserem Ende für die Adler.

Statistik
ERC Ingolstadt: Garteig – Jobke, Wagner; Edwards, Maginot; Hüttl, Bodie; Farrance – Nijenhuis, Friedrich, Dunham; Bertrand, Bailey, St. Denis; Kozun, Pietta, Krauß; Simpson, Stachowiak, Höfflin.
Kölner Haie: Ancicka – Müller, Sieloff; Bailen, Austin; Sustr, Dietz; Sennhenn – Bast, McIntyre, Proft; Wohlgemuth, Aubry, Kammerer; Grenier, MacLeod, Schütz; Lindner, van Calster.
Schiedsrichter: Ansons/Odins. – Tore: 0:1 Dietz (15.), 1:1 Stachowiak (18./PP1), 1:2 Aubry (18.), 2:2 Nijenhuis (23.), 2:3 Bailen (25.), 2:4 Schütz (34.), 2:5 Bast (47.), 3:5 Dunham (54.). – Strafminuten: 2/8. – Zuschauer: 4597.