Ausgleich in der Finalserie
Regensburger Eisbären imponieren gegen Kassel und leben weiter ihren Titeltraum

14.04.2024 | Stand 16.04.2024, 11:52 Uhr

Frühes Torglück in der Donau-Arena: Richard Divis (Nr. 9) bringt die Eisbären nach 30 Sekunden in Führung. Foto: Andreas Nickl

Die Eisbären haben dem Favoriten ein Bein gestellt und leben weiter ihren Titeltraum.



Der Regensburger Eishockey-Zweitligist bezwang am Sonntag vor 4712 Zuschauern in der ausverkauften Donau-Arena den ambitionierten Hauptrunden-Primus Kassel Huskies mit 5:1 (1:0, 1:0, 3:1) und glich damit in der Finalserie zum 1:1 aus. Abermals präsentierte sich das Team von Trainer Max Kaltenhauser in bestechender Form.

Bereits am Dienstag (19.30) sehen sich beide Teams in Kassel wieder, wenn Teil drei des Duells um den DEL-2-Meistertitel auf dem Programm steht.

Blitzstart der Hausherren

Als „etwas eingerostet“ hatte Huskies-Coach Bill Stewart seine Schützlinge am Freitagabend beim 2:1-Sieg nach Verlängerung zum Auftakt der Best-of-seven-Serie wahrgenommen. Am Sonntag ließen sich die Schlittenhunde regelrecht überrumpeln. Die Eisbären-Führung nach gerade mal 30 Sekunden war durch Tariq Hammond und Marvin Schmid blitzsauber herauskombiniert. Richard Divis fälschte den Puck ab, dieser trudelte hinter Brandon Maxwell über die Linie. Ein Auftakt nach Maß für die Hausherren, bei denen David Booth abermals pausierte.

Andrew Yogan hätte fünf Minuten später fast noch einen Treffer draufgesattelt. Die Regensburger hatten offensichtlich den Schwung ihres beherzten Auftritts in Kassel mitgenommen. Kassel, das erneut das körperbetonte Spiel suchte, zeigte sich beeindruckt.

Enorm intensiv und temporeich



In der enorm temporeichen, intensiv geführten Begegnung ging es munter hin und her, wobei sich die Huskies nach dem schnellen Rückstand ebenso schnell fingen und begannen, ihre Qualitäten auszuspielen. Beide Teams mussten defensiv viel Kraft investieren. Corey Trivino hatte gut fünf Minuten vor dem Ende des ersten Abschnitts eine weitere gute Möglichkeit für die Eisbären. Der Deutsch-Amerikaner Maxwell im Kasseler Tor war indes reaktionsschnell zur Stelle.

Nachdem Steven Seigos Geschoss von der blauen Linie den von Tom McCollum gehüteten Kasten haarscharf verfehlt hatte und es Stephen MacAulay nicht gelungen war, aus einem Getümmel heraus zu treffen, gingen die Eisbären erstmals in dieser Serie mit einer Führung in die Kabine.

Es blieb eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe, wie schon am Freitag. McCollum stand den Huskies auch im zweiten Drittel mit Glanzparaden in Serie im Weg. So überstanden die Oberpfälzer mit einer Energieleistung die dritte, vierte und fünfte Unterzahl. Auch, weil sich Kassel einige Ungenauigkeiten im Powerplay leistete.

58 Sekunden lang standen die Eisbären dann mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Richard Divis schlug mit seinem zweiten Tor Kapital daraus. Maxwell war noch an der Scheibe, ließ diese aber passieren.

Strafbank gut besetzt

Es ging hitziger zu. Nach handfest ausgetragenen Meinungsverschiedenheiten, bei denen Kassels Goldhelm Ryan Olsen zuvorderst mitmischte, füllte sich erneut die Kühlbox.

Im Schlussdrittel stand Constantin Ontl exemplarisch den unbedingten Willen der Eisbären, als er den Puck mit letztem Einsatz aus dem Abwehrdrittel beförderte und Szenenapplaus erntete. Wenig später traf er die Latte.

Für die Vorentscheidung sorgte Corey Trivino, als er Andrew Bodnarchuk an der blauen Linie die Scheibe abluchste und zum 3:0 traf. Christoph Schmidt machte für furiose Eisbären den Deckel drauf. Das Tor von Rayan Bettahar vermochte die Jubelstimmung nicht zu trüben, zumal Yuma Grimm sogar noch das fünfte Tor draufpackte.

Regensburg – Kassel 5:1 (1:0, 1:0, 3:1)

Eisbären Regensburg:
McCollum – Heider, Hammond; Weber, Tippmann; Demetz, Bühler; Mayr – Divis, Schmid, Gajovsky; Yogan, Trivino, Girduckis; Schwamberger, Ontl, Schembri; Christoph Schmidt, Grimm, Slezak

EC Kassel Huskies: Maxwell – Keussen, Bodnarchuk; Seigo, Faber; Bettahar, Freis; Detsch – Schwartz, Olsen, Brune; Lowry, Preto, MacAulay; Valenti, Ahlroth, Keck; Spitzner, Weiß, Tschwanow

Tore: 1:0 (0:30) Divis (Schmid, Hammond); 2:0 (33:25) Divis (Schembri, Gajovsky bei 5-3); 3:0 (51:24) Trivino (Yogan); 4:0 (55:08) Ch. Schmidt (Grimm); 4:1 (55:30) Bettahar (Freis, Olsen); 5:1 (57:33) Grimm (Weber)

Schiedsrichter: Seedo Janssen/Bastian Steingross. – Zuschauer: 4712. – Strafminuten: Regensburg 16 – Kassel 14. – Playoff-Stand: 1:1