2:0-Triumph in München
Philipp Dietls Traum-Einstand: 17-jähriger Goalie hält den Tigers-Kasten sauber

16.02.2022 | Stand 19.09.2023, 3:04 Uhr

Immer zur Stelle war Straubings bärenstarker 17-jähriger Goalie Philipp Dietl, der hier vor den Münchnern Frank Mauer (rechts) und Maximilian Daubner klärt. Links hilft Benedikt Schopper. −Foto: Eibner

Ganze zwei Minuten und 20 Sekunden DEL-Matchpraxis hatte Torhüter Philipp Dietl von den Straubing Tigers vor dem Dienstags-Nachholspiel bei Red Bull München gesammelt. Aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Sebastian Vogl musste der 17-Jährige aber hier von Beginn an ran – und machte seine Sache überragend. Der Youngster parierte alles, was auf seinen Kasten kam, und war mit seinen 28 Saves maßgeblich beteiligt am 2:0-Triumph der Tigers, die sich damit für das 2:4 vom Sonntag gegen Schwenningen rehabilitieren konnten.

Neben Vogl musste auch Brandon Manning aufgrund einer Blessur aussetzen. Übrigens hatten die Straubinger Verantwortlichen aufgrund der Personalsituation vor der Partie reagiert und Torhüter Nico Pertuch vom Kooperationspartner EV Landshut mit einer Förderlizenz ausgestattet.

Nach 22 Tagen Pause durften die "Roten Bullen" mal wieder aufs Eis. Und sie taten sich im eigenen Stadion vor 2600 Zuschauern gleich schwer, in ihr Spiel zu finden. Eine frühe Zeitstrafe gegen Jason Akeson nach 51 Sekunden überstanden die Tigers unbeschadet. Und die Niederbayern wurden zusehends mutiger. Lohn für die Offensiv-Bemühungen war der Führungstreffer. Nach sehenswerter Vorarbeit von Kael Mouillierat und T.J. Mullock vollendete Ian Scheid gekonnt zum 0:1 (14.). Die Münchner wirkten geschockt – und kassierten keine zwei Minuten später den nächsten Nackenschlag. Andreas Eder bediente Sandro Schönberger mit idealem Querpass und der Tigers-Kapitän schob trotz Bedrängnis im Fallen gegen Goalie Henrik Haukeland ein.

Die Münchner kamen deutlich verbessert aus der Kabine und fuhren wütende Angriffe. Straubing ließ sich in den ersten zehn Minuten in die Defensive drängen, mit Glück und Geschick sowie einem ganz starken Philipp Dietl konnte man das Gehäuse aber sauber halten. In der Folge konnten sich die Gäubodenstädter wieder lösen und hatten bei brandgefährlichen Kontern die Chance auf eine kleine Vorentscheidung. Bei der besten Gelegenheit scheiterte Sandro Schönberger frei vor dem zweimal glänzend reagierenden Henrik Haukeland. Auch ein Powerplay nach der Zeitstrafe gegen Andre O’Brien konnten die Gäste nicht nutzen, Stephan Daschner und Taylor Leier brachten die Scheibe nicht am Goalie vorbei, so ging es mit 0:2 in die zweite Pause.

"Für unseren jungen Keeper hinten haut jeder noch ein paar Extrakörner raus. Wir sind schon in der Offensivzone nah dran an den Münchnern und lassen wenig zu. Jetzt geht es darum, den Fuß auf dem Gas zu lassen", gab Stephan Daschner die Marschroute für den Endspurt vor. Der EHC startete wieder druckvoll, ohne sich freilich die ganz großen Chancen zu erarbeiten. Straubing hatte zwölf Minute vor Schluss die Top-Gelegenheit, bei einer 4:3-Überzahl den Sack zuzumachen. Hier scheiterten jedoch Eder und Akeson am Torgestänge. Die Tigers verteidigten aber weiter leidenschaftlich und brachten den Dreier schließlich mit vereinten Kräften ins Trockene. Und Matchwinner Philipp Dietl reagierte cool: "Ich war eigentlich ganz locker – und dann hat das super funktioniert. Natürlich auch dank der tollen Unterstützung durch die gesamte Mannschaft."

− red