Nach Lockerungen und Fördertopf-Aufnahme
"Der erste Schritt in die richtige Richtung": Vorsichtiger Optimismus bei Eishockey-Oberligisten

10.09.2020 | Stand 18.09.2023, 22:15 Uhr

Vorsichtig optimistisch: Christian Zessack, Sportlicher Leiter der Passau Black Hawks und Stefan Liebergesell (zweites Bild), Marketingbeauftragter beim Deggendorfer SC nach den aktuellen Entwicklungen. −F.: Fischer/Thammer

Nach den Lockerungen durch die Regierung und der Aufnahme der Eishockey-Oberliga in den Profisport-Fördertopf blicken die Teams optimistischer in die Zukunft. Von einem "ersten Schritt in die richtige Richtung" sprechen Christian Zessack, Sportchef bei den Passau Black Hawks, und Stefan Liebergesell, Marketingleiter beim Deggendorfer SC, unisono. Die Spielzeit, die Mitte Oktober starten soll, ist damit aber nicht gesichert.

Bis zu 80 Prozent der entgangenen Zuschauer-Einnahmen können sich die Vereine vom Staat ersetzen lassen. Das reiche aber bei weitem nicht, um den Betrieb für die Saison 2020/21 zu sichern, betont Passaus Sportchef Zessack. "Nur mit der 80-prozentigen Förderung wird es hart." Nach den aktuellen Corona-Bestimmungen dürfen zum Saisonstart 200 Fans in die Eishallen. "Besser als gar nichts", sagt Zessack. Aber zu wenig, um das Überleben zu sichern.

Kioskeinnahmen beschränken sich so auf ein Minimum, auch der Werbewert ist natürlich ein anderer. So versucht man in Passau, dass der Heimspielort – keine Halle, sondern eine zur Seite offene Arena − als Freiluft-Spielstätte anerkannt wird. Ein Antrag liegt bei der Stadt. Wird dieser bewilligt, wären 400 Fans möglich.

Solange diese Fragezeichen nicht geklärt sind, werden die Black Hawks nicht ins Mannschaftstraining starten. Alleine den Betrieb hochzufahren, koste den Verein einen mittleren fünfstelligen Betrag, erzählt Zessack. "Die Spieler fragen natürlich schon nach, wann es losgeht, das ist auch verständlich. Aber wir haben den für 15. September geplanten Trainingsstart verschoben."

In Deggendorf hat der neue Trainer Henry Thom seine Mannschaft schon am Dienstag aufs Eis gebeten. Beim DSC läuft das Training derzeit noch im Rahmen der Kurzarbeit. "Wir haben die Eiszeiten klar mit der Agentur für Arbeit abgesteckt", sagt Liebergesell. Während man in Passau am Saisonstart Mitte Oktober zweifelt, geht Liebergesell fest davon aus. "Die Informationslage spricht dafür und deswegen bereiten wir uns auch darauf vor." Dennoch: Auch beim DSC sind die aktuellen Nachrichten nur ein Anfang. Vor 200 Zuschauern zu spielen, sei auch im Eisstadion an der Trat keine wirkliche Option, sagt Liebergesell.

So hofft man in Deggendorf und Passau auf die Vertreter des Deutschen Eishockey-Bundes, die sich am Montag zu Gesprächen mit der Politik treffen und erneut auf die besondere Notlage der Eishockey-Oberliga hinweisen werden.