Stürmer der Straubing Tigers
Erst Beinbruch, jetzt Stütze – Mouillierats Mission: Das "unvollendete Projekt" vollenden

21.02.2020 | Stand 18.09.2023, 22:11 Uhr

Hat in Straubing noch Großes vor: Kael Mouillierat (Mitte, gegen den Gegner am Freitag, die Nürnberg Ice Tigers). −F.: Schindler

Ein bisschen ist Kael Mouillierat (32) in dieser Saison auch auf persönlicher Mission unterwegs. "Es war eine harte Zeit", sagt der Kanadier über seinen Beinbruch in den letztjährigen Pre-Playoffs gegen die Eisbären Berlin. Die Straubing Tigers schieden aus, nach der stärksten DEL-Hauptrunde ihrer Geschichte. Mouillierat verlängerte wenige Wochen später seinen Vertrag und spielte nach seiner Verletzung besser denn je. Mit 20 Torbeteiligungen (14 Treffer, sechs Assists) ist der Offensive maßgeblich an der historischen Saison des Tigers beteiligt.

90 Punkte aus 46 Hauptrunden-Spielen – schon jetzt haben die Tigers fast alle vereinsinternen Rekorde pulverisiert. "Nach letztem Jahr sind wir ziemlich motiviert. Wir sprechen immer wieder vom unfinished business", sagt Mouillierat. Die Tigers und ihr unvollendetes Projekt.

Es herrscht großes Selbstvertrauen in der Gäuboden-Stadt, dem kleinsten Erstliga-Standort im deutschen Eishockey vor dem Spiel gegen die Nürnberg Ice Tigers am Freitag (19.30/Sport 1). Nach dem 4:1 in Düsseldorf am Dienstag ist die Playoff-Teilnahme fix. "Ich bin stolz auf meine Mannschaft", sagt Trainer Tom Pokel.

100-Punkte-Marke? Pokel: "Ich denke, es ist realistisch"

Ans Viertelfinale will er sechs Spiele vor Ende der Hauptrunde aber noch nicht denken. Nächstes Ziel: Platz vier, damit das Heimrecht in den Playoffs sichern – und die erstmalige Teilnahme an der Champions Hockey League. Voraussetzung: Zwei Siege am Wochenende (Sonntag geht’s nach Krefeld). Danach: die 100-Punkte-Marke. "Ich denke, es ist realistisch", sagt Pokel. Zehn von 18 möglichen Punkten sind nötig. Mouillierat geht noch weiter: "Wir wollen uns Platz zwei von Mannheim holen." Ein Punkt fehlt auf den amtierenden Meister.

Der Drama-Sieg gegen Ingolstadt (7:6) und der jüngste Auswärtserfolg bei der DEG haben Trainer Pokel gezeigt, dass seine Mannschaft bereit ist für die Playoffs: "Wenn es darauf ankommt, sind wir mental da. Ich mag, in welche Richtung die Mannschaft momentan geht." Jetzt gehe es darum, gewisse Abläufe zu verinnerlichen: "In den Playoffs musst du auch auswärts gewinnen, da kannst du den Lichtschalter nicht einfach an und ausknipsen." Das Licht soll im Eisstadion am Pulverturm in dieser Saison noch länger brennen.