Black Hawks toben nach "One-Man-Show" des Schiris – der muss unter Polizeischutz zum Auto

08.12.2018 | Stand 18.09.2023, 22:02 Uhr

Schiedsrichter Florian Fröhlich (2. von rechts) musste schon während der Partie von Ordnern geschützt werden. −Foto: Daniel Fischer/Stock4Press

Die Passauer Black Hawks sind sauer, richtig sauer. Am Freitagabend verlor der Eishockey-Bayernligist mit 3:6 gegen den EHC Königsbrunn. Es hätte ein Topspiel werden sollen vor 622 Fans in der Passauer EisArena. Stattdessen wurde es ein Strafen-Feuerwerk, das Passau mit 76:32 Strafminuten mit deutlichem Abstand "gewann" – die Schuld dafür sehen die Hawks bei Hauptschiedsrichter Florian Fröhlich (Rosenheim). Mit der Niederlage haben es die Habichte verpasst, in der Tabelle an Königsbrunn vorbeizuziehen. Stattdessen konnte der EHC den Abstand auf drei Punkte vergrößern.

"Bei so einer Schiedsrichter-Leistung ist es sehr, sehr schwer", begann Trainer Christian Zessack seine Ausführungen auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Sein Fazit über die Leistung des Schiedsrichters: "Da muss man sagen: peinlich." Der Trainer des Gegners, Fabio Carciola, nickte zustimmend. Die Passauer dürften sich in ihrer Meinung durchaus bestärkt fühlen. Im Spielbericht der siegreichen Gäste heißt es unter anderem: "Im zweiten Spielabschnitt hagelte es für beide Mannschaften Strafzeiten, die Schiedsrichter standen im Mittelpunkt der Partie. Doch vor allem der EHC konnte davon profitieren."

Der Reihe nach: Die Gäste fanden besser in die Partie und gingen bereits nach sieben Minuten mit 0:1 in Führung. Danach folgte der Auftritt des Hauptschiedsrichters, schreibt Black Hawks-Presse- und Stadionsprecher Oliver Czapko. Fast wahllos schickte der Unparteiische Spieler beider Mannschaften auf die Strafbank. Vom Verhältnis her traf es die Black Hawks am häufigsten, sodass den Habichten schon früh im Spiel jede Chance auf Punkte genommen wurde. Insgesamt verteilte der Unparteiische 108 Strafminuten, davon gingen 76 an die Black Hawks. Bereits nach 36 Minuten führten die Gäste aus Königsbrunn so ohne große Mühe mit 6:0.

Im Schlussdrittel bewiesen die Black Hawks Moral. Obwohl den Spielern unter Androhung von Spieldauerstrafen mittlerweile vom Hauptschiedsrichter untersagt worden war, auf dem Eis miteinander zu sprechen, erzielten die Habichte noch drei Treffer durch Svatopluk Merka, Petr Sulcik und Dominik Schindlbeck. "Heute wurde uns die Chance vom Schiedsrichter genommen, das Spiel zu gewinnen. Königsbrunn hat stark angefangen und die Torchancen insbesondere im Powerplay eiskalt genutzt. Dazu hatten Sie mit Jennifer Harß eine gut haltende Torhüterin. Als wir ins Spiel gefunden haben, hat der Schiedsrichter eingegriffen. Alle im Stadion haben das gesehen. Natürlich war heute kein Schiedsrichterbeobachter im Stadion", waren sich die Passauer Offiziellen um Trainer Zessack, Sprecher Czapko und Vorstand Christian Eder einig.

Nach Spielende verteilte der Hauptschiedsrichter an Trainer Zessack und Svatopluk Merka jeweils eine Spieldauerstrafe. Auch aus diesem Grund verfassten die Passauer nach Spielschluss eine Meldung an dem Verband, indem sie laut eigenen Worten das "respektlose Verhalten des Hauptschiedsrichters" anprangern.

Die Black Hawks haben nun bis Sonntag Zeit, ihre Wunden zu lecken. Dann geht es nach Schweinfurt zum schweren Auswärtsspiel gegen die Mighty Dogs. Da muss Passau punkten, denn eine Nullrunde können sich die Black Hawks nicht leisten.

− sli/czo



Video: Die Pressekonferenz in Passau