Wenns immer so einfach wäre... Trainer-Rücktritt und plötzlich läuft’s beim SV Hintereben

16.11.2018 | Stand 19.09.2023, 0:46 Uhr
Jonas Kraus

14 Punkte aus sieben Spielen unter der Regie von Spielertrainer Christian Strobl (rechts) holte der SV Hintereben seit September. Links Grainets Sebastian Seidl. −Foto: Sven Kaiser

Die Kreisliga Passau bietet bisher das erhoffte Spektakel, sowohl an der Spitze als auch im Tabellenkeller. Der Tabellensechste Hohenau hat gerade einmal sieben Punkte Vorsprung auf Hartkirchen, das dem aktuellen Stand zufolge in die Abstiegsrelegation müsse. Sprich: Neun der 16 Klubs kämpfen noch gegen den Abstieg. Noch lange nicht entschieden ist auch das Aufstiegsrennen, wenngleich sich der SV Oberpolling etwas absetzen konnte und vier Punkte Vorsprung auf den SV Grainet hat. Das Team der Stunde aber ist der SV Hintereben, der seit dem Rücktritt von Franz Gibis (59) Mitte September eine überraschende Wende vollzog und sich unter der Regie von Spielertrainer Christian Strobl (31) vom letzten Platz auf einen Nichtabstiegsrang vorgearbeitet hat.

"So richtig zu erklären ist das nicht", sagt der neue Trainer, dem in sieben Spielen vier Siege und zwei Unentschieden bei nur einer Niederlage gelangen. "Eigentlich machen wir nicht viel anders als vorher." Es sei einfach ein Ruck durch die Mannschaft gegangen, als der langjährige Trainer Gibis den Hut genommen hat. "Franz wollte eine Reaktion bei der Mannschaft erzwingen", sagt Strobl, "und das ist ihm gelungen". Sowieso, darauf legt Strobl großen Wert, habe die Mannschaft vor seiner Amtsübernahme nicht so schlecht gespielt, wie die Bilanz mit acht Niederlagen aus zehn Spielen es wirken lässt. "Da waren viele enge Partien dabei, bei denen uns einfach auch das Glück gefehlt hat." Auch Abteilungsleiter Armin Schmid (35) verteidigt die Arbeit seines Ex-Trainers: "Die schlechten Ergebnisse vom Saisonbeginn haben nicht an der Arbeit von Franz gelegen."

Gleichwohl lobt Schmid die Arbeit von Strobl: "Er schafft es, dass alle voll mitziehen und wieder ihre Leistung bringen." Und auch der neue Trainer betont zwar, dass vieles noch so läuft wie unter seinem Vorgänger, sagt aber auch: "Natürlich hat man als Cheftrainer ein paar eigene Ideen, die man einbringen möchte." Diese zu implementieren sieht Strobl als seine nächste große Aufgabe, bis zum Saisonende macht er auf alle Fälle weiter. "Dann setzen wir uns mal zusammen und schauen, wie wir weitermachen."

Strobl hat Gefallen am Trainerjob gefunden

Gefallen am neuen Job hat er bereits gefunden. "Am Anfang war es schon noch etwas ungewohnt, die ganze Verantwortung zu tragen und vor der Mannschaft die Ansprachen zu halten", gibt er zu, "mittlerweile aber klappt das sehr gut". Druck spürt er keinen, bislang steht Hintereben nur knapp über dem Strich. "Natürlich wollen wir die Klasse halten", gibt Abteilungsleiter Schmid die Richtung vor, "aber wir sind ein kleines Dorf, da würde auch im Falle eines Abstieges die Welt nicht untergehen."

Der SV Hintereben war übrigens nicht die einzige Mannschaft, bei der unter der Saison der Trainer sein Amt niedergelegt hat, auch der FC Fürstenzell und der SV Garham werden seit gewisser Zeit interimsweise betreut. In Fürstenzell gab Matthias Hammer (31) seinen Trainerposten bereits vor dem vierten Spieltag ab und agiert seitdem nur als Spieler. Seitdem kommt der FCF unter der Leitung von Christian Holzbauer (30) und Maximilian Venus (22) nur schwer in die Gänge, dem guten Saisonstart (ein Sieg, zwei Remis) folgten zwölf Pleiten bei nur zwei Dreiern, was dem FCF den vorletzten Platz vor Schlusslicht und Aufsteiger FC Dreisessel einbringt.

Einen Platz vor Fürstenzell rangiert Garham. Dort hat der erst vor der Saison installierte Trainer Thomas Reuter (35) nach einer 0:1-Niederlage gegen Hintereben Ende September das Handtuch geworfen. Tabellarisch ging es seitdem zwar unter der Leitung der Interimstrainer Manuel Fischl (38) und Michael Voggenreither (23) nicht recht voran, aber zumindest der Trend stimmt positiv: Aus den letzten drei Partien vor dem Winter holte Garham sechs Punkte, zuletzt wurde gar der Rangzweite Grainet mit 3:2 besiegt.

− red

Winterpause bis 23./24. März 2019.