"Wenn Sie wüssten..." – Hoeneß’ forsche Ansage und die Frage: Wann tut sich was beim FCB?

22.06.2019 | Stand 19.09.2023, 1:06 Uhr

Füße hoch und warten auf den Kracher? Bayern-Präsident Uli Hoeneß (rechts) forderte schon vor einem Monat, Sportdirektor Hasan Salihamidzic (links) solle in Sachen Transfers "richtig loslegen". Passiert ist seither nichts. −Foto: imago

Uli Hoeneß gab sich bewusst furchteinflößend, sprach vom "größten Investitionsprogramm" und kündigte volle Attacke auf dem Transfermarkt an. Wenige Monate nach den forschen Tönen des FC-Bayern-Präsidenten geht in der Bundesliga aber noch nicht die Angst um. Statt eines Kaufrausches zeigen die Münchner auf dem Transfermarkt bislang eher einen Hang zum Weggeben. Der Verkauf von Mats Hummels nach Dortmund war bislang der größte Aufreger des Fußball-Sommers. Bei seinem Groß-Umbruch ist der Serienmeister langsam gefordert, ähnliche Coups auch als Käufer hinzukriegen.

"Wenn Sie wüssten, was wir alles schon sicher haben für die kommende Saison...", hatte Hoeneß Ende Februar getönt. Den Worten war bislang aber nur eine Tat gefolgt, nämlich die Verpflichtung von Weltmeister Lucas Hernandez für die Rekordsumme von 80 Millionen Euro. Neben dessen französischem Landsmann Benjamin Pavard ist Jann-Fiete Arp der einzige Neuzugang – beide Transfers standen schon im Winter fest.

Mit jedem Tag ohne Neuverpflichtung steigt für Sportdirektor Hasan Salihamidzic der Druck, Ersatz zu finden für Arjen Robben, Franck Ribéry, Rafinha und James Rodriguez, die allesamt den Verein verlassen haben. Der Manager gab sich zu Wochenbeginn noch cool. "Wir müssen gelassen sein. Auf dem Transfermarkt muss man geduldig sein, warten und sehen, was möglich ist", sagte er in einer auf Sardinien gefilmten Videobotschaft und ergänzte zugleich: "Wir wollen einiges tun."

Der Eindruck aber wächst, dass Bayern im Pokern um künftige Stars und Leistungsträger oft ein zu schlechtes Blatt hat. Der schon vor Monaten umworbene Callum Hudson-Odoi von Chelsea fand bislang ebenso wenig den Weg in den Freistaat wie andere Kandidaten, darunter etwa Rodrigo von Atletico Madrid, der Manchester City präferieren soll.

In Sachen Tranfers muss aus München jedenfalls noch etwas kommen. Auch bei Leroy Sané stocken die Verhandlungen. Der Nationalspieler von Manchester City ist für eine Ablösesumme über Hernandez-Größenordnung (80 Millionen) zu haben. "Wir werden uns bemühen", hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bei der Double-Feier angekündigt. Sich nur zu bemühen, das reicht für FC-Bayern-Verhältnisse normalerweise aber nicht aus.

− dpa/red