Wasserburger Wunder: Wie ein Brüder-Trio nach Fünffach-Aufstieg die Bayernliga aufmischt

30.07.2019 | Stand 19.09.2023, 1:11 Uhr

Er gibt die Richtung vor: Ex-Profi Leo Haas trainiert seit 2016 den TSV Wasserburg. −Fotos: Butzhammer

Fünfmal in Folge ist der TSV Wasserburg aufgestiegen, nun scheint sogar ein sechster Streich der "Löwen" vom Inn möglich. Denn nach vier Runden führt die Mannschaft von Trainer Leonhard Haas das Klassement der Bayernliga Süd an – und wie! Vier Spiele, vier Siege, 15:3 Tore. Schon jetzt beträgt der Vorsprung auf den Zweiten Pipinsried vier Zähler – das Wasserburger Fußball-Märchen könnte also durchaus fortgeschrieben werden.

Mit dem TSV Kottern, SV Pullach und SV Kirchanschöring – das Derby bei den Gelb-Schwarzen aus dem Landkreis Traunstein gewannen die Wasserburger gar 5:0 – war es keinesfalls nur Laufkundschaft, die vom Haas-Team bedient wurde. Und auch am Wochenende demonstrierte der TSV seine Stärke. Der TSV Schwaben Augsburg wurde mit 5:2 abgefertigt. Für den Meister der Südost-Landesliga läuft es auch eine Etage höher bestens, von Anpassungsschwierigkeiten ist rein gar nichts zu spüren. "Und die weiteste Fahrt haben wir jetzt auch schon hinter uns", schmunzelt Trainer Leo Haas (37), womit er die Reise ins Allgäu nach Kottern (liegt in Kempten) meint.

Haas ist sicher einer der Gründe für den Erfolg in Wasserburg. Der TSV-Trainer blickt auf eine lange Profilaufbahn zurück, für die Spvgg Greuther Fürth, den FC Augsburg und den FC Ingolstadt absolvierte der gebürtige Rosenheimer 113 Spiele in der 2. Bundesliga. Zudem stand er bei Bayern II und Hamburg II unter Vertrag, auch für Hansa Rostock lief Haas in der 3. Liga auf. In all den Jahren sammelte er viel Erfahrung, die er nun in Wasserburg weitergibt.

Der 37-jährige Ex-Profi, der in Achenmühle – etwa 40 Auto-Minuten von Wasserburg – zu Hause ist, war übrigens beim zweiten der fünf Wasserburger Aufstiege "sogar noch als Spieler dabei", erinnert er sich. Trainer damals war sein Onkel Christian Haas, und bis zum Bayernliga-Aufstieg stand auch noch sein Cousin Georg Haas zwischen den Pfosten, der sich jetzt als Torwartcoach im Verein engagiert. Heute sind es die Brüder des Trainers, die sich auf dem Platz als absolute Stützen erweisen. Dominik Haas trägt die Kapitänsbinde und Matthias Haas ist der Mann mit dem feinen Fuß für Standards. Beim 4:1-Sieg gegen Pullach erzielte "Matze" sogar alle vier Tore.

Warum läuft es so gut? "Ich schaue mir viele Videos an, versuche Dinge zu finden, die wir beim jeweiligen Gegner ausnutzen können", verrät Leo Haas ein wenig sein Erfolgsrezept. Und da die Jugendarbeit beim TSV noch Defizite aufweist, holt er immer wieder junge Talente aus der näheren Umgebung in seine Truppe. Robin Ungerath beispielsweise, der in Kirchanschöring doppelt und zuletzt gegen Augsburg dreifach traf, spielte vor drei Jahren noch in der A-Junioren-Kreisliga in Bad Endorf.

"Mir ist wichtig, dass die Spieler nicht länger als eine halbe Stunde zum Training fahren – und danach am besten noch etwas gemeinsam machen oder ein Glas trinken." Dazu bestand erst am Wochenende wieder eine ideale Gelegenheit. Denn nach dem furiosen 5:2 gegen Schwaben Augsburg konnte der TSV auf dem Wasserburger Weinfest ordentlich feiern...

Die gesamte Geschichte über den TSV Wasserburg lesen Sie am Dienstag, 30. Juli, im Sportteil Ihrer Passauer Neuen Presse.