Vorentscheidendes Wochenende: Großer Druck für Passau, Waldkirchen und den Sturm

22.11.2019 | Stand 19.09.2023, 1:23 Uhr

Mehr Zug zum Tor verlangt Passaus Trainer Günther Himpsl von seinen Cracks wie Ibrahim Yildirim (links) und Christoph Wimmer. Gegen die angeschlagenen Rosenheimer könnte das heute im letzten Heimspiel des Jahres gelingen. −Foto: Mike Sigl

Ein ganz wichtiges und vorentscheidendes Wochenende steht den niederbayerischen Vereinen in der Landesliga Südost bevor. Der Druck ist im Abstiegskampf groß, insbesondere für den TSV Waldkirchen. Das Schlusslicht kämpft beim Rangvorletzten ASV Dachau schon fast um seine letzten Chance. Im direkten Duell mit Kastl kann der FC Sturm Hauzenberg den Abstiegsrelegationsplatz verlassen und gleichzeitig den Druck auf den 1.FC Passau (gegen Rosenheim) nochmals erhöhen.

1.FC Passau
Noch nicht ganz verraucht ist im Lager des 1.FC Passau der Ärger über die 1:2-Niederlage in Grünwald. Ein Gegentor nach unberechtigtem Elfmeter und der völlig überzogene Platzverweis gegen Sebastian List hatten Trainer Günther Himpsl auf die Palme gebracht. "Es war halt bitter, weil das Team, wie so oft in den letzten Wochen, auf Augenhöhe agiert hat und um den verdienten Lohn gebracht wurde", schaut der Coach zurück. Der Blick auf die Tabelle macht deutlich, dass die Passauer schleunigst die Kurve bekommen müssen. Dünne zwei Punkte beträgt der Vorsprung noch auf Relegant Hauzenberg. "Es war ja von Anfang an klar, dass es keine leichte Saison werden würde. Wir setzen aber auf unsere jungen Spieler, da braucht man auch etwas Geduld", betont Himpsl. Das größte Problem derzeit sei, dass "wir im letzten Drittel zu wenig zwingend sind", stellt der Routinier fest. Das soll am Samstag (14 Uhr) anders werden. Denn mit dem SB-DJK Rosenheim kommt ein schwer angeschlagener Gegner. 16 Gegentreffer hat sich die Mannschaft von Trainer Harry Mandl in den beiden letzten Partien eingefangen (0:8 in Holzkirchen, 4:8 gegen Kirchheim), hat mit 49 kassierten Toren die schwächste Defensive der Liga und ist auf Rang 7 abgerutscht. Das Momentum könnte also auf Seiten des FCP liegen. "Rosenheim ist zur Zeit wie eine Wundertüte. Wir werden aber alles daran setzen, hier und nächste Woche in Ampfing zu punkten, um mit 30 Zählern in die Pause zu gehen", lautet Himpsls Vorgabe. Im letzten Heimspiel des Jahres fehlt der gesperrte Sebastian List, dafür sind Tim Dornberger und wohl auch David Svalina wieder dabei. Trainer Himpsl wird auch Youngster Noah Aklassou (18) aus dem A-Juniorenteam in den Kader nehmen. "Wir wollen die jungen Burschen fördern und ans Herrenlager heranführen", erklärt der 62-Jährige. Für seine U19-Bezirksoberligafußballer muss sich der 1.FC Passau übrigens einen neuen Trainer suchen. Wie Himpsl bestätigt, hat Axel Dichtl (45) sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt.

FC Sturm Hauzenberg
"Über dem Strich in die Winterpause gehen", das ist nach den Worten von Abteilungsleiter Markus Reischl das primäre Ziel des FC Sturm für die beiden Schlüsselspiele in Kastl und gegen Landshut. Das ganz wichtige 2:1 zuletzt gegen Hallbergmoos war ein Schritt in die richtige Richtung und sollte Kräfte freisetzen für den Endspurt. "Die Trainingseinheiten während der Woche waren sehr vielversprechend, daher fahren wir selbstbewusst nach Kastl", gibt sich Reischl kämpferisch. Es gelte, einmal mehr Einsatz und Leidenschaft bis zur letzten Minute zu bringen, um beim zwei Punkte besseren Tabellen-Vordermann Zählbares mitzunehmen. Nach dem glatten 4:1 im Hinspiel rechnet man sich in der Granitstadt einiges aus. Neben dem rotgesperrten Severin Hirz muss Spielertrainer Alex Geiger auch auf den an einer Knöchelblessur laborierenden Fabian Gastinger verzichten.

TSV Waldkirchen
Die Waldkirchner stehen am heutigen Samstag der Mannschaft gegenüber, gegen die sie (am 4. Spieltag Ende Juli) ihren letzten Sieg feierten. Beim ASV Dachau muss die Truppe von Trainer Anton Autengruber eigentlich gewinnen, damit die Abstiegsrelegationsplätze wenigstens theoretisch erreichbar bleiben. Andererseits: Bei einer weiteren Niederlage kann der Verein die Planungen für die Bezirksliga intensivieren. Das verdrängen Autengruber & Co. selbstredend noch, denn faktisch ist der Klassenerhalt weiterhin möglich und richtet der TSV den Fokus voll auf das Spiel in Dachau. "Wir haben gut und konzentriert trainiert und alles für eine optimale Vorbereitung getan", berichtet Coach Anton Autengruber. Alle sind sich der Bedeutung dieser 90 Minuten bewusst. Deshalb wird es die größte Aufgabe sein, "dass wir mit der nötigen Lockerheit ins Spiel gehen", betont der TSV-Trainer. Seine Spieler brauchen Selbstvertrauen und darum stellt der Waldkirchner Übungsleiter klar: "Wir hatten viele gute Aktionen im Spiel gegen Unterföhring." Trotzdem ging das Heimspiel wie zwölf Partien dieser Saison verloren (1:2). Beim ASV Dachau, der seit dem Hinspiel in Waldkirchen auch nur zehn Punkte holte, wäre ein Führungstreffer so wichtig: "Der Kopf wird ein entscheidender Faktor sein", merkt Autengruber an. Eine Führung könnte die "Handbremse lösen". Allerdings werden Autengruber zwei weitere Spieler fehlen: Benedikt Giller hat sich Innen- und Außenband im Knie gerissen und wird auch gegen Erlbach nächsten Samstag nicht spielen können; Dominik Schmöller (Muskelzerrung) kann mindestens in Dachau ebenfalls nicht auflaufen. Ob Manuel Karlsdorfer nach seiner muskulären Verletzung einsatzbereit ist, konnte Autengruber gestern noch nicht beantworten. – he/mid

21. Spieltag am Freitag, 19.30 Uhr: Hallbergmoos – Grünwald (Hinspiel 2:4); Samstag, 13 Uhr: Dachau – Waldkirchen (1:2); 14 Uhr: Unterföhring – Traunstein (1:3), Passau – SB Rosenheim (0:0), Holzkirchen – Karlsfeld (0:2), Kirchheim – Ampfing (1:0); 14.30 Uhr: Töging – Erlbach (1:2), Landshut – Freising (2:1); 16 Uhr: Kastl – Hauzenberg (1:4).