Vorbereitung der Extraklasse: Warum Türkgücü München gleich in zwei Trainingslager fährt

28.12.2019 | Stand 19.09.2023, 1:25 Uhr
Jonas Kraus

Sie überlassen nichts dem Zufall: Türkgücü-Abteilungsleiter Robert Hettich (links) und Trainer Rainer Maurer. −Foto: Andreas Lakota

Ernsthafte Zweifel am nahenden Aufstieg von Regionalligist Türkgügü München haben wohl nur noch die wenigsten. Im Winter will der Spitzenreiter nun auf Nummer sicher gehen – und fährt gleich in zwei Trainingslager.

Acht Punkte liegt der Verein mittlerweile vor Verfolger Schweinfurt, zwölf Spiele stehen nach dem Winter noch aus. Trotz der komfortablen Ausgangsposition wurde Trainer Reiner Maurer in den vergangenen Wochen nicht müde zu betonen, dass die Meisterschaft noch lange nicht in trockenen Tüchern sei. Sein Weihnachtswunsch? "Dass wir so weiterspielen wie bisher", erklärte er nach dem letzten Spiel des Jahres gegen Buchbach, das seine Mannschaft Ende November standesgemäß mit 4:1 für sich entscheiden konnte.

Testspiel gegen FC Bayern II

Damit dieser Wunsch in Erfüllung geht, haben die Verantwortlichen des Aufsteigers eine Vorbereitung auf die Beine gestellt, die es richtig in sich hat. Zehn Testspiele sind schon bestätigt, zwei weitere noch in Planung. Dabei wartet zu Beginn gleich ein richtiger Kracher auf Türkgücü, wenn am 19. Januar, einen Tag nach Vorbereitungsstart, das Duell mit der Bundesligareserve des FC Bayern ansteht. Für die kleinen Bayern beginnt die Frühjahrsrunde bereits am 26. Januar, dementsprechend gut in Form dürfte der Drittligist eine Woche vorher schon sein.

Den finalen Test absolviert Türkgücü dann am 26. Januar bei Ligakonkurrent Garching, eine Woche vorher gastiert die U21 des russischen Erstligisten Arsenal Tula in München. Dazwischen geht es für den ambitionierten Aufsteiger, der ab der Rückrunde im Grünwalder Stadion spielt, gleich zweimal ins Trainingslager. Zum ersten Mal bricht der Türkgücü-Tross am 30. Januar in Richtung Süden auf, bis zum 5. Februar lässt Maurer seine Spieler in der Nähe von Barcelona schwitzen. Zahlen müssen die Münchner dafür nur sehr wenig. Wie der FC Passau im Vorjahr sicherte sich Türkgücü 2019 nämlich den Erdinger Meistercup und darf nun zur Belohnung kostenlos ins Trainingslager. Zwei Wochen nach der Rückkehr aus Spanien bricht der Regionalligaspitzenreiter erneut auf, dann gastieren die Münchner für sieben Tage im türkischen Belek.

Gleich zwei Trainingslager? Übertrieben, mögen sicher einige behaupten. Für Türkgücü aber die bestmögliche Variante, eine vernünftige Vorbereitung zu absolvieren. Denn die Trainingsbedingungen des Aufsteigers in München sind bislang alles andere als meisterlich, während der Hinrunde bat Reiner Maurer seine Spieler zweimal am Tag auf einer Bezirkssportanlage im Münchner Osten auf den Rasen. Einen Kunstrasen gibt es dort nicht, Maurer war des Öfteren zum Improvisieren gezwungen. Deshalb ist dem Trainer eine Vorbereitung, die so weit es geht vom wechselhaften Wetter im deutschen Winter unabhängig ist, besonders wichtig. Der Klub will alle Variablen kontrollieren: Nichts soll dem Zufall überlassen werden.

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