DFB-Pokal
Von Olympia ins Grünwalder Stadion: Nimmermüder Max Kruse beendet Türkgücüs Pokalträume

08.08.2021 | Stand 19.09.2023, 2:13 Uhr

Der goldene Treffer: Max Kruse (2. v.l.) erzielt das 1:0 für Union Berlin gegen Türkgücü München. −Foto: dpa

Türkgücü München liefert Union Berlin einen Pokalkampf auf Augenhöhe, doch zur Überraschung reicht es beim 0:1 nicht. Ins Rampenlicht rückt gegen den Drittligisten gleich wieder ein Olympia-Rückkehrer.

Nach der verpassten Pokal-Überraschung versammelten sich die Drittliga-Profis von Türkgücü München kurz am Mittelkreis, ehe sie dem Anhang dankten. Nach dem 0:1 (0:1) gegen den 1. FC Union Berlin haderte die Mannschaft von Trainer Petr Ruman nur kurz. "Wir haben einem Erstligisten Paroli geboten, dementsprechend war die Leistung in Ordnung", sagte der Coach, sah aber auch ein Manko. "Wir müssen daran arbeiten, dass wir es demnächst effektiver machen, zwingender in den Aktionen."

Vor 2841 Zuschauern sorgte Berlins Olympia-Teilnehmer Max Kruse früh für die entscheidende Aktion (23. Minute). Der 33-Jährige unterstrich beim Siegtor am Sonntag nach der Tokio-Rückkehr gleich wieder seine Ausnahmestellung beim Europapokal-Teilnehmer. "Es war das erwartet schwere Spiel", sagte Gäste-Trainer Urs Fischer. "Sie haben es uns sehr schwer gemacht."

Der Tabellenelfte der 3. Fußball-Liga musste aber anerkennen, dass die Berliner verdient die nächste Runde erreichten. "Wir haben uns wenig ganz klare Chancen erspielt", sagte Torhüter René Vollath. Spielerisch und kämpferisch habe sein Team indes überzeugt. "Ich habe heute keinen Zwei-Klassen-Unterschied gesehen."

Die Münchner durften die Niederlage als Mutmacher für die Liga nehmen, in der sie nach einem 0:0 gegen Verl und einem 2:2 gegen Halle nach einem Zwischenstopp im Totopokal dem Lokalduell gegen den TSV 1860 München am Samstag entgegenfiebern. "Wenn wir so eine Leistung bringen und so weiter spielen, werden wir in der 3. Liga einige Punkte holen", sagte Vollath.

Ärgerlich war, dass dem 0:1 durch Kruse ein eigener Fehler vorausgegangen war. Nach einem Ballverlust des von Vollath angespielten Paterson Chato, einer von neun Neuzugängen in der Türkgücü-Startelf, legte Taiwo Awoniyi perfekt für Kruse auf. Dieser hatte keine Mühe zu vollenden.

Die Gastgeber schlugen sich wacker, Sercan Sararer mit einem Freistoß und einem Distanzschuss näherte sich dem Union-Tor ordentlich an (22./36.). Insgesamt konnte sich der Drittligist offensiv aber nicht entscheidend in Szene setzen. "Ein Spiel auf Augenhöhe. Ein Spiel, dass in beide Richtungen ausschlagen kann", sagte Abwehrchef Mergim Mavraj. "Wir können das Spiel erhobenen Hauptes beenden. Aber es hat schon ein bisschen was gefehlt, um das Spiel zu gewinnen."

Türkgücü hatte in Fußball-Deutschland im Streit um das Pokalrecht der Vorsaison für Aufsehen gesorgt. Nach Rechtsstreitigkeiten durfte dann aber der 1. FC Schweinfurt spielen. Nun konnten die Münchner das Pokal-Gefühl nur eine Runde auskosten. Zwar gaben sie nicht auf und ließen ihre lautstarken Fans auf den Ausgleich hoffen, auch weil Union seine Chancen nicht nutzte. "Dann bleibt eine Partie, die vielleicht eine andere Richtung nehmen kann, spannend bis zum Schluss", sagte Fischer. Doch das bessere Ende hatte der Gast.

− dpa