Gäste gewinnen Donau-Derby
Volle Halle, tolle Tore: Röthke und Heatley vernichten Passaus Chance auf Überraschung

05.01.2022 | Stand 19.09.2023, 3:03 Uhr

Jubel auf dem Eis und der Tribüne: Die mitgereisten Fans des Deggendorfer SC freuen sich mit René Röthke (Bildmitte) über das wegweisende 1:0, das der 39-Jährige in Überzahl für den DSC erzielte. −Fotos: Mike Sigl

Das zweite niederbayerische Derby der laufenden Saison in der Eishockey-Oberliga Süd hat am Mittwochabend den erwarteten Verlauf genommen und bot den knapp 400 Zuschauern in der Passauer EisArena trotzdem gute Unterhaltung. Die favorisierten Gäste aus Deggendorf setzten sich verdient mit 4:1 (2:0, 1:0, 1:1) durch. Die Spieler der Passau Black Hawks ernteten dennoch ebenfalls Applaus von den Rängen. Sie zeigten eine läuferisch starke Leistung und traten mutig auf. Die Chance auf einen Punktgewinn wie im ersten Duell (4:3. n.V.) nahm ihnen der Favorit allerdings schon im ersten Drittel weg.

14 Minuten lang waren die Passauer mindestens gleichwertig, hätten sogar führen können – dann kam René Röthke: Im ersten Powerplay des DSC nagelte der Routinier die Scheibe unhaltbar ins lange Eck (15.). Erstmals in diesem Spiel war der Unterschied zu sehen, auf den die Passauer Vereinsverantwortlichen nach Niederlagen gegen Topteams immer wieder verweisen. Während die Black Hawks unmittelbar vor dem 0:1 (13. Minute) in ihrem ersten Powerplay keinen gefährlichen Torschuss produzierten, brauchten die Gäste nur fünf Sekunden in Überzahl für den Führungstreffer. Weil Mark Heatley drei Minuten später auf 0:2 erhöhte, ist die Luft aus diesem Derby eigentlich schon nach dem ersten Drittel draußen. Wirklich spannend wird es auch nicht mehr, weil Sascha Maul kurz nach Wiederbeginn allein vor Deggendorfs Torwart Timo Pielmeier verzog und somit den Anschlusstreffer leichtfertig liegen ließ. Besser machte es der DSC: Nicolas Sauer zum 0:3 (26.) und Martin Podesva zum 0:4 (55.). Jonas Franz gelang in Überzahl nur mehr der Ehrentreffer für die Black Hawks (58.), die mit Marcel Pfänder und Manuel Malzer (beide krank) auf zwei wichtige Verteidiger verzichten mussten.

Ex-Passauer Blackburn mit zwei Torvorlagen

Phasenweise wussten die Gastgeber dennoch zu gefallen. Der DSC ließ den Außenseiter immer wieder gewähren und zeigte in den entscheidenden Momenten seine Qualitäten, wie etwa der Ex-Passauer Liam Blackburn, der zwei Treffer überlegt vorbereitete. Zu einem interessanten Derby gehörten natürlich auch die Emotionen auf dem Eis und der Tribüne. Zwei Mal, kurz vor und nach der zweiten Pause sahen die rund 400 Zuschauer heftige Rangeleien der Spieler, die in beiden Fanlagern nicht minder heftige Schmähgesänge auslösten. Gute Unterhaltung eben.

Das Wiedersehen der beiden niederbayerischen Drittligisten gibt es bereits am kommenden Sonntag, 9. Januar, in Deggendorf (Bully 18.45 Uhr). Das nächste Spiel steht allerdings am Freitagabend an, dann duellieren sich beide mit einem Tabellennachbarn: Der DSC reist nach Memmingen, die Black Hawks empfangen Lindau.

Beide Trainer mit Leistung ihres Teams zufrieden

EHF-Trainer Ales Kreuzer: "Ich bin zufrieden mit der Leistung, wir haben alles gegeben und waren aus meiner Sicht über das ganze Spiel gesehen die bessere Mannschaft. Der Timo Pielmeier war das ganze Spiel beschäftigt, zumindest einen Punkt hätten wir verdient gehabt. Wir haben auch ohne drei Leistungsträger gespielt, aber die Jungs haben gezeigt, dass es auch ohne diese Spieler geht. Wenn wir am Freitag eine solche Leistung zeigen, bin ich mir sicher, dass die drei Punkte in Passau bleiben."

DSC-Trainer Jiri Ehrenberger: "Ich bin sehr zufrieden, dass wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen. Zumal wir uns in dieser Saison auswärts schwer tun. Aber heute haben wir es besser gemacht. Wir haben gewusst, dass der Gegner kämpft und uns nichts schenkenm wird und so war die Führung schon ein wenig schmeichelhaft. Im zweiten Drittel hätte ich mir dann das ein oder andere Tor mehr erhofft. Schade ist es, dass wir nicht zu Null gepielt haben, aber ich bin letztlich mit der Leistung zufrieden."