Gespräch mit seinem Berater
Viele Angebote, keine Angst vor Nübel: So plant Christian Früchtl seine Zukunft

21.02.2020 | Stand 19.09.2023, 1:29 Uhr

Bald in Augsburg? Bayern-Torwart Christian Früchtl. −F.: Kneffel/dpa

Eigentlich hat Christian Früchtl (20) seinen Vertrag beim FC Bayern erst Ende des vergangenen Jahres bis 2022 verlängert. Er solle auf lange Sicht die Nachfolge von Manuel Neuer im Tor des Rekordmeisters antreten, hieß es immer wieder. Dann verpflichteten die Bayern Schalkes Alexander Nübel (23) zum Sommer – und Früchtl, der gebürtige Bischofsmaiser (Lkr. Regen), spekulierte mehr denn je über eine Ausleihe. Wie die "Bild" berichtet, könnte Früchtl nun schon bald Bundesliga-Erfahrung sammeln: beim FC Augsburg. Dessen Trainer bezeichnete die Meldung als "totale Boulevard-Ente".

Die Heimatzeitung wollte aus erster Hand wissen, wie es um die Zukunft des Torwarttalents bestellt ist – und hat bei Früchtls Berater Christian Rößner nachgefragt. "Es besteht sehr großes Interesse an Christian", erklärt dieser am Telefon, bittet allerdings um Verständnis, dass es für verlässliche Aussagen noch zu früh sei. Man wolle sich mit einer Entscheidung Zeit lassen und diese dann "in enger Abstimmung mit den Verantwortlichen des FC Bayern" treffen. "Die nächsten zwei, drei Jahre sind ganz entscheidend für die Karriere von Christian. Daher müssen wir genau abwägen, was der richtige Schritt ist. Die Sache muss zu 150 Prozent passen", sagt Rößner.

Der Berater bestätigt, dass es Anfragen aus der englischen Premier League, der 1. Bundesliga und der 2. Bundesliga gibt. "Es sind auch wirklich namhafte Vereine dabei. Diese Angebote ehren Christian und uns sehr, aber wir werden uns nicht von Namen leiten lassen. Wie gesagt: Der nächste Schritt ist für Christian enorm wichtig." Daher, so Rößner, stehe die sportliche Perspektive absolut im Vordergrund.

Auf lange Sicht sieht der Berater die Zukunft seines Schützlings aber ganz klar beim FC Bayern. "Wir wollen uns so aufstellen, dass es in zwei, drei Jahren keine Alternative zu Christian gibt." Und die Verpflichtung von Alexander Nübel aus Schalke? "Das lässt uns kalt", sagt Rößner.

Früchtl wisse, was er könne und sehe die Situation ganz entspannt. "Bayern hat gegenüber uns auch nie mit falschen Karten gespielt, wir wussten, dass da was passiert", sagt Rößner mit Blick auf den Transfer. Und weiter: "Christian lässt sich davon sicher nicht abbringen von seinem Weg. Wie gesagt, in zwei drei Jahren will er sportlich so weit sein, dass man an ihm nicht vorbeikommt. Deshalb ist es jetzt auch so wichtig, dass wir die richtige Entscheidung treffen was die nahe Zukunft betrifft." Derzeit steht Früchtl noch beim FC Bayern II in der 3. Liga im Tor – und spielt bisher eine starke Saison.