Viele Abgänge, große Abstiegssorgen: TSV Regen vor enormen Herausforderungen

07.04.2017 | Stand 18.09.2023, 23:54 Uhr

Auf den Boden der Tatsachen wurden zuletzt die Regener Bezirksliga-Kicker um Spielmacher Reinhard Schreder geholt. Nur einen Punkt sammelte der TSV aus drei Frühjahrspartien. − Foto: Frank Bietau

Wer zuletzt die Transfermeldungen aus der Region aufmerksam verfolgt hat, dem müsste um den TSV Regen langsam Angst und Bange werden. Mit Marco Lang (22), Marco Arbinger (21) und Tobias Artmann (20) verlassen drei Korsettstangen die Kreisstädter in Richtung Spvgg Lam, zudem schließt sich mit Josef Kölbl (21) ein weiterer Stammspieler dem SV Neukirchen b. Hl. Blut an. Vier junge Burschen, richtige TSVler, kehren ihrem Heimatverein den Rücken, zudem ist nicht klar, inwieweit der jetzige Kader nicht noch mehr Abgänge wird verkraften müssen.

Keine guten Aussichten also für die Verantwortlichen, erst recht nicht, wenn man die jüngsten sportlichen Darbietungen betrachtet. Nur ein Punkt aus drei Spielen im Frühjahr, schon fünf Punkte Rückstand auf den rettenden Tabellenplatz 12. Schien den Regenern mit Blick auf die Eigengewächse, die an der Seite von routinierten Kräften zu gestandenen Bezirksliga-Kickern reifen sollten, noch vor nicht allzu langer Zeit eine rosige Zukunft bevorzustehen, so regiert heute eine gewisse Unsicherheit, die den eingefleischten TSV-Anhängern die Sorgenfalten auf die Stirn treibt.

Diese Sorgen kann auch Thomas Kißlinger verstehen. Der 31-jährige Teammanager, der als Abwehrchef seit vielen Jahren die Knochen für "seinen" TSV hinhält, ist ob der jüngsten Vorstellungen schonungslos ehrlich. "So, wie wir gegen Schalding gespielt haben, so kann und darf man im eigenen Stadion nicht auftreten", betont Kißlinger.

Nicht einfacher macht die Situation die Ankündigung der genannten Spieler, sich im Sommer beim TSV zu verabschieden. Teammanager Kißlinger hatte bereits vor einiger Zeit betont, dass er den Zeitpunkt der Wechselbekanntgabe – nämlich mitten in der Winterpause – für absolut unpassend hielt. Zuletzt hatten einige Zuschauer sogar die Einstellungsfrage gestellt, moniert, dass die Kicker längst mit den Gedanken woanders seien und nicht mehr beim Abstiegskampf mit dem TSV. "Die Jungs haben sich angreifbar gemacht", sagt Thomas Kißlinger: "Unsere treuen Fans sind verärgert, das macht’s nicht leichter." Nichtsdestoweniger hofft der 31-jährige Lehrer darauf, dass die Kicker schnellstmöglich zeigen, dass sie das blau-weiße Leiberl mit Stolz tragen und gewillt sind, bis zum letzten Spiel alles für ihren Verein zu geben.

Das ändert freilich nichts an der großen Herausforderung, vor der die Vereinsfunktionäre im Hinblick auf die Planungen für die kommende Saison stehen. Vier Stammspieler weg, der eine oder andere könnte sogar noch folgen. Viel Arbeit also, die die Offiziellen in den kommenden Wochen vor sich haben. Erste Schritte wurden aber bereits gemacht, wie Thomas Kißlinger herausstellt. "Wir stecken mitten in den Planungen. Es laufen zahlreiche Gespräche und viele Spieler, die charakterlich ganz wichtig für die Mannschaft sind, haben bereits für die kommende Saison zugesagt. Die identifizieren sich zu 100 Prozent mit dem Verein, bringen das Herzblut ein, das wir brauchen und um diese Leute herum wollen wir unsere Mannschaft aufbauen", betont Kißlinger, der sich mit Namen was künftige Spieler und den Trainerposten angeht aber noch zurückhält. "Wir werden aus der A-Jugend viele Neuzugänge haben und auch externe Neuzugänge werden dazukommen", macht der 31-Jährige aber klar: "Wir werden eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen – egal für welche Liga."

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