Vorstand Krutsch tritt ab
Verkorkste Saison, Disput im Hintergrund: Waldkirchner Crocodiles stehen vor Neuanfang

14.03.2020 | Stand 18.09.2023, 22:12 Uhr

Nur mehr bis 18. April ESV-Vorstand: Edi Krutsch −Foto: Schüll

Nicht zur Ruhe kommen nach einer mäßig erfolgreichen Eishockey-Saison die Mitglieder des Landesligisten ESV Waldkirchen. Die Crocodiles haben zwar den Klassenerhalt geschafft, stehen dennoch vor einer ungewissen Zukunft. Es wird mindestens eine neue Vorstandschaft geben.

Die Amtszeit von Vereinschef Edi Krutsch (49) neigt sich dem Ende. Das Urgestein der Crocodiles, das nach eigenen Angaben seit 14 Jahren 1. Vorstand ist, wird sich bei einer Mitgliederversammlung am 18. April nicht mehr zur Wahl stellen, sagt er. Ein Einschnitt nach 20 Jahren in der Vereinsführung der Karoli-Krokodile. Und nicht ganz freiwillig. Krutsch erklärt im Gespräch mit der Heimatzeitung, dass er heuer als Vorsitzender abtreten wollte, aber den Verein gerne weiterhin aktiv unterstützen wollte. "Ich hätte gerne als sportlicher Leiter oder so weitergemacht", sagt Krutsch, der seit seinem sechsten Lebensjahr regelmäßig in der Karoli-Eishalle ist und im April seinen 50. Geburtstag feiert.

Doch um Krutsch herum wurden Stimmen laut, die einen radikalen Neufang unter neuer Führung forderten. Auch die Mannschaft hat sich nach PNP-Informationen dafür ausgesprochen. Eine neue Ansprache sollte ebenso her wie wieder mehr deutsche Spieler. Es kam zum Bruch innerhalb des Vereins, der 2. Vorstand Mario Auer beabsichtigt sogar seine Mitgliedschaft zu kündigen und Krutsch winkt ebenfalls ab: "Ich bin schwer enttäuscht, ich habe mich viele Jahre ehrenamtlich in den Dienst des Vereins gestellt und jetzt geht die Mannschaft bei meiner Verabschiedung demonstrativ."

Sportlich war die abgelaufene Saison, die die Mannschaft von Trainer Roman Kondelik auf Platz 5 der Abstiegsrunde beendete, auch sehr enttäuschend. "Mit der Mannschaft musst du eher um den Aufstieg als den Abstieg spielen", betont der scheidende Vereinschef Krutsch. Vieles lief schief bzw. ungenügend. "Die Eiszeiten wurden nicht ausreichend genutzt", meint Krutsch, "das liegt auch daran, dass wir viele Ausländer im Team hatten, die eher selten trainierten". Es war laut Krutsch trotzdem die beste Option, junge deutsche Spieler waren kaum zu bekommen und so schickte Coach Kondelik ein Dutzend erfahrener, ausländerischer Puckjäger aufs Feld. Das soll sich in Zukunft wieder ändern. Dafür hatte sich auch Edi Krutsch mehrmals ausgesprochen – doch diese vereinsinterne Erneuerung findet ohne den noch amtierenden Vorstand statt.

− sch/red

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