Ein bisschen Ungläubigkeit schwingt beim einen oder anderen doch immer wieder mit – neben dem aktuellen Optimismus im Lager des Fußball-Bayernligisten SV Kirchanschöring.
Woche für Woche hält die Mario-Demmelbauer-Crew ihre Kontrahenten in Schach und reitet weiter auf einer Welle des Erfolgs. Heute (Dienstag, 28. September, Anstoß: 19.30 Uhr) geht die Reise zum Nachholspiel beim VfR Garching – eine Partie nicht ohne etwas faden Beigeschmack. An Spieltag 1 hatte der Tross von der Ache die 143 Kilometer bereits zurückgelegt. Und auch vor Ort lief alles nach Plan, mit 1:0 führte Gelb-Schwarz, ehe das Match in der 65. Minute wegen eines Sommergewitters abgebrochen wurde. Zwei Monate später kommt es nun zur Neuauflage – unter neuen Voraussetzungen.
Ein Auftaktsieg beim Regionalliga-Absteiger VfR Garching – das wäre so wichtig gewesen, da mussten die in der Heimat gebliebenen Anhänger, die das Match im Stream verfolgten, schon schlucken. Schließlich hatte der SVK ungewollt gerade einen kleinen Umbruch hinter sich, musste zum Teil kurzfristig Leistungsträger ersetzen, und niemand wusste, was der jungen Mannschaft unter den neuen Dirigenten Mario Demmelbauer und Christoph Dinkelbach zuzutrauen ist. Heute, vor der Wiederauflage der Partie, kann man getrost sagen: alles.
So winkt tatsächlich im Falle eines Sieges mit zwei Toren Unterschied die Tabellenführung. Nach 27 Punkten aus 13 Spielen soll nun die 30er-Marke fallen. "Ich bin ehrlich gesagt schon ganz froh, dass wir jetzt so ein Polster nach hinten haben", meint Demmelbauer, für den die Rolle, als vermeintlicher Favorit zum VfR zu reisen, mit Sicherheit auch gewöhnungsbedürftig ist.
Wie der SVK den nächsten Coup landen will, überrascht dabei wenig. Demmelbauer hat der jungen Mannschaft Grundinstrumente an die Hand gegeben, die greifen. Physisch ist man sehr präsent, obendrein mutig und leidenschaftlich. Mit klaren Vorgaben ergibt sich bei den Gelb-Schwarzen eine tolle Balance aus defensiver Stabilität und offensiver Unberechenbarkeit. Demmelbauer selbst kann diesmal übrigens nicht mit von der Partie sein, weshalb auch nicht klar ist, ob Dinkelbach auf dem Feld oder von außen gefragt ist.
"Das überlegen wir uns noch gemeinsam. Aber wir haben diese Saison immer wieder gesehen, dass wir nominell vielleicht nicht die beste Elf auf dem Platz hatten, aber dafür die Zufriedenheit bei den Spielern da ist und Vertrauen und Stimmung folglich gut sind", so "Dinki". Diese Dynamik ist wohl der Erfolgsfaktor beim SVK. Und: Dass der Kader breit und fit ist. Das hat in den englischen Wochen sicher Punkte gebracht und könnte auch gegen Garching wieder ein Zünglein an der Waage sein.
− bt
Mehr über den SVK lesen Sie in der PNP-Printausgabe vom Dienstag, 28. September 2021 − unter anderem im Trostberger Tagblatt und in der Südostbayerischen Rundschau.
