Der TSV Wasserburg würde gerne dort stehen, wo der SV Kirchanschöring aktuell rangiert, nämlich auf Platz vier − und die Innstadt-"Löwen" wurden auch von vielen Experten viel weiter oben erwartet als auf ihrer derzeitigen 14. Position. Insofern ist klar, wer vor dem Inn/Salzach-Schlager der Fußball-Bayernliga Süd am 4. September (Anstoß: 16 Uhr/im Stadion an der Laufener Straße wird eine Top-Kulisse erwartet) den größeren Druck hat: die Mannen von Niki Wiedmann und Matthias ("Matze") Haas.
Da die Gäste nach wie vor massive Personalsorgen plagen, was natürlich auch Egon Weber nicht verborgen blieb, gibt sich der SVK-Goalie – der noch nie mehr als einen Gegentreffer hinnehmen musste – optimistisch: "Wenn wieder so viele Zuschauer kommen und uns erneut mittragen, haben wir ganz gute Chancen", betont der Ex-Burghauser wenige Tage nach dem 1:1-Remis im Verfolgerduell bei Türkspor Augsburg. "Ich hoffe, dass da wieder einige Leute den Weg nach Kirchanschöring finden und uns positiv unterstützen."
An der Zuschauerzahl lag’s auch bei den Innstadt-"Löwen" definitiv nicht, dass der TSV zuletzt eine 2:4-Heimschlappe gegen den VfR Garching kassierte: Mehr als 400 Zuschauer strömten in die Altstadt, die Stimmung war bei wunderbarer Flutlicht-Atmosphäre eigentlich top. Doch sahen die Fans zu viele individuelle Fehler der Hausherren, so dass am Ende die vierte Saisonnniederlage zu Buche stand, wodurch die Gesamtbilanz (3-2-4) ins Negative rutschte.
Fakt ist aber, dass im Team um Ex-"Anschöring"-Keeper Dominic Zmugg derzeit zahlreiche höherklassig erfahrene Routiniers verletzungsbedingt fehlen, so dass die "Löwen" bei weitem nicht ihre "normale" Qualität auf den Rasen bringen können. Markus Grübl (spielte für Wacker Burghausen einige Jahre sogar in der 3. Liga), Michael Denz, "Matze" Heiß, Hannes Hain, Sebastian Weber, Marko Dukic und natürlich auch Co-Spielertrainer "Matze" Haas stehen in "Anschöring" definitiv nicht zur Verfügung – und sie fehlen teils auch schon seit Wochen, was natürlich nicht so ohne weiteres zu kompensieren ist.
Intensiver beschäftigen sollten sich die Kirchanschöringer Kicker jedoch mit jenen Akteuren, die tatsächlich den Rasen betreten werden – und da wäre zum Beispiel der 26-jährige Offensivmann Michael Barthuber. Er benötigte am Mittwoch nur wenige Chancen, um gegen den Ex-Regionalligisten VfR Garching zweimal einzulochen – auf ihn sollte die SVK-Defensive durchaus ein Augenmerk richten.
Das weiß auch "Anschörings" Chefanweiser Mario Demmelbauer, der seine motivierte und euphorische Truppe entsprechend darauf einstellen wird. Angesprochen auf die bisherigen Derby-Niederlagen des SVK in der Bayernliga gegen den SB Chiemgau Traunstein und eben die Wasserburg "Löwen", bleibt der Seppi-Weiß-Nachfolger im Übrigen völlig cool: "Ich habe diese Derby-Historie ja nicht miterlebt, aber klar kann ich verstehen, dass sich unsere Fans mal nach so einem Sieg sehnen."
Beide Vereine haben übrigens an diesem Wochenende weitere Highlights zu bieten: Die SVK-Reserve gastiert am 4. September um 14 Uhr zum Gipfeltreffen der A-Klasse 6 beim Nachbarverein und aktuellen Tabellenführer TSV Fridolfing. Da dürfte sich für so manchen gelb-schwarzen Fan ein kleiner Abstecher zum "Vorspiel" nach Fridolfing durchaus lohnen. Und in Wasserburg feiert man am Sonntag, 5. September, um 14Uhr den Abschied eines Großen: Ex-Kapitän Dominik Haas (37). Die aktuelle "Löwen"-Mannschaft trifft dabei auf das Team "Domi & Friends". Anschließend wird noch mit Live-Musik etc. gefeiert.
Mehr über den Inn/Salzach-Knaller der Bayernliga lesen Sie in der PNP-Printausgabe vom Samstag, 4. September 2021 – unter anderem in der Südostbayerischen Rundschau und im Traunreuter Anzeiger.
Kehrt mit dem TSV Wasserburg an seine frühere Wirkungsstätte zurück: Keeper Dominic Zmugg.
Im Fokus: der torgefährliche Wasserburger Michael Barthuber (links) und TSV-Ex-Kapitän Dominik Haas, dessen Abschiedsspiel am Sonntag (5. September, 14 Uhr) in der Wasserburger Altstadt ansteht.
