Leicht war die vergangene Woche für die Landesliga-Fußballer des FC Hauzenberg nicht. Anstatt den Abend bei tropischen Temperaturen am Badesee oder im Freibad ausklingen zu lassen, waren die Spieler von Alex Geiger (34) innerhalb von drei Tagen gleich zweimal gefordert – und das gegen Gegner, die nicht gerade als Laufkundschaft bekannt sind. Erst testete der FC Sturm am Mittwoch seine aktuelle Form gegen den enorm ambitionierten Regionalligisten Schweinfurt (0:6), ehe am Freitagabend im Rahmen des 100-jährigen Bestehens des Vereins unterm Staffelberg das Vorbereitungsspiel gegen den SV Schalding (1:3) anstand. Der nächste Test wartet schon am Mittwoch in Salzweg.
Zwar gingen beide Tests verloren, wertvolle Erkenntnisse aber hat der Spielertrainer auf alle Fälle gewonnen. "Es war schon auffällig, dass wir beide Male sehr schwer ins Spiel gekommen sind"; sagt Geiger. Gegen Schweinfurt handelte sich der Sturm innerhalb der ersten elf Minuten gleich einen 0:3-Rückstand ein, gegen Schalding lag seine Elf nach zwölf Minuten mit 0:2 hinten. "Da haben wir uns überrumpeln lassen", konstatiert der Trainer, der auch noch Nachholbedarf im körperlichen Bereich sieht. Diese frühen Rückstände hätten es gegen diese technisch starken Gegner dann natürlich schwierig gemacht, richtig ins Spiel zu finden.
Speziell mit dem Auftritt seiner Spieler gegen Schalding war Geiger aber zufrieden. "Wir haben uns gut zurückgekämpft.". Dominik Manzenberger (26) verkürzte kurz vor der Pause noch auf 1:2, in Halbzeit zwei hatte der Sturm dann noch die eine oder andere Möglichkeit zum Ausgleich, ließ diese aber ungenutzt. Überbewerten will Geiger die gute Leistung seiner Jungs aber nicht. "Wir wissen, dass Schalding viele Verletzte hat und nicht in Bestformation aufgelaufen ist."
Von der Idealbesetzung, mit der der Sturm am 13. Juli in Kirchheim ins Abenteuer Landesliga Südost starten will, war er aber auch noch weit entfernt. Geiger wechselte in beiden Spielen munter durch und achtete darauf, dass die Belastung für seine Schützlinge beim zweiten Test innerhalb von drei Tagen nicht zu hoch wurde. "Allgemein haben wir viel probiert", sagt der Trainer. Nun, in den letzten zwei Wochen der Vorbereitung, gehe es dann vermehrt um die taktischen Abläufe, dann werde sich auch eine Startformation herauskristallisieren.
Zu dieser dürfte auch der ein oder andere Neuzugang gehören. Rückkehrer Manuel Mader (25) hat in seinem halben Jahr beim SV Schalding seine Torjäger-Qualitäten nicht eingebüßt und traf gleich im ersten Test gegen Straßkirchen (4:1) doppelt. Dasselbe Kunststück gelang Fabian Wiesmaier (24), der vom 1.FC Passau gekommen war. Auch die anderen Neuen, Philipp Weber (29, zuletzt Vilzing), Marco Fernandes de Lima (26, Grafenau), Lukas Hartinger (24, Esternberg) und Tobias Lemberger (22, Hankofen) hätten sich schon sehr gut in Hauzenberg eingefunden. "Sie passen super zu uns", sagt Geiger und meint damit nicht nur den sportlichen Aspekt. "Das passt auch menschlich, beim Fest haben alle drei Tage lang fleißig mitgeholfen." Das gelte im Übrigen für die ganze Mannschaft, so Geiger. "Zwei oder drei sind von Freitag bis Sonntag nicht eine Sekunde daheim gewesen", so der Spielertrainer lachend. Namen wolle er lieber nicht verraten.
Ob sich Kader-technisch bis Saisonstart noch was tut, konnte Geiger nicht abschließend beantworten. Mittelfeldmann Jiri Smetana (28), der schon mehrere Operationen am Knie hinter sich hat, verletzte sich gegen Schweinfurt ohne Fremdeinwirkung erneut und droht länger auszufallen. Darüber hinaus liebäugelt der Tscheche gegebenenfalls mit einer Rückkehr in die Heimat. Sollte Smetana den Verein wirklich noch verlassen, könnte sich auch in Sachen Neuzugängen noch was tun. "Ausschließen will ich das zumindest nicht", sagt Geiger, dessen Team bereits am Mittwochabend (19 Uhr) den nächsten Test bestreitet: Der Sturm ist zu Gast bei Bezirksligist FC Salzweg.
Fabian Wiesmaier, Neuzugang aus Passau, hat sich laut Coach Geiger schon gut eingefunden. −Foto: Lakota
