Spielerfreund, Talentförderer und Brazzo kennt ihn: Pochettino und Bayern – geht da was?

21.11.2019 | Stand 19.09.2023, 1:22 Uhr

Mauricio Pochettino. −Foto: dpa

Kaum war er entlassen, schon begannen die Spekulationen. Mauricio Pochettino (47), am Wochenende überraschend bei Tottenham Hotspur gefeuert, rückt in den Fokus aller Vereine, die gerade auf der Suche nach einem Trainer von internationalem Format sind. Und welcher Klub sucht hierzulande gerade nach einem Star-Coach? Richtig, der FC Bayern. Daher verwundert es nicht, dass Pochettino umgehend von mehreren Medien mit dem deutschen Rekordmeister in Verbindung gebracht wird. Und tatsächlich könnte der Argentinier für die Bayern eine ganz heiße Option sein.

Sicher, der 47-Jährige spricht kein Deutsch, was beim FCB oft als Ausschlusskriterium genannt wird. Allerdings: Im international besetzten Kader der Münchner dürfte Pochettino gut zurechtkommen, er spricht schließlich fließend English und Spanisch. Und: Der Ex-Tottenham-Trainer war offenbar schon einmal Kandidat an der Säbener Straße. Sportdirektor Hasan Salihamidzic ist laut der "Bild" ein großer Fan von Pochettino, bewundert dessen Einstellung, Mentaöität und Spielstil. Der "Kicker" berichtet, Brazzo habe schon in der Vergangenheit Kontakt zum Argentinier gepflegt, "wie es sogar aus dem Klubinneren der Spurs heißt". Offenbar lotete Salihamidzic sogar vor der Verpflichtung von Niko Kovac die Möglichkeit aus, ob ein Wechsel nach München denkbar wäre. Damals hatte Pochettino Vertrag, nun wäre er frei.

Sicher ist: Nach der Trennung von Kovac sind die Bayern weiter auf der Suche nach einer langfristigen Trainerlösung.
Hansi Flick (54) wurde zwar zum Cheftrainer befördert, allerdings lediglich bis zur Winterpause, vielleicht auch bis Saisonende. Neu-Präsident Herbert Hainer gab allerdings jüngst ganz deutlich die Richtung vor: "Der Vorstand kümmert sich jetzt um die Sache und wird versuchen, den besten Trainer für den FC Bayern zu bekommen." In Pochettino ist nun eine neue Option auf dem Markt, die den Bayern-Bossen durchaus gefallen sollte.

Neben der offensiv und aggressiv geprägten Spielausrichtung hat der Coach bei den Spurs bewiesen, dass er Spieler weiterentwickeln kann – Harry Kane, Christian Eriksen oder Dele Alli wurden unter ihm zu Topstars. Bei den Profis genießt Pochettino darüberhinaus einen ausgezeichneten Ruf, soll zu ihnen wie ein Vater sein. "Ich kann diesem Mann nicht genug danken", schrieb Dele Alli nach der Entlassung. "Er hat mir so viel beigebracht." Ähnlich äußerte sich Kane. "Ich werde Ihnen für immer dankbar sein, dass Sie mir geholfen haben, meine Träume zu verwirklichen", schrieb der Stürmerstar. "Sie waren mein Trainer, aber auch mein Freund."

Pochettino wird außerdem nachgesagt, dass er den Mut hat, auf junge Spieler zu setzen. "Talente zu fördern, sieht er als seine Pflicht", sagt William Mailes, Reporter der englischen Zeitung "The Sun". Gut möglich also, dass die Bayern bei alle diesen Vorzügen die Option Pochettino ganz genau unter die Lupe nehmen werden. Laut "Bild" trafen sich Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic am Mittwoch in einem Münchner Hotel mit Giovanni Branchini, dem internationalen Chef-Vermitteler des Clubs. Dieser war bei den Trainer-Deals mit Pep Guardiola und Carlo Ancelotti beteiligt. Ob es nun eine erste Annäherung an Pochettino war? Die Spekulationen haben jedenfalls begonnen ...

− la