Regensburg vor Klassenerhalt
Souveräner Sieg gegen Darmstadt: Der Jahn hat‘s fast geschafft – doch Selimbegovic warnt

07.06.2020 | Stand 19.09.2023, 1:37 Uhr

Jubelten über einen klaren Heimsieg und den fast sicheren Klassenerhalt: Die Spieler des SSV Jahn Regensburg. −Foto: dpa

Die Regensburger Fußball-Kämpfer trauten sich noch nicht, den frühzeitigen Klassenerhalt in der 2. Bundesliga auszurufen. Erleichtert und beschwingt vom kuriosen 3:0 (1:0) gegen den SV Darmstadt aber gehen die Oberpfälzer mit sehr geringen Sorgen in die letzten vier Spiele dieser außergewöhnlichen Corona-Saison.

"Wir können jetzt ganz klar befreiter aufspielen", verkündete Andreas Geipl vor den finalen Aufgaben in der Meisterschaft. Mit 39 Punkten ist der Jahn dem eigenen 40-Zähler-Ziel und damit dem Verbleib in der Liga ganz nahe. "Das war schon ein Riesenschritt", unterstrich Jann George nach dem ungewöhnlichen Happy End am Samstagnachmittag.

Für den Jahn war dieser Sieg extra süß, die Genugtuung nach zuletzt vier - teils unnötigen - Unentschieden ließ sich nicht verbergen. Anders als etwa gegen Nürnberg und Osnabrück (jeweils 2:2) hatte die Mannschaft von Coach Mersad Selimbegovic nämlich nicht dominiert und viele Chance vergeben. Im Gegenteil: Nur dreimal ging der Ball laut Statistik auf das Darmstädter Tor. Aber alle drei Versuche von Marcel Correia per Kopf (7. Minute), Max Besuschkow eher unfreiwillig (52.) und George nach einem schweren Fehler der Gäste (77.) waren eben drin. "Wir haben nie an uns gezweifelt und gewusst, irgendwann kommt alles zurück", sagte Selimbegovic mit Blick auf die Partien zuvor.

Gegen Darmstadt ist eine mächtige Portion Glück dabei

Dass diesmal Glück dabei war, verhehlten die Gastgeber nicht. Beim 2:0 nach einer Ecke sprang der Ball Besuschkow eher zufällig ans Knie und von dort ins Tor. Und etwas später schoss Darmstadts Tobias Kempe einen Foulelfmeter über die Querlatte (66.). Aber der Jahn kämpfte auch um diesen Dreier, und das lange in Unterzahl nach Gelb-Rot für Erik Wekesser (57.). "Wir haben uns in jeden Ball reingeschmissen. Man hat gemerkt, wir wollten das unbedingt durchziehen. Wir waren alle bereit, über die Schmerzgrenze zu gehen", lobte Selimbegovic.

Die Belohnung dürfte ein weiteres Jahr in der 2. Liga sein. "Das war ein ganz, ganz wichtiger Sieg in einer wichtigen Phase", sagte der Trainer. Er lehnte Glückwünsche zur Rettung aber noch ab. "Es ist rein mathematisch noch nicht möglich zu sagen, dass uns nichts mehr passieren kann. Sicher ist nur, dass in dieser Liga nichts sicher ist." Mit dieser Einschätzung liegt Selimbegovic nicht falsch.

Wer hätte erwartet, dass eine der anfälligsten Defensiven der Liga just gegen die beste Rückrundenmannschaft zu null spielt? "Ich glaube, heute hätten wir noch zehn Stunden spielen können und hätten kein Tor erzielt", haderte Darmstadt-Coach Dimitrios Grammozis.

Der Jahn will sich nicht mehr stoppen lassen. Selimbegovic forderte: "Wir sind gut beraten, bei uns zu bleiben, weiter beharrlich zu arbeiten und zu schauen, die 40 Punkte am nächsten Spieltag zu knacken." Am kommenden Samstag in Heidenheim oder spätestens am Mittwoch darauf daheim gegen Karlsruhe soll dann gefeiert werden.

− dpa