Sommersberger wechselt in die Bayernliga – FC Künzing künftig mit vier Herren-Teams

24.05.2019 | Stand 19.09.2023, 1:04 Uhr

Nach 132 Spielen für den FC Künzing verlässt Florian Sommersberger den Verein: Er stürmt ab sofort für die Spvgg Hankofen-Hailing in der Bayernliga. −Foto: Ritzinger

Wo anderen die Spieler leider ausgehen, haben sie beim FC Künzing zu viel: Der Verein aus dem 3000-Seelen-Dorf meldet deshalb an diesem Wochenende eine dritte Mannschaft für den Spielbetrieb und eine vierte für den Reserve-Spielbetrieb. So will man zwei Dinge erreichen: a) Platz für die vielen jungen Nachrücker aus der A-Jugend schaffen und b) den Alteingesessenen ihr Hobby vor der Haustür weiterhin ermöglichen. Außerdem vermelden die Römer vier Wechsel. Der prominenteste ist sicher der von Florian Sommersberger (22): Der junge Stürmer wagt den Sprung in die Bayernliga Süd und schließt sich der Spvgg Hankofen-Hailing an, welche schon seit Jahren um ihn geworben hatte.

Ein halbes Jahr lang hat sich die Vorstandschaft des FC Künzing um den 1. Vorsitzenden Reinhard Bauer die Köpfe zermartert. Klar, in Künzing wissen sie auch: Es schwingt schon ein Risiko mit, wenn ein Dorfverein drei Mannschaften und eine vierte als Reserve meldet, da schaut so mancher gern beim Scheitern zu. Sorgen machen sie sich beim FCK aber nicht. "Wir haben uns das alle zusammen sehr gut überlegt. Im Ausschuss wurde es einstimmig beschlossen. Natürlich hat man Zweifel, aber wir sind überzeugt davon, dass das klappt, weil wir alle Voraussetzungen geschaffen haben", betont Reinhard Bauer.

Die Ursache ist die: Aus der A-Jugend (4. der Kreisliga) rücken acht Spieler auf, im nächsten Sommer passiert dasselbe (wenn, wie diesmal, auch 2020 alle acht bleiben wollen). "Es ist unsere Philosophie, auf junge Spieler zu setzen. Einigen hätten wir jetzt sagen müssen: So, das war’s leider für euch", sagt Bauer. Und das war nicht hinnehmbar. Um die neue, in der A-Klasse startende 3. Mannschaft sowie um die im Reserve-Betrieb spielende 4. Mannschaft werden sich vier Mann kümmern: Josef Köck, Matthias Stadler, Ramon Santa-Creu und Florian Grad. Die Zusammensetzung der vier Teams selbst wird sich freilich erst über den Sommer finden. Leicht habe man es sich nicht gemacht beim FC Künzing, diese weitreichende Entscheidung zu treffen. Doch aus der Notwendigkeit wurde über die Zeit Überzeugung, sodass alle 14 im Ausschuss mit "Ja" stimmten.

Eine wichtige Rolle spielte Robert Rothmeier, der Jugendleiter und Trainer der A-Junioren. "Er hat die jungen Burschen super herangeführt", sagt Bauer über Rothmeier. So konnten die acht Jugendspieler über die Saison mehrmals mit 2. oder 1. Mannschaft trainieren oder wurden eingesetzt – wie Julian Rathgeber, der von den Kollegen bei seinem Debüt gegen die Spvgg Mariaposching gleich zwei Bezirksliga-Tore serviert bekam.

Die zweite Mannschaft verlassen werden Wolfgang Art (beruflich bedingt zum FSV Landau/Isar) und Daniel Willeitner (zum SV Buchhofen). Neu für die "Erste" ist Alexander Wittenzellner (25): Der Torjäger, schon immer ein Auerbacher, kennt die Spieler des FCK seit Jahren und hat sich für die Herausforderung Bezirksliga entschlossen. Wittenzellner bringt die Empfehlung von 39 Kreisliga-Toren mit nach Künzing. "Die Spieler und er kennen sich schon ewig, Alex passt vom Charakter her super dazu", meint Reinhard Bauer, der seit fünf Jahren 1. Vorsitzender ist.

Genauso lange ist auch Florian Sommersberger beim FC Künzing – beziehungsweise war: Der 22-jährige Stürmer stammt aus dem Nachwuchs des FSV Landau/Isar und wechselt nun zur Spvgg Hankofen-Hailing in die Bayernliga Süd. Am Mittwoch verabschiedete er sich von der Mannschaft. Was laut Reinhard Bauer keinem so leicht fiel.

Das hat natürlich Gründe. Auf dem Platz, in der Bezirksliga-Legion der Römer, war Sommersberger mal einfacher Soldat, ein harter Arbeiter fürs große Ganze und mal war er der Zenturio, Anführer und Lautsprecher, gemacht für große Fußball-Schlachten. In 132 Spielen schoss der Stürmer 74 Tore, 62 davon in der Bezirksliga. Und auch neben dem Platz hat der erst 22-Jährige offenbar einige im Verein beeindruckt: "Sommo hat uns immer informiert, wenn er sich mit Hankofen getroffen hat, er hat immer mit offenen Karten gespielt, war immer ehrlich zu uns. Er wird hier überall fehlen, nicht nur auf dem Platz, sondern auch im gesellschaftlichen", sagt Reinhard Bauer und fügt noch eine Einladung an: "Ihm stehen sämtliche Türen offen, wenn er wieder zu uns zurückkehren möchte".

− sli



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