Gegen Bayreuth und Passau ohne Zuschauer
"Sie hätten fast die Kabinen zerlegt": Warum dem DSC das 7:1 in Lindau viel bedeutet

26.10.2020 | Stand 18.09.2023, 22:16 Uhr

Sie freuen sich riesig über den ersten Testspielsieg: Beim 7:1 des Deggendorfer SC bei Ligakonkurrent EV Lindau treffen Marcel Pfänder (von links), Chase Schaber und David Kuchejda je einmal. −Foto: Rappel

Von einem Kader wie dem des Deggendorfer SC darf man schon erwarten, dass er ein Testspiel beim EV Lindau gewinnt. Wahrscheinlich darf man auch erwarten, dass es deutlich wird gegen den Vorjahres-10. der Meisterrunde. Und beides war am Samstag auch der Fall: Im Duell der Eishockey-Oberligisten siegte der DSC mit 7:1. Nicht zu erwarten war aber, dass die Spieler feiern wie nach einem Derbysieg.

"Ich dachte schon die zerlegen die Kabinen. Die Stimmung nach dem Spiel war wirklich überragend", sagt Stefan Liebergesell im Gespräch am Montagmorgen. Das Gefühl des Gewinnens war erlösend für die Mannschaft. Viermal in Folge hatte man Duelle mit Zweitligisten ausfechten müssen, nachdem erst die Black Hawks Passau (Team war in Quarantäne) und dann der SC Riesseresse (hohe Inzidenzwerte) kurzfristig absagten. Und wie es halt so ist, wenn der Ober gegen den Unter spielt, hat man viermal "auf die Mütze gekriegt", wie der Geschäftsstellenleiter die Niederlagenserie (3:4, 2:3, 2:9, 3:6) umschreibt. "Da freut man sich natürlich, wenn man zum ersten Mal in der Saison gewinnt", sagt Liebergesell.

Dass der DSC hoch gewinnen würde war nach zwei Dritteln nicht absehbar. Nach Treffern von Andrew Schembri und Erik Gollenbeck führte die Mannschaft von Henry Thom nach 40 Minuten mit 2:1. Erst im Schlussabschnitt zog der DSC davon. David Kuchejda (43.), Marcel Pfänder im Powerplay (45.) und erneut Schembri per Alleingang (46.) erhöhten schnell auf 1:5. Statt vom Gas zu gehen hielt der DSC das Tempo hoch und kam in Abwesenheit von Thomas Greilinger und Andreas Gawlik durch René Röthke (50., 55.) zu zwei weiteren Treffern. Nicht zuende spielen konnte Noah Nijenhuis, der nach dem ersten Drittel mit einer Unterkörperverletzung vom Eis musste.

Die verbleibenden Testspiele gegen die Bayreuth Tigers (Mittwoch, 20 Uhr) und gegen Passau (Freitag, 20 Uhr) werden ohne Zuschauer ausgetragen. Der Verein entschied proaktiv, anstatt auf den sich ständig verändernden Inzidenzwert reagieren zu müssen. Beide Spiele werden wie gewohnt auf sprade.tv übertragen.

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