Seitz und seine kleinen Bayern: Auf der Suche nach der Souveränität

14.08.2018 | Stand 19.09.2023, 0:34 Uhr

Zentraler Pfeiler auf dem Platz, gefragter Mann nach dem Spiel: Bayerns Routinier Nicolas Feldhahn. − Foto: Lakota

Die Anspannung ist Holger Seitz deutlich anzumerken. Es läuft schon die Nachspielzeit, der FC Bayern München II führt scheinbar sicher mit 2:0, doch der Trainer der Jungprofis steht noch immer an der Seitenlinie, er gestikuliert, er ruft Anweisungen und fordert seine Spieler auf, nur nicht nachzulassen. "Ich weiß genau, was hier in Schalding los ist, wenn die den Anschlusstreffer machen", sagt Seitz nach dem Spiel zur Heimatzeitung. "Dann wird das noch ein ganz kompliziertes Ding. Wir haben eine ganz junge Mannschaft, da kann es schon sein, dass ein Gegentreffer Wirkung zeigt."

Doch so weit kommt es nicht mehr. Schalding fehlt am Ende eines leidenschaftlichen Kampfs die Kraft, den Favoriten aus München noch in Bedrängnis zu bringen. 2:0 gewinnen die Jungprofis vor 1733 Zuschauern am Reuthinger Weg. Absolut verdient. Aber glanzlos. Oder wie Seitz es treffend zusammenfasst: "Für mich als Trainer war es kein entspannter Abend."

Unter dem Fußballlehrer aus Niederbayern ist die Reserve dees Rekordmeisters perfekt in die Saison gestartet. Vier Spiele, vier Siege. Allerdings: Die große Souveränität, das war auch in Schalding deutlich zu merken, fehlt den Jungprofis noch. "Wir sind gut reingekommen in die Saison. Rein von den Ergebnissen ist das bisher sehr souverän. Aber es läuft bisher nicht alles optimal, vor allem spielerisch nicht", sagt auch Routinier Nicolas Feldhahn.

Der 31-Jährige war in Schalding nicht nur wegen seines Treffers zum 2:0 der überragende Mann auf dem Platz. Der Innenverteidiger mit Zweitligaerfahrung ist für die junge Münchner Mannschaft ein ganz zentraler Pfeiler – ohne ihn könnte es schwierig werden. Nach der Partie am Freitagabend am Reuthinger Weg mahnte Feldhan trotz des guten Starts zur Vorsicht. "Die Vorbereitung war wie immer nicht leicht, wir haben viele neue A-Jugendliche in der Mannschaft, einige Spieler waren auf der USA-Reise dabei. Für das läuft es bisher ganz gut. Im Oktober wäre diese Leistung allerdings zu wenig."

Soll heißen: Für die Mission Aufstieg muss sich der FC Bayern II noch steigern. Das sieht auch Coach Seitz so. "Da ist sicher noch Luft nach oben." Vor allem an der Chancenverwertung müssen die Münchner arbeiten. Auch in Schalding ließen Wriedt und Co. einige dicke Möglichkeiten liegen − und den Gegner damit im Spiel. "Das war auch schon gegen Illertissen so", sagte Seitz. Der Trainer aus Malching im Landkreis Passau ist allerdings von einer erfolgreichen Saison überzeugt. Warum es dieses Mal klappt mit dem Aufstieg? "Wir haben viel Qualität im Kader. Und wir haben uns beginnend mit der Vorbereitung Schritt für Schritt in die richtige Richtung entwickelt. Die ersten Spiele haben den guten Eindruck bestätigt. Wir wissen, was uns noch fehlt und werden daran konsequent arbeiten."

− la