Aufwand wurde dem Trainer zu groß
Seebach-Schock kurz vor Derby gegen Osterhofen: Erfolgstrainer Lengsfeld weg!

26.08.2021 | Stand 19.09.2023, 2:15 Uhr

−Foto: Helmut Müller

Diese Nachricht ging dem Sportlichen Leiter Gunther Peukert überhaupt nicht leicht über die Lippen: Andreas Lengsfeld ist von jetzt auf gleich nicht mehr Trainer des Fußball-Landesligisten TSV Seebach. Über diese Entscheidung informierte der Ex-Profi die Verantwortlichen am Donnerstagabend in einem laut Peukert guten, fairen Gespräch. Die Mannschaft erfuhr es noch am selben Abend.

Die Gründe für Lengsfelds nach außen hin plötzlichen Abschied liegen in den langen Fahrten begründet und der vielen Zeit, die dabei auf der Strecke bleibt. Jede Einheit machte hin und zurück 150 Kilometer aus, von Sarching bei Regensburg nach Seebach. Der Verein wusste früh, dass das "Ja" Lengsfelds zum Trainerjob eins unter Vorbehalt war; der 35-Jährige wollte sehen, inwiefern sich Job und Privatleben mit den langen Fahrten und dem Aufwand für den Landesliga-Fußball vereinbaren lassen. Ungeachtet des großen Erfolgs in allerkürzester Zeit musste der ehemalige Profi-Torhüter (Jahn Regensburg, VfL Bochum) im Laufe der Zeit feststellen: Es geht nicht.

Sportlich kommt der Abschied des Oberpfälzers für die Seebacher zur Unzeit: Am Samstag (Anstoß: 16 Uhr) steht das Derby bei der Spvgg Osterhofen an. Lengsfeld hatte den TSV zu fünf Siegen in sieben Spielen geführt, zuhause auf der Waldsportanlage ist die derzeit überragende Mannschaft um Kapitän Christoph Beck (8 Scorerpunkte) nicht zu schlagen. In Osterhofen peilen die Seebacher den achten Sieg im 15. direkten Pflichtspiel-Duell an - allerdings ohne Andreas Lengsfeld an der Linie. Co-Trainer Manuel Kesten wird dort mit Sicherheit stehen. Ob allein oder nicht? Vieles ist nun völlig offen beim TSV.

"Wir haben keinen Plan B. Es ist unglaublich schade, aber wir können die Entscheidung nachvollziehen. Andi hat hier wahnsinnig gute Arbeit geleistet, dafür sind wir ihm dankbar", sagte Gunther Peukert in einer ersten Reaktion. Der Verein macht sich nun auf die Nachfolgersuche und verliert nach Beppo Eibl (jetzt bei DJK Vilzing) den zweiten hochtalentierten Trainer binnen kürzester Zeit.