"Schweinerei": Nach Frankfurt-Kritik an Bayern – Hoeneß schießt zurück

14.04.2018 | Stand 19.09.2023, 0:24 Uhr

Sauer: Bayern-Boss Uli Hoeneß. − Foto: dpa

Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat die Kritik von Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic wegen der Verpflichtung von Trainer Niko Kovac mit deutlichen Worten zurückgewiesen. "Wir haben die Aussagen als ziemlich unverschämt empfunden", sagte Hoeneß am Samstag im TV-Sender Sky nach dem 5:1-Sieg in der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach. Das Vorgehen der Münchner bezeichnete er als "sehr professionell. Denn wir haben eine Lücke im Vertrag von Niko Kovac (Ausstiegsklausel für einen Top-Klub; d.Red.) genutzt, den doch nicht wir gemacht haben." Und weiter Richtung Bobic: "So wie er sich verhält, das tut man nicht. Das ist unanständig, wenn man nicht die Sachlage kennt."

Man habe die Frankfurter frühzeitig informieren wollen, sagte Hoeneß später bei einem gemeinsamen Auftritt mit Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in der Interviewzone. "Dass aus dieser eigentlich großzügigen Geste jetzt uns ein Bumerang gemacht wird, das verstehen wir überhaupt nicht", sagte Hoeneß. Am Rande eines Geburtstags habe man Kovac vor einigen Wochen getroffen, aber vor 60 Leuten habe der FC Bayern noch selten Vertragsgespräche geführt, so der Präsident.

Auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic reagierte auf die harsche Frankfurter Kritik mit Unverständnis. "Ich kann natürlich die Enttäuschung von Fredi Bobic verstehen. Trotzdem war die Wortwahl vielleicht nicht die richtige", sagte Salihamidzic bei Sky. Wie der Sportdirektor so beteuerte auch Hoeneß, dass die Informationen über den Wechsel nicht von den Bayern an die Presse lanciert wurden. Dies zu behaupten, sei eine "Schweinerei".

Bobic hatte die Vorgehensweise der Bayern als "extrem bedenklich und respektlos" bezeichnet und sich vor allem auf den Zeitpunkt und die Art und Weise der Bekanntgabe mitten in der entscheidenden Phase der Saison bezogen.

"Wir hätten es denen ja auch Mitte Mai sagen können. Ich finde, dass sich der FC Bayern total fair verhalten hat, weil Fredi Bobic und Bruno Hübner nun vier Wochen mehr Zeit haben, um sich nach einem neuen Trainer umzuschauen", sagte Salihamidzic und fügte an. "Der FC Bayern hat sich überhaupt nichts vorzuwerfen."

Auch Karl-Heinz Rummenigge verteidigte die Vorgehensweise des FC Bayern. "Aus unserer Sicht gibt es eigentlich keine Irritationen. Das Ganze sieht vielleicht nach außen so aus, aber wir haben uns überhaupt keinen Vorwurf zu machen. Wir waren fair und seriös und auch in der ganzen Geschichte sauber", sagte der FCB-Boss. "Wir haben keinen respektlosen Auftritt oder sonstwas gehabt, wir haben uns völlig sauber und fair verhalten. Wir haben auch nicht, da lege ich Wert drauf, die Öffentlichkeit informiert. Aus unserer Sicht ist alles seriös und sauber abgelaufen."

− dpa/red