Mit Tugend und Jugend zum Erfolg
Schaldings Überraschung in Burghausen: Coup, aber keine Blaupause für die Saison

19.07.2021 | Stand 19.09.2023, 2:11 Uhr

Ein Wiedersehen, dass er sich so nicht vorgestellt hatte: Schaldings Ex-Keeper Markus Schöller (rechts), jetzt im Burghauser Trikot, nach der Begegnung am Freitagabend. −Foto: Butzhammer

Viel war beim SV Schalding vor diesem Start die Rede gewesen von der stärksten bayerischen Fußball-Regionalliga aller Zeiten, und davon, dass noch mehr als in den acht Spielzeiten zuvor die "Schaldinger Tugenden" gefragt seien. Nun haben schon am ersten Spieltag diese Schaldinger Tugenden zum Erfolg geführt.

Spielstrategie, aber keine Blaupause: "Die Leidenschaft war der Schlüssel, das kann man schon so sagen", hat Trainer Stefan Köck nach dem 1:0-Erfolg am Freitagabend beim SV Wacker Burghausen analysiert. Ein Erfolg, "den wohl nicht viele erwartet haben", wie Köck zurecht anführt. Als Blaupause für die Saison will Stefan Köck die Strategie vom Freitagabend dennoch nicht verstanden wissen. Die defensive Orientierung, so sagt Köck, habe sich eher aus dem Spiel heraus ergeben, der ursprüngliche Plan habe schon ein bisschen mehr Ballkontrolle vorgesehen. Nachdem die taktische Umsetzung aber nicht so geklappt hatte, seine Mannschaft durch den Treffer von Youngster Daniel Zillner (20) aus der 43. Minute trotzdem vorn lag, sei klar gewesen, "dass es hauptsächlich über die Defensive gehen muss", sagt Köck.

Ein Trainer mit Plan B: So gehört zur Geschichte des erfolgreichen Schaldinger Saisoneinstands neben der Leidenschaft der Mannschaft auch die Maßnahme des Trainers, der nach der Pause mit einem Dreier-Wechsel (Manuel Mörtlbauer für Torschütze Zillner, Chris Seidl für Alex Kurz und Maximilian Tiefenbrunner für Markus Gallmaier) die Mannschaft stabilisierte.

Überraschung? Ja und Nein: Mit dem Derby-Erfolg, dem ersten in Burghausen seit 2018, gehören die Schaldinger nun jedenfalls zu den Überraschungsteams des ersten Spieltags – neben den Buchbachern und Aufsteigern aus Pipinsried und Aubstadt, die den favorisierten Teams aus Schweinfurt, Nürnberg und Unterhaching jeweils ein Remis abtrotzten. Wobei Köck so viel Überraschung gar nicht erkennen mag. "Gerade am Anfang läuft bei den sogenannten Favoriten auch nicht alles wie geplant", stellt der SVS-Coach fest.

Das i-Tüpfelchen des Youngsters: Die Schaldinger haben ihre Chance jedenfalls genutzt – auch dank eines Youngsters aus dem eigenen Nachwuchs. "Wir haben uns schon vor Corona über den Weg von Zille gefreut", sagt Köck. "Dass er jetzt in seinem ersten Regionalliga-Spiel das entscheidende Tor macht, ist das i-Tüpfelchen."

Die nächste Aufgabe: Als erster Heim-Gegner der härtesten Regionalliga-Saison aller Zeiten kreuzt am Freitag der 1. FC Nürnberg II am Reuthinger Weg auf (Spielbeginn 18.30 Uhr) – wieder viel Entfaltungspotenzial für die Schaldinger Tugenden.

− mjf