Schaldings Signal der Stärke: Stabilität, Zusammenhalt – und Zillner kommt in Fahrt

27.03.2017 | Stand 18.09.2023, 23:53 Uhr

Auch als Mannschaft sind die Schaldinger wieder enger zusammengerückt. Alex Kurz (v.l.), Fabian Burmberger, Keeper Markus Schöller und Maxi Huber nach dem Sieg gegen Ingolstadt II. − Foto: Lakota

Genugtuung? Nein, Genugtuung verspürte Stefan Köck nicht. "Wir haben ein Spiel gewonnen", kommentierte der Trainer des SV Schalding seinen ersten Regionalliga-Sieg relativ nüchtern. "Wir werden jetzt ganz ruhig bleiben. So ruhig, wie wir übrigens auch vorher waren." Und doch, auch wenn es die Schaldinger nach außen nicht so zeigen wollten: Der 2:0-Heimerfolg gegen den FC Ingolstadt II vom Samstag war weit mehr als der erste Dreier im neuen Fußballjahr – vielleicht sogar der entscheidende Befreiungsschlag im Abstiegskampf.

Nun war es ja nicht so, dass der SVS zuletzt schlecht gespielt hatte. Unter der Führung von Köck und Co-Trainer Philipp Zacher machte die Mannschaft einen deutlich stabileren, weil strukturierteren Eindruck als noch im Herbst unter Anton Autengruber. Allerdings konnte sich Schalding bisher nicht für seinen hohen Aufwand belohnen. Und das zehrte gewaltig an den Nerven der Spieler. Im Fußball heißt es: Wenn du gut spielst, aber nie gewinnst, dann folgt irgendwann die Resignation. Deshalb war der Erfolg gegen Ingolstadt II so eminent wichtig. Wir können siegen, wir können Tore schießen, unser System funktioniert – das ist die positive Botschaft, die den SVS nun in die kommenden englischen Wochen begleitet.

Trainer Köck zog ein etwas weniger emotionales Fazit: "Wir haben uns endlich für unsere Leistung belohnt. Das freut mich für die Mannschaft. Aber es besteht jetzt kein Grund zur Euphorie." Köck weiß, dass sich an der prekären Situation nicht viel geändert hat. Aber: "Wenn wir so weitermachen, dann haben wir gute Chancen."

Chancen ist ein gutes Stichwort für das Match gegen Ingolstadt II, zu dem erneut über 1000 Besucher an den Reuthinger Weg strömten. Wie zuletzt gegen Bayreuth (0:1) und Unterhaching (0:0) ließ Schalding auch am Samstag einige dicke Möglichkeiten liegen. Man merkte, dass den Angreifern Michael Pillmeier und Markus Gallmaier derzeit das Selbstvertrauen beim finalen Schuss fehlt. Dass Schalding am Ende dennoch gewann, dürfte auch den Angreifern helfen, zumal beide erneut eine hoch engagierte Partie boten, viele Bälle festmachten und wichtige Arbeit fürs Team verrichteten.

Sicher stand erneut die SVS-Hintermannschaft, in der erstmals nicht Stefan Köck die Dreierkette dirigierte. Die neu gewonnene Stabilität ist derzeit das große Plus der Schaldinger, die auch als Mannschaft wieder deutlich enger zusammengerückt sind. Hinzu kommt, dass sich Köck personelle Alternativen bieten. Rott, Rockinger, Wiesmaier – die Samstags-Einwechslungen brachten durchwegs neuen Schwung und könnten auch von Beginn an spielen (Neuzugang Chris Seidl musste krankheitsbedingt passen).

Ein weiterer wichtiger Faktor: Ex-Profi Robert Zillner kommt immer besser in Fahrt. "Mir geht es gut, ich fühle mich wohl und mir tut nichts weh", sagt der 31-Jährige, dem im Herbst eine langwierige Grippe schwer zu schaffen machte. Nun ist der Spaß am Fußball zurück. Und mit ihm der Glaube an die eigene Stärke. "So wie die Mannschaft gerade arbeitet, wie sie zusammenhält", sagt Zillner, "das stimmt mich zuversichtlich. Ich bin sicher, wir werden den Klassenerhalt schaffen." Gelingt dies tatsächlich, wäre es für zuletzt oft kritisierte Schaldinger sicher mehr als eine Genugtuung ...