Ausgerechnet im Derby gegen Wacker Burghausen hat der SV Schalding nach mageren Wochen zum beeindruckenden Befreiungsschlag ausgeholt. Die Grün-Weißen lieferten eine engagierte Vorstellung ab und durften am Ende, wie schon im Hinspiel, einen hochverdienten 1:0-Triumph feiern.
Vor knapp 800 Zuschauern, die immer wieder anfeuerten, zeigten sich die Schaldinger im Vergleich zur desolaten Leistung vor einer Woche gegen Aubstadt (3:0) mehr als 100 Prozent verbessert. Die Mannen von Trainer Stefan Köck gingen von Beginn an mit viel Leidenschaft zu Werke. Die Belohnung ließ nicht lange auf sich warten.
In der 12. Minute bediente Fabian Schnabel aus halblinker Position Markus Gallmaier und der schob flach links zur Führung ein. Noch vor der Pause hatten die SVS-Fans erneut den Torschrei auf den Lippen. Gallmaier tauchte alleine vor Gäste-Keeper Markus Schöller auf, doch der parierte stark mit Fußabwehr. Auch gegen Christian Brückl rettete der Torwart. Burghausen, das im ersten Abschnitt zwei verletzungsbedingte Wechsel vornehmen musste – Läubli und Agbaje für Reiter und Helmbrecht – blieb so gut wie alles schuldig. Die Wackerianer schafften es nie, Druck aufzubauen, daher ging es völlig zurecht mit einer Schaldinger Führung in die Kabinen.
Nach Wiederanpfiff hatten die Schaldinger mehrfach die Gelegenheit zur Vorentscheidung. Aber immer wieder war es der herausragende Wacker-Torhüter Markus Schöller. Der Ex-Schaldinger parierte gegen Fabian Schnabel (Vorlage Gallmaier), Markus Gallmaier (Hereingabe Mörtlbauer) sowie Christian Brückl sehenswert und hielt seine Farben im Spiel. Apropos Brückl: Der Routinier (30), eigentlich Spielertrainer bei der U23, zeigte bei seinem Startelf-Comeback in der Regionalliga eine beeindruckende Leistung, gewann im Mittelfeld viele Zweikämpfe und leitete mit klugen Pässen in die Tiefe immer wieder gefährliche Aktionen ein. Zur Krönung fehlte nur ein Treffer, den "Jinx" zweimal auf dem Fuß hatte.
Burghausen, dessen Fans aus Protest gegen ihre Plätze im Gästeblock den Eintritt verweigerten und nach der Pause vom Parkplatz aus anfeuerten, war im zweiten Durchgang zwar optisch überlegen und rannte verzweifelt an, richtig Zwingendes wollte aber nur selten gelingen. Der SVS war mit seinen Kontern immer wieder brandgefährlich und brachte mit vereinten Kräften den knappen Vorsprung über die Zeit.
Im Lager der Grün-Weißen war die Erleichterung hinterher riesig. "Es war eine hochanständige Leistung. Wir haben von Beginn an versucht, Derby-Stimmung zu entfachen, hatten gute Balleroberungen und haben auch mit letztem Biss verteidigt", lobte Trainer Stefan Köck. "Mir war klar, dass wir heute anders auftreten werden als gegen Aubstadt. Dass es dann auch zum Sieg reicht, ist umso schöner. Die drei Punkte sind natürlich enorm wichtig."
Ganz anders war die Stimmung bei den Gästen. Coach Leo Haas zeigte sich hinterher ziemlich bedient. "Es tut heute wirklich brutal weh, Schalding wieder gratulieren zu müssen. Ich bin sehr, sehr enttäuscht. Aufgrund des Ergebnisses, aber auch aufgrund der Leistung, die wir heute gezeigt haben. Natürlich ist es schwer, wenn der Gegner nach der Führung tief steht. Aber ich glaube, wir müssen in den kommenden Wochen sehr viel an den Basisthemen arbeiten. Vom Positionsspiel her kannst du es eigentlich nicht besser machen. Aber es ist dann einfach teilweise kläglich, wie wir unsere Angriffe derzeit im letzten Drittel zu Ende spielen. Der ein oder andere sieht auch, dass es noch nicht so weit ist, wie er vielleicht gerne wäre."
− la
SR Stefan Treiber (Neuburg); 772 Zuschauer.
Nur ein Tor fehlte zur Krönung: Chris Brückl zeigte eine Top-Leistung. −Foto: Lakota
