Schalding auf Fehlersuche: Klare Ansagen von Köck und Clemens

25.09.2017 | Stand 19.09.2023, 0:08 Uhr

Ernste Mienen: Trainer Stefan Köck (v.l.), "Co" Christian Dullinger und Sportchef Markus Clemens sehen in dieser Saison bisher zu viele Gegentreffer – es sind schon 30 in 12 Spielen. − Foto: Andreas Lakota

"Ich tue mich ehrlich gesagt hart mit einer Analyse." So klang Markus Clemens am Freitagabend am Telefon, der Sportliche Leiter des SV Schalding war nach der 1:3-Niederlage beim Tabellenzweiten Schweinfurt ziemlich bedient. Zum wiederholten Male in dieser Regionalliga-Saison hatte der SVS ein Spiel verloren, das man nicht hätte verlieren müssen. "Wenn wir keine Chance haben, wenn wir klar schlechter sind, wenn uns der Gegner an die Wand spielt – dann hört mich niemand", sagte Clemens. "Aber unser Plan wäre gut aufgegangen – und dann machen wir uns wieder selbst alles kaputt, weil wir den Ball in einer Szene mit der Hacke spielen und Schweinfurt so zu einem Konter einladen. Das kann nicht sein."

Ähnlich kritisch äußerste sich einen Tag später Spielertrainer Stefan Köck. "Diese Dinge ziehen sich jetzt schon durch die ganze Saison. Immer wieder leisten wir uns individuelle Fehler, die in dieser Liga einfach eiskalt bestraft werden." In Schweinfurt habe man in den ersten 30 Minuten hervorragend verteidigt, der Profi-Truppe fiel nichts ein. "Die sind dann schon etwas nervös geworden, es kam Unruhe auf und wir sind immer besser ins Spiel gekommen. Genau so haben wir es uns vorgestellt. Aber dann werden wir zweimal ausgekontert, bekommen zwei Gegentore in 60 Sekunden. Und das beim Tabellenzweiten. Das ist schon sehr, sehr bitter." Insgesamt wollte Köck der Mannschaft keine Vorwürfe machen, "die Jungs haben wieder alles rausgehauen und toll gefightet. Aber wenn wir es nicht schaffen, diese Patzer abzustellen, dann wird es schwierig."

Clemens und Köck kündigten an, in dieser Woche nochmals intensiv mit einigen Spielern sprechen zu wollen. "Wir werden ganz deutlich machen, wie wichtig es ist, genau das zu tun, was die Vorgabe des Trainers ist. Jeder muss sich voll in den Dienst der Mannschaft stellen, anders wird und kann der SV Schalding nicht funktionieren", sagt Clemens. Und Köck meint: "Jeder muss mit großem Respekt an die Aufgaben herangehen und voll fokussiert sein auf die Vorgaben. Wir müssen es schaffen, als Mannschaft 90 Minuten diszipliniert und fehlerfrei aufzutreten."

Genau diese Kompaktheit im gesamten Defensivverbund bringt Schalding in dieser Saison bisher kaum über ein ganzes Spiel auf den Platz. Erst einmal − beim 2:0 am ersten Spieltag gegen Buchbach – konnte der SVS hinten zu Null spielen. 30 Gegentreffer musste Keeper Markus Schöller in 12 Partien hinnehmen − das sind die meisten in der Liga. Dabei waren gerade die guten Defensivleistungen in den letzten Jahren häufig ein Garant für Schaldinger Erfolge. "Wir dürfen unsere Mittel nicht überschätzen. Es war immer unsere Stärke, dass wir als Mannschaft gut verteidigt und aus einer stabilen Abwehr heraus nach vorne gespielt haben. Jeder muss akzeptieren, dass wir nur Erfolg haben können, wenn sich jeder an diese Vorgaben hält", sagt Sportchef Clemens. Vorne habe man ohnehin sehr viel Qualität und sei immer für einen Treffer gut. Tatsächlich haben die Schaldinger in dieser Spielzeit bereits 19 Tore erzielt – 16 davon durch die vier Stürmer Fabian Schnabel (8), Chris Seidl (3), Stefan Lohberger (3) und Markus Gallmaier (2). Vier Heimsiege sprangen dabei heraus, aber erst ein mickriger Auswärtspunkt. "Das tut natürlich weh, dass wir nach unseren erfolgreichen Heimspielen noch nicht nachlegen konnten. So sind wir daheim jedes Mal aufs Neue unter Druck", sagt Köck.

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