Top-Spieler viel früher fit als gedacht
Röthkes Blitzheilung, Hoffnung bei Blackburn: Kriselnder DSC verspürt Aufwind vor wegweisendem Wochenende

04.11.2021 | Stand 18.09.2023, 22:25 Uhr

Ab heute nicht mehr nur für Fotos im Spieltags-Trikot: Rene Röthke ist wieder fit. −Fotos: Roland Rappel, Archiv

Druck und Aufwind verspürt der Deggendorfer SC in den letzten Spielen vor der Länderspielpause: Für das Heimspiel am Freitagabend unter den vom Landratsamt vorgegebenen 2G-Regeln gegen Lindau (20 Uhr) sowie am Sonntag in Höchstadt (18 Uhr) fordert Coach Chris Heid zwei Siege. Umso besser, dass René Röthke sechs Wochen früher fit wurde als gedacht – und am Freitag vor seinem ersten Oberliga-Einsatz der Saison 2021/22 steht. Heid nimmt das zum Anlass, die Reihen zu verändern.

Am 28. September und damit noch vorm Start der Oberliga Süd hatte der DSC vermeldet, dass Röthke bis zu drei Monate ausfallen werde. Eine komplizierte Verletzung an den Adduktoren zwang Röthke zum Aussetzen. In Lukas Miculka (32) fand der DSC kurzfristig einen Ersatz, der Röthke gebührend vertrat: Der Deutsch-Tscheche gehört mit einem Tor und fünf Assists zu den Top-5-Scorern der Deggendorfer.

Nichtsdestotrotz ist Chris Heid heilfroh, Röthke nach einer Woche Mannschaftstraining wieder in den Spieltagskader berufen zu können. "Wir brauchen diese Leadership-Mentalität von René", sagt der Deutsch-Kanadier über den Berliner, der im Januar 2018 zum DSC gekommen und im Vorjahr nicht nur wegen seiner 30 Tore ein Leistungsträger war. "Er kommt jeden Tag mit der richtigen Einstellung, ist gefährlich vor dem Tor und kämpft in jedem Wechsel", lobt Heid.

In seinen Worten schwingt auch ein bisschen die Erwartung mit, dass andere Profis sich ein Beispiel nehmen. Von den vergangenen vier Spielen hat der DSC drei verloren, zuletzt zu Null gegen Rosenheim (0:3). "Unser Spiel war nicht so schlecht, wir haben halt kein Tor gemacht. Wir müssen auch mal ein Drecks-Tor schießen!", fordert Heid.

Vor der Länderspielpause und mit der Rückkehr Röthkes ändert der DSC sowohl die defensiven Pärchen als auch die Angriffsreihen. Miculka beispielsweise rückt wohl in die Mitte zwischen Greilinger und Röthke, die DSC-Trainer Heid und "Co" Robert Suchomski hoffen auf offensive Durchschlagskraft. Ob Jure Sotlar auflaufen kann, ist unklar: Der Slowene war drei Tage erkrankt und kehrte erst am Donnerstag aufs Eis zurück. Bei Liam Blackburn, den Probleme am Arm zum Aussetzen zwangen, entscheidet sich kurzfristig, ob es zum Comeback kommt.

Während der DSC neue Hoffnung versprüht, krachte es zuletzt beim Gegner an diesem Freitag, dem EV Lindau. Nach dem 0:9 in Regensburg sagte Coach Stefan Wiedmaier: "Bei mir sind‘s ein paar junge Buam, die sich das Herz rausnehmen und das Leben herausspielen. Und arrivierte Spieler schauen zu und lassen sich erledigen. Das tut mir für die Torhüter leid, das war zeitweise Arbeitsverweigerung. So ein Auftreten kann ich, solange ich Trainer bin, nicht verantworten."

Der DSC muss damit rechnen, dass die EV-Cracks eine Reaktion zeigen wollen. Mit dem Auswärtsspiel in Höchstadt am Sonntag (18 Uhr/Sprade TV) schließt der DSC dann den ersten Block ab, erst nach der Länderspielpause geht’s am 19. November mit einem Heimspiel gegen die Eisbären Regensburg weiter.

− rr