Projekt Dreierkette vorerst gescheitert: Trainer Beyer tüftelt an System und Grafenauer Kader

15.03.2019 | Stand 19.09.2023, 0:55 Uhr

An mir soll es nicht liegen: Thomas Beyer (38, links) macht klar, dass er gerne Spielertrainer des TSV Grafenau bleiben würde. Der Verein sieht das genauso, nur verabredet wurde es halt noch nicht. −Foto: Sven Kaiser

In die Verlängerung geht die Winterpause und damit die Frühjahrsvorbereitung für die Bezirksliga-Fußballer des TSV Grafenau. Das für morgen, Samstag, geplante Heimspiel der "Stodbärn" gegen die Spvgg Osterhofen kann – ebenso wie SV Schöfweg gegen SSV Eggenfelden – nicht stattfinden und die Grafenauer um Spielertrainer Thomas Beyer (38) müssen mit einem weiteren Testkick gegen Kreisklassist TSV Frauenau (Freitag, 17Uhr, in Ruhmannsfelden) vorliebnehmen. Eigentlich können sie ohnehin die komplette Frühjahrsrunde als Vorbereitung sehen.

Die Beyer-Elf hat weder mit dem Auf- noch mit Abstiegskampf etwas zu tun und deshalb kann der Spielertrainer mit einem Schmunzeln erzählen, dass seine Mannschaft praktisch ohne Ball-Training in die restlichen zehn Saisonspiele gehen wird. "Den Kurpark kennen wir jetzt alle in- und auswendig", sagt Thomas Beyer in Anspielung auf Lauf- und Krafteinheiten abseits der unbespielbaren Fußballplätze in der Galgenau. Mit sechs Testspielen haben die Grafenauer versucht, das Problem mit den winterlichen Verhältnissen zu umgehen. Mit mäßigem Erfolg: "Ich wollte eine Systemumstellung vornehmen und mit Dreierkette spielen lassen, aber das hat nicht funktioniert", verrät Beyer, der im Winter die Nachfolge von Coach Günther Himpsl (jetzt U16 Spvgg Unterhaching) angetreten hat. Bayernligist DJK Vilzing (1:8), Landesligist 1.FC Passau (2:5) oder Bezirksligist Spvgg Lam (1:4) haben den Grafenauern ihre Grenzen aufgezeigt und System-Veränderungen gestoppt. "Gegen unterklassige Mannschaften hat es gut geklappt, aber sobald wir höherklassige Gegner hatten, passten die Abläufe nicht", erklärt der 38-Jährige. Allerdings sei es auch schwierig, neue spielerische Elemente einzustudieren, wenn das Taktik-Training quasi aufgrund der Platzverhältnisse wegfällt. Deshalb betont Beyer: "Fußball spielen können alle und an den Feinheiten werden wir arbeiten."
Beyer geht davon aus, dass er Trainer bleibtApropos: Tom Beyer geht davon aus, dass er noch einige Zeit haben wird, um in Grafenau mit den Fußballern zu arbeiten. Offiziell ist eine Vertragsverlängerung bislang nicht, aber "an mir soll es nicht liegen und ich bin bei allen Planungen dabei." Der Verein denkt genauso, möchte ebenfalls mit Spielertrainer Beyer weitermachen. Fix verabredet wurde es halt noch nicht.

Im Hintergrund laufen derweil die Planungen am Kader. Zu möglichen Neuzugängen möchte sich keiner äußern. Allerdings gesteht Beyer, dass es schwer ist an höherklassig erprobte Spieler zu kommen. Darum dürfte der TSV Grafenau eher junge Talente aus dem eigenen Verein einbauen bzw. verpflichten, um die Lücken zu schließen, die aus den bekannten Abgängen Marco Fernandes De Lima (zum FC Hauzenberg) und Johannes Hofbauer (SV Haus i.W.) entstehen. Der restliche Kader dürfte zusammenbleiben, meint Beyer. "Mit Kilian Grabolle (im Winter zum SV Schalding, Anm.d.Red.), Hofe und Marco verlieren wir drei zentrale Mittelfeldspieler, das tut uns weh und werden wir nicht eins zu eins kompensieren können", weiß Thomas Beyer, der allerdings interne Lösungen im Kopf hat: Johannes Vogl (24) oder Florian Garhammer (19) zum Beispiel.

Auch hinsichtlich der Erwartungshaltung für die restliche Saison hat Tom Beyer klare Vorstellungen: "Wir wollen mehr Spiele gewinnen wie verlieren." Gleichzeitig hofft der Grafenauer Coach, auf mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. "Wir haben in den Testspielen wieder zu wenig aus unseren Chancen gemacht, das zieht sich durch die ganze Saison." Einzige Ausnahme: das Testspiel gegen Kreisliga-Spitzenreiter SV Oberpolling (6:0).

Nun wünscht sich der 38-jährige Spielertrainer, dass ab nächster Woche intensives Training auf dem Platz in Grafenau möglich sein wird, denn das Spiel in Seebach am 23. März, 14.30 Uhr, dürfte ausgetragen werden. "Was gibt es schöneres als ein Spiel gegen den Tabellenführer", kommentiert Beyer vorfreudig.